Donnerstag, 31. März 2022

Sigmaringen: Demo beim Globalen Klimastreik

 FairWandel SIG <info@fairwandel-sig.de> aus dem Newsletter



Weltweiter Klimaaktionstag 25.03.2022

 

Update: Professor Ertel wird vor Gericht zitiert

Der neue Verhandlungstermin ist Di. 19.4. um 8:30 Uhr 

beim Amtsgericht Ravensburg, Herrenstraße 40.
Da die Verhandlung voraussichtlich nicht in einen großen Saal verlegt werden kann, ist rechtzeitiges Erscheinen zu empfehlen.

------- verschoben wegen der Corona-Erkrankung einer Zeugin -------

Am nächsten Donnerstag den 24.3. um 9:30 Uhr wird im Amtsgericht Ravensburg (Herrenstraße 40) die Verhandlung wegen der Hochseil-Protestaktion von mir (und zwei Aktivisten) gegen die Verschwendung von Heizenergie an der Hochschule Ravensburg-Weingarten am 11.5.2021 stattfinden.

Wegen der angeblichen Leitung einer nicht angemeldeten Versammlung wird ein Bußgeld in Höhe von 4000 € gefordert. 

In der öffentlichen Verhandlung werde ich begründen, weshalb ich diese für einen Beamten unübliche Protestform wählte und ich werde belegen dass diese Aktion erfolgreich war, denn zusammen mit der Reaktion von Ministerin Bauer vom MWK hat sie zu deutlichen Energieeinsparungen und damit auch zu reduziertem CO2-Ausstoß an der RWU geführt und den Klimaschutz an den Hochschulen in Ba.-Wü. befeuert.

Nach der Verhandlung stehe ich für Fragen zur Verfügung. 

Vor dem Gebäude wird es eine Mahnwache von Aktivisten geben. Anbei eines der bekannten Fotos der Aktion (Foto: Igor Chernov) und hier einige Links auf die bisherige Presse dazu:

https://www.zeit.de/news/2021-05/20/ministerin-bauer-ruft-professor-nach-baumbesetzung-an

https://www.kontextwochenzeitung.de/gesellschaft/530/die-alte-macht-schlaegt-zurueck-7510.html

https://www.faz.net/aktuell/karriere-hochschule/hoersaal/aktion-an-baum-ravensburger-professor-protestiert-mit-klimaaktivisten-17338101.html

https://www.suedkurier.de/baden-wuerttemberg/als-der-professor-auf-einen-baum-kletterte-weil-wolfgang-ertel-fuer-nachhaltigkeit-demonstrierte-muss-er-jetzt-vor-gericht;art417930,11045126

https://www.welt.de/regionales/baden-wuerttemberg/article236720751/Erfolge-und-Strafbefehl-fuer-Professor-nach-Baumbesetzung.html

https://www.merkur.de/deutschland/baden-wuerttemberg/erfolge-und-strafbefehl-fuer-professor-nach-baumbesetzung-zr-91285584.html

https://www.schwaebische.de/landkreis/landkreis-ravensburg/weingarten_artikel,-polizei-verhindert-neues-baumhaus-auf-dem-hochschulcampus-in-weingarten-_arid,11362338.html

https://www.schwaebische.de/landkreis/landkreis-ravensburg/weingarten_artikel,-nach-klimaprotest-weingartener-professor-erhaelt-strafbefehl-_arid,11440664.html

https://www.schwaebische.de/landkreis/landkreis-ravensburg/weingarten_artikel,-nach-baumbesetzung-auf-dem-hochschulcampus-rwu-bekommt-klimamanager-_arid,11461560.html

 

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang Ertel

Mehlschwalbenschutz in Fischbach: Neue Ortsmitte bleibt in Warteschleife

 29.03.2022  |  VON KATY CUKO KATY.CUKO@SUEDKURIER.DE  hier

Seit einem halben Jahr rollt die Blechkarawane über die B 31-neu und nicht mehr durch Fischbach. Dann, so ist es seit Jahren besprochen, soll die breite Straße durch die Ortschaft so umgestaltet werden, dass auch die seit Jahrzehnten geplagten Anwohner etwas davon haben: mehr Grün, mehr Platz für Fußgänger und Radfahrer, mehr Aufenthaltsqualität. Die Fischbacher konnten während eines Workshop-Verfahrens auch ihre Ideen einbringen. Und durch den Siegerentwurf im Architektenwettbewerb ist klar, wo die Reise hingeht.

