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Freitag, 22. Juli 2022

„Ökoterrorismus“ in Ravensburg ausgemacht

 Frank Hautumm Redaktionsleiter  hier

Ravensburger Klimakonsens sorgt wieder für Streit

....Angesichts von satten 30 Grad im Großen Sitzungssaal des Rathauses wirkte die Botschaft des Experten gleich doppelt überzeugend: „Die Zeit drängt. Handeln Sie unverzüglich, schnell und ambitioniert“, ermahnte Mark Lehnertz, Mitglied des Ravensburger Klimