Klimagipfel-Präsident aus Dubai will auf Rolle der Wirtschaft setzen
Der nächste Weltklimagipfel-Präsident, Sultan Ahmed al-Dschaber, will die Rolle des privaten Sektors zum Schwerpunkt der nächsten UN-Weltklimakonferenz in Dubai machen. "Wir brauchen eine große Kurskorrektur und große Anstrengungen, um Fortschritte zu erzielen. Das können Regierungen nicht alleine", sagte Al-Dschaber in einem Interview mit dem "Guardian", das die Zeitung am Freitag veröffentlichte.
Die Nominierung Al-Dschabers zum designierten Präsidenten des UN-Treffens hatte im Winter Empörung ausgelöst, weil er Vorsitzender des staatlichen emiratischen Ölkonzerns ADNOC und Industrieminister der Vereinigten Arabischen Emirate ist. Die Emirate zählen zu den zehn größten Ölproduzenten der Welt. Dort eröffnet am 30. November in der Metropole Dubai die Weltklimakonferenz COP28.
"Wir müssen den privaten Sektor an Bord bringen und die Billionen Dollar freisetzen, die wir brauchen. Das erforderten einen Business-Plan, entsprechende Leistungsindikatoren und ausreichendes Kapital", sagte Al-Dschaber dem "Guardian". Der Energiesektor müsse auf dem Weg hin zur Klimaneutralität als Partner betrachtet werden.
Von langjährigen Teilnehmern der Klimakonferenzen kam Kritik: "Das ist eine UN-Konferenz", sagte Tasneem Essop, Direktorin der Dachorganisation Climate Action Network, unter der sich etliche Klimabewegungen vereinen. "Wenn er mit Stakeholdern interagieren und mit Unternehmen für fossile Brennstoffe verhandeln will, kann er das in seiner Freizeit tun. Er muss das außerhalb des UN-Prozesses tun", sagte sie dem "Guardian" mit Blick auf Al-Dschaber.
Auf der Weltklimakonferenz diskutieren Vertreterinnen und Vertreter von rund 200 Staaten jährlich unter anderem darüber, wie das international vereinbarte 1,5-Grad-Ziel noch erreicht werden und schlimmste Folgen der Klimakrise abgewendet werden können.
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