Bodenseekreis: Wird B 31-neu eine Nummer kleiner?

 28.03.2022  |  VON FABIANE WIELAND FABIANE.WIELAND@SUEDKURIER.DE  hier

Mit diesem Vorstoß hat der baden-württembergische Verkehrsminister kürzlich am Hochrhein für einen Sturm der Entrüstung gesorgt: In einem Schreiben informierte Winfried Hermann die Landräte und Bürgermeister der Region darüber, die Planung für die A 98 nicht länger unterstützen zu wollen. Damit schlug er nichts anderes vor, als die Hochrhein-Autobahn zu kippen und durch eine dreispurige Bundesstraße zu ersetzen.

Am Bodensee fühlt man sich da an die Debatte um die B 31-neu zwischen Immenstaad und Meersburg erinnert. Dass die neue Bundesstraße vierspurig gebaut werden soll, galt in der Region eigentlich schon lange als gesetzt. Im August 2019 allerdings die Überraschung: Hermann brachte bei der Eröffnung des B-31-Abschnitts bei Überlingen den dreispurigen Ausbau für die Strecke zwischen Meersburg und Immenstaad ins Spiel.

ALARMIERENDE ZAHLEN: Globale Ammoniak-Emissionen seit 1980 um fast 80 Prozent gestiegen

Geo hier  Walter Willems, dpa

Stickstoffverbindungen fördern die Erderwärmung, schaden der Umwelt und der Gesundheit.
Nun errechnen Forscher eine globale Bilanz der Ammoniak-Emissionen aus der Landwirtschaft. Die lassen sich demnach ohne Ernteeinbußen deutlichen reduzieren

Stickstoffemissionen aus der Landwirtschaft schädigen die Umwelt, treiben den Klimawandel und gefährden auch die Gesundheit des Menschen. Während sich Forschende bei ihren Analysen bislang vorrangig auf Stickstoffverbindungen wie das klimaschädliche Lachgas (N2O) und die Grundwasser-gefährdenden Nitrate konzentrierten, ermittelt eine neue Studie nun die globale Bilanz von Ammoniak (NH3)-Emissionen.

Die Emissionen dieser gasförmigen Stickstoffverbindung, die fast ausschließlich auf den Agrarsektor zurückgehen, sind demnach von 1980 bis 2010 weltweit um fast 80 Prozent gestiegen. Hauptverantwortlich dafür ist der Einsatz beim Anbau von drei Feldfrüchten und die Haltung von vier TierartenDas berichtet ein überwiegend chinesisches Forschungsteam in den "Proceedings" der US-Nationalen Akademie der Wissenschaften ("PNAS").

Mittwoch, 30. März 2022

„Krisen offenbaren unseren Selbstbetrug“

Das ist ein Interview das es in sich hat. Es ist nicht ganz einfach zu verstehen und an manchen Stellen etwas langatmig, aber schon alleine die Sätze : "Dringend sollten die Menschen die demokratische Kontrolle über ihr Leben wiederherstellen. Und auch in einer Gesellschaft der täglichen Mitbestimmung leben" enthalten für mich eine große Lebensweisheit. Es ist interessant ihre Gedankenansätze dazu zu verfolgen.

Streeruwitz  hier in ORF

„Die Pandemie hat unsere Selbstflucht schonungslos offengelegt“, sagt die Schriftstellerin Marlene Streeruwitz in einem ausführlichen ORF.at-Interview zum Stand der Gesellschaft. Auch den momentanen Ukraine-Krieg sieht sie als eine Form des Ausgeliefertseins an narzisstisch gestrickte Eliten. Dringend sollten die Menschen die demokratische Kontrolle über ihr Leben wiederherstellen. Und auch in einer Gesellschaft der täglichen Mitbestimmung leben. Die Öffentlichkeit habe man privatisiert, mit den Folgen, dass das Büro und der Ort des Wohnens zu einer Einheit zusammenfielen – und wir „in einem Dauerstress gehalten werden“.

Bundesumweltministerin will natürliche Ökosysteme stärken

 Zeit  hier

Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) will den natürlichen Klimaschutz stärken und dafür bestehende Ökosysteme wie Wälder, Auen, Böden und Moore schützen oder wiederherstellen.
Ziel ihres Plans ist es, dass diese Systeme Treibhausgabe binden und dadurch einen Beitrag zum Klimaschutz leisten können. Das soll in den kommenden vier Jahren insgesamt vier Milliarden Euro kosten. Die Pläne sollen nun mit den anderen Ressorts abgestimmt werden, das fertige Aktionsprogramm soll bis Ende des Jahres stehen.

Friedrichshafen - Anmeldung für Bürgerprojekte

Unter dem Motto „Wir machen gemeinsam grün“ können sich Bürger, Vereine, Einrichtungen und Organisationen mit ihren Projektideen für „unsere grüne Stadt“ um eine Förderung bei der Stadt Friedrichshafen bewerben. 

Mit bis zu 5000 Euro fördert die Stadt dieses Jahr einzelne Projekte. 

Noch bis Sonntag, 10. April läuft die Bewerbungsfrist für die erste Förderphase. Beispiele, wie Bürger-Engagement aussehen kann, sind zum Beispiel Gemeinschaftsgärten in der Nachbarschaft, Quartiers-Putzete oder gemeinschaftliche Pflanzaktionen. 

Eine Kommission aus Vertretern des Gemeinderates, des Jugendparlaments, der Wissenschaft, der Verwaltung und der Bürgerschaft entscheidet, welche Projekte gefördert werden. Darüber hinaus besteht ganzjährig die Möglichkeit, Projekte mit einer Projektsumme unter 3500 Euro einzureichen. 

Weitere Informationen im Internet: www.förderprogramme.friedrichshafen.de 

in der Schwäbischen Zeitung gefunden

250 Menschen demonstrieren mit Fridays For Future in Friedrichshafen

 Friedrichshafen   hier  aus dem Südkurier  Harald Ruppert

eigene  Bilder

Rund 250 Menschen zogen am Freitag im Rahmen der Fridays for Future-Demo lautstark durch die Häfler Innenstadt. Die Forderung, endlich die Konsequenzen aus dem Klimawandel zu ziehen, ging Hand in Hand mit Solidaritätsbekundungen mit der Ukraine. Die Klima-Demo war ebenso eine Friedens-Demo.


Dass Klimaschutz und Frieden zusammenhängen, wurde in den Kundgebungen am Rathaus und an der Musikmuschel klar. „Ohne Klimaschutz wird es langfristig keinen Frieden geben“, sagt Michael Wlaka von der Greenpeace-Ortsgruppe. Warum, das machte Lilian Roller von Fridays for Future Bodensee deutlich: Die fossilen Brennstoffe, die immer noch die Grundlage für den Reichtum des Westens bilden, sind endlich; und es werden Kriege darum geführt.

Gefordert werden ein schneller Ausbau erneuerbarer Energien, die gerechte Verteilung materieller Güter und Frieden in der Ukraine.
Erneuerbare Energien, sagte wiederum Michael Wlaka, seien deshalb Friedensenergien. Damit zitierte er Bundesfinanzminister Christian Lindner, vom dem er, so Wlaka, solche Töne am wenigsten erwartet hätte.

Eindringlich warnte Elgin Raupach davor, die Klimakrise wegen des Kriegs in der Ukraine zu vernachlässigen: „Die Klimakrise macht keine Pause.“
Sie deutete auch an, dass Putins Unberechenbarkeit und die Coronakrise instrumentalisiert werden könnten, um von der Klimakrise und notwendigen Reformen abzulenken: „Nie dürfen lebensbedrohliche Krisen gegeneinander ausgespielt werden. Und nie dürfen wir eine von ihnen vergessen.“

Marina Blum vom Landesvorstand der BUND-Jugend, erläuterte ihr Verständnis von gutem Wirtschaften. Gutes Wirtschaften bedeute nicht, dass es „der Wirtschaft gut geht“. Sondern: „Wir wirtschaften dann gut, wenn alle Menschen die materiellen Güter haben, die sie brauchen, ohne dass wir mehr Ressourcen verbrauchen als wir haben.“

Die Realität sähe anders aus:
„Wir produzieren Scheiß, den keiner braucht, mit Ressourcen, die wir nicht haben.“

Einfach „mehr für alle“ zu verlangen, können das Problem deshalb nicht lösen.
„Eine Umweltbewegung, die sich ernst nimmt, muss Umverteilung fordern“, so Marina Blum.

Sander Frank machte die Staaten auf der nördlichen Erdhalbkugel für die Emissionen verantwortlich, von deren Folgen jedoch am härtesten die Menschen der südlichen Erdhalbkugel betroffen seien.

Ein Demo-Plakat machte deutlich, dass der Norden bei den erneuerbaren Energien Dampf machen muss, um für sich selbst das Schlimmste abzuwenden: „See it as an investment in not dying“.



 


Regionalwert AG und Photovoltaik auf dem Dach

Hier gibt es 2 aufgezeichnete  Folgen von Klima-kterium

Die Klimakrise ist die größte Herausforderung des 21. Jahrhunderts. Wir müssen unser Klima schützen – weltweit genauso wie in unserer Heimat im Schussental. Im unserem neuen Streamerei-Format, das vom BUND Ravensburg-Weingarten und den Scientists for Future gestaltet wird, sprechen wir darüber, welche Folgen die Klimakrise und ein effizienter Klimaschutz für Ravensburg, Weingarten und das Schussental mit sich bringen. Und was wir zum Schutz des Klimas tun können.




 in der Streamerei auf https://diestreamerei.de/formate/klima-kterium/

Temperatur-Anstieg von 1,5 Grad ist schon Realität

Schwäbische Zeitung  Von Lena Müssigmann

Im Schussental ist es binnen 40 Jahren deutlich wärmer geworden - Das bedeutet Stress für die Gesundheit

Im Schussental sind die Temperaturen in Folge der Klimaerhitzung stärker angestiegen als im weltweiten Durchschnitt. Im Sommer wirkt sich der Hitzestress auf den Körper aus. Aber auch für andere Bereiche hat ein Temperaturanstieg Folgen.

Der Anstieg der Temperaturen ist im Schussental überdurchschnittlich hoch, wie Roland Roth von der Wetterwarte Süd erklärt. ...
Global habe sich die Temperatur in den vergangenen Hundert Jahren um 1,1 Grad erhöht. Im Schussenbecken bis zum Bodensee sei ein Temperaturanstieg von 1,5 bis 1,8 Grad allein in den vergangenen 40 Jahren zu beobachten gewesen.

Update: Meersburg: Gemeinderat für Energiemanager - Stetten stimmt zu

 16.03.2022  hier im Südkurier

Gemeinderat für Energiemanager

Im Gemeindeverwaltungsverband (GVV) Meersburg, Hagnau, Stetten und Uhldingen-Mühlhofen soll eine gemeinschaftlich genutzte Personalstelle für einen Energiemanager geschaffen werden. Die Gemeinde Daisendorf hatte sich im Vorfeld gegen die Besetzung einer gemeinsamen Projektstelle entschieden. Als erstes Gremium hat der Meersburger Gemeinderat einstimmig für die Ausschreibung votiert, Hagnau, Stetten und Uhldingen-Mühlhofen werden in den kommenden Sitzungen darüber entscheiden.

Die Stelle solle auf drei Jahre befristet werden, erläuterte Bürgermeister Robert Scherer das Vorhaben. Die beteiligten Kommunen teilen sich die Kosten anteilig der Einwohnerzahlen. Meersburg würde, vorbehaltlich, dass alle Kommunen zustimmen, 36 Prozent der Kosten übernehmen. Eine „Personalstelle Energiemanagement“ werde mit 70 Prozent vom Bund gefördert, so Scherer. Die Investition in eine zusätzliche Stelle müsste langfristig gesehen werden „Wir reden hier von Einsparungen von Energiekosten und vom Klimaschutz“, meinte Scherer. Zwar habe Bauamtsmitarbeiter Peter Gress bereits mit dem Gebäudeenergiemanagement begonnen, doch es ginge nicht nur um die Gebäude, sondern auch ums Handling wie zum Beispiel der Prüfung des Wirkungsgrads einer 30 Jahre alten Pumpe. Zudem könne dieser nicht alles alleine neben seiner Arbeit stemmen, erklärte Scherer. ..

Der Gemeinderat stimmte der Schaffung einer neuen Stelle einstimmig zu. 


Update  29.03.2022  hier

Zustimmung zum Energiemanager

Der Stettener Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, gemeinsam im Verwaltungsverband mit den Gemeinden Meersburg, Hagnau und Uhldingen-Mühlhofen Energiemanagement zu betreiben. 

Eine entsprechende Personalstelle soll eingerichtet werden unter der Voraussetzung, dass Fördergelder von Bundesseite über die Kommunalrichtlinie fließen. Bürgermeister Daniel Heß erklärte, der Fördersatz für das auf drei Jahre angelegte Projekt betrage 70 Prozent. Die Kommunen im Gemeindeverwaltungsverband haben demnach vereinbart, die anfallenden Kosten entsprechend der Einwohnerzahlen aufzuteilen. Anvisiert sind Personalkosten von rund 55 000 Euro pro Jahr. Eine 70-prozentige Förderung eingerechnet, verblieben noch knapp 17 000 Euro, die auf die vier Gemeinden im Verwaltungsverband umgelegt werden müssten.

....Der Bürgermeister verwies auf den voranschreitenden Klimawandel und das im Vorjahr geänderte Klimaschutzgesetz, wonach der öffentlichen Hand eine Vorbildfunktion beim Klimaschutz zukomme. Ziel des beschlossenen Energiemanagements sei es, nicht nur kurzfristig Energielecks aufzuspüren und Einsparungen umzusetzen, sondern nachhaltig beizubehalten.

Angebote auch für Bürger

Schon kurzfristige Energieeinsparungen könnten nach Meinung der vier Kommunen die Aufwendungen für die Personalstelle refinanzieren. „Wenn wir Energie einsparen, sparen wir Geld“, sagte Daniel Heß. Als Beispiel nannte er die veraltete Deckenbeleuchtung im Ratssaal von Stetten, die durch LED-Leuchten ersetzt werden könnte. 

FWV-Gemeinderätin Maja Herrchen regte an, auch die Bürger auf dem Weg mitzunehmen und zu motivieren, etwas für den Klimaschutz zu tun. Ihr Fraktionskollege Tobias Heiß erfragte, was nach dem Ende der drei Projektjahre passiere. Es werde dann einen Maßnahmenkatalog geben, antwortete Heß. ..

Dienstag, 29. März 2022

Jetzt lehnen sich auch Bürger*innen gegen den Kiesabbau im Altdorfer Wald auf

Am 02.04.2022 laden Bürger*innen zu einer Demonstration  durch Ankenreute ein
Thema ist, wie so oft, der Kiesabbau im angrenzenden Altdorfer Wald.
Um 16 Uhr startet die Versammlung mit Redebeiträgen am Dorfladen in Unterankenreute.
Im Anschluss gibt es einen Demonstrationszug, erst durch das angrenzende Wohngebiet und nach einer Zwischenkundgebung in Oberankenreute, unweit der Kiesgruben, geht es über die Hauptstraße des Dorfes in der Gemeinde Schlier zurück zum Dorfladen. 

"Wir sagen laut: "Stopp - es ist genug!"  Genug Umweltzerstörung vor unserer Haustür, da haben wir schon viel zu lang nur zugesehen. Deshalb gehen wir jetzt als Bürgerinnen und Bürger auf die Straße und machen deutlich, dass wir gerade jetzt in der Klimakrise diese unnötige Zerstörung des Altdorfer Waldes nicht dulden." erklärt Ulla Köberle-Lang (53) aus Oberankenreute die Beweggründe der Demonstrierenden. 

Ankenreute liegt direkt am Rand des Altdorfer Waldes, wo bereits zwei Kiesgruben existieren. Zuletzt gab es eine kurzzeitige Besetzung eines an der Kiesgrube gelegenen Waldstückes, um es gegen die bevorstehende Rodung zu schützen. Diese wurde von der Polizei mit Großeinsatz geräumt und direkt gerodet. Zusätzlich zu den bereits bestehenden Flächen wurden am gleichen Standpunkt im neuen Regionalplan rund 30 weitere Hektar Wald für den Kiesabbau beantragt, das entspricht einer Fläche so groß wie 42 Fußballfelder. 

 Seit Jahrzehnten gibt es massiven Widerstand gegen den Kiesabbau in der Region, welcher jedoch bisher scheiterte.

"Uns wird ein gigantisches Loch in den Vorgarten gegraben, welches dann für Jahrzehnte dort bleibt und immer weiter vergrößert wird. Stückchenweise wird uns unser Wald weggenommen und damit auch unser Naherholungsgebiet und unser Trinkwasserfilter. Aber die größte Schweinerei dabei ist, dass der Kies gar nicht bei uns landet, sondern zu einem nicht unbedeutenden Anteil ins Ausland exportiert wird, um viel Geld damit zu machen." so Johanna Kugler, Mutter von zwei Kindern, aus Hintermoos. 

Bereits in den vergangenen Wochen hatten Anwohner*innen zusammen mit Aktivist*innen aus der Besetzung im Altdorfer Wald an verschiedenen Ort für die Demonstration geworben. So wurden Flyer verteilt, Plakate in Läden gehängt und sympathisierende Anwohner*innen hängten sogar Banner an Gartenzäune und Balkone.



Samstag, 26. März 2022

Bahnfahrt gerät zur Mahnfahrt

25.03.2022  |  VON KATY CUKO KATY.CUKO@SUEDKURIER.DE   hier

Besser hätten es die Aktivisten der „Initiative Bodensee-S-Bahn“ gar nicht planen können, um Schwächen und Probleme auf den Schienenwegen vorzuführen. Dabei sollte 100 Tage nach dem Fahrplanwechsel den mitgereisten Politikern nicht nur Schatten, sondern auch Licht gezeigt werden. Seither wird auf der Süd- und Allgäubahn elektrisch gefahren. Neben Elke Zimmer, Staatssekretärin im Verkehrsministerium des Landes, ließen es sich die Landtagsabgeordneten Klaus Hoher (FDP), Petra Krebs und Martin Hahn (Grüne), Raimund Haser (CDU) und Hans-Peter Storz (SPD) nicht nehmen, zumindest abschnittweise mitzufahren.

Die Bahnfahrt geriet jedoch zur Mahnfahrt. Acht Etappen waren bei der Exkursion über die Gleise in der deutschen Bodenseeregion geplant. Doch schon nach der dritten Etappe in Kißlegg war erst einmal Schluss. Weil der Zug von Lindau nach Kißlegg Verspätung hatte, verpasste der Tross den Anschluss nach Aulendorf. So blieb nur, eine geschlagene Stunde auf den nächsten Zug zu warten. Doch ein alter Triebwagen, der dort im sogenannten Dieselloch noch verkehren muss, gab den Geist auf und konnte wegen des Defekts gar nicht erst losfahren. Statt nach Ravensburg ging es also auf dem gleichen Weg zurück nach Friedrichshafen.

Aber auch die letzte Etappe gen Westen auf der Bodenseegürtelbahn lief nicht wie geplant. Die Regionalbahn baute bis Radolfzell so viel Verspätung auf, dass man vom Seehas nach Konstanz nur noch die Rücklichter sah. „So konnte man die real existierenden Probleme beim Zugbetrieb auf eingleisigen Strecken am eigenen Leibe erfahren“, beschreiben Ulrich Bauer, Ralf Derwing und Frieder Staerke, die drei Co-Präsidenten der Initiative Bodensee-S-Bahn, diese Situation.

Warum Lebensmittel bald sehr teuer werden

 25.03.2022  |  VON STEFAN LANGE WIRTSCHAFT@SUEDKURIER.DE  hier

Joachim Rukwied ist keiner, der zu Übertreibung neigt. Zum Ukraine-Krieg hat der Präsident des Deutschen Bauernverbandes eine klare Haltung, missbraucht den Konflikt aber nicht für marktschreierische Äußerungen....Lebensmittel allerdings werden deutlich teurer, darauf hat Rukwied schon früh hingewiesen und er bekräftigt es noch mal. Verbraucher müssen zusätzlich zu explodierenden Energiekosten mit weiter steigenden Preisen für Fleisch, Brot oder Milchprodukte rechnen. Ein Ende ist nicht in Sicht und für Geringverdiener wird der Staat womöglich in Zukunft Einkaufsgutscheine ausgeben müssen....

 Rukwied betont zudem, dass die europäische und deutsche Versorgungssicherheit bis ins erste Quartal 2023 gesichert sei und Hamsterkäufe absolut keinen Sinn machten. Auch sagt er: „Wir erwarten aber, dass die Lebensmittelpreise weiter steigen werden.“ Und das noch für lange Zeit, denn die Landwirtschaft ist zu einem komplexen Gebilde gewachsen, in dem unterschiedliche Faktoren auf den Preis einwirken.

„Wir haben mittlerweile massive Verwerfungen auf den Märkten“, sagt Rukwied. Schiffe seien in der Ukraine mit Getreide beladen worden und nicht mehr auffindbar. Es gebe keine verifizierten Angaben über die Verladestationen an den Häfen. Aus Norddeutschland berichten Kollegen, dass am Seehafen Brake seit 14 Tagen keine Getreideschiffe mehr festgemacht haben.....

War vor dem Krieg die Tonne Weizen für etwa 180 Euro zu haben, kostet sie jetzt 300 Euro. Raps, vormals pro Tonne bei 400 Euro, hat sich auf 700 Euro verteuert. Stickstoffdünger war zur Ernte 2021 für 175 Euro die Tonne zu haben, jetzt kostet sie 800 Euro, 900 Euro und mehr. Wenn überhaupt noch etwas zu bekommen ist, denn der Krieg und die Sanktionen gegen Russland haben den Nachschub gekappt. 

9 € Ticket in Sicht, aber noch vieles ist offen

 25.03.2022  |  VON MARCEL JUD MARCEL.JUD@SUEDKURIER.DE  hier

Wie funktioniert das Neun-Euro-Ticket?

Überrumpelt von der Entscheidung des Koalitionsausschusses, ein Neun-Euro-Monatsticket einzuführen, waren viele Verkehrsverbünde der Region zwischen Schwarzwald, Alb und Bodensee, wie Antworten auf SÜDKURIER-Anfragen einen Tag nach dem Beschluss zeigen. „Wir begrüßen, dass die Regierung gezielt auf den ÖPNV setzt. Überrascht wurden wir natürlich schon“, schrieb etwa Ralf Bendl, Geschäftsführer des Verkehrsverbunds Hegau-Bodensee.

Herkunft von Lebensmitteln

 Topagrar hier

Herkunftskennzeichnung: Özdemir und Köstinger drängen auf EU-weite Lösung

Bundesagrarminister Özdemir und seine österreichische Amtskollegin Köstinger fordern die EU-Kommission zur Vorlage einer verpflichtenden EU-weiten Herkunftskennzeichnung auf.


 im ZDF hier  (oben ist nur ein Bild)

Fridays für den Frieden

 Süddeutsche Zeitung  -  Newsletter Klimafreitag   hier

Zeit ist ein seltsames Phänomen. Die Klimabewegung „Fridays for Future“, die heute zu ihrem zehnten globalen Klimastreik aufgerufen hat, organisiert sich mittlerweile länger unter den Bedingungen der Pandemie, als sie vor Corona überhaupt existierte.

Bild links vom 25.3.22 in Friedrichshafen

Im August 2018 setzte sich Greta Thunberg, damals 15 Jahre alt, das erste Mal vor den Schwedischen Reichstag und hielt ihr „Skolstrejk för klimatet“ (Schulstreik fürs Klima)-Plakat in die Luft. In Deutschland gab es im Dezember 2018 erste größere Proteste. Im März 2019 fand der erste globale Klimastreik statt, an dem nach Angaben der Initiatoren 2,3 Millionen Menschen in über 130 Staaten teilnahmen, im September 2019, beim dritten globalen Klimastreik, sollen es mehr als vier Millionen Menschen gewesen sein. Im Januar 2020 sprach Thunberg am Weltwirtschaftsforum in Davos.

Dann kam die Pandemie.Die Fridays, wie sie heute oft genannt werden, verlegten ihren Protest ins Internet, auf Zoom, in Whatsapp-Gruppen. Im vergangenen Jahr fanden zwar wieder Live-Demos unter strengen Hygieneregeln statt. Doch wirklich unbeschwerte Großveranstaltungen sind auch heute im Frühjahr 2022 noch nicht drin. Dazu kommt seit ein paar Wochen der Krieg in der Ukraine, der alles in einen neuen Kontext stellt.

Erstaunlich ist, wie unbeeindruckt sich die Bewegung von diesen Umständen zeigt. Wie stabil, fast stoisch die Schülerinnen und Schüler und jungen Erwachsenen einfach immer weitermachen, ihre Ziele recherchieren und formulieren, Strukturen anpassen, Schilder basteln. Als wäre es das Normalste von der Welt, dass man erst in einem Jahr zu einer weltweiten Jugendbewegung heranwächst, dann all diese Menschen digital zusammenhält, in Ortsgruppen organisiert, auch psychosozial (Psychologists for Future) durch die Pandemie begleitet und dann auch noch binnen weniger Wochen den Zusammenhang zwischen sich überschlagenden Krisen so klar formuliert, dass es plötzlich vollkommen logisch klingt, dass Fridays for Future immer schon auch eine Friedensbewegung waren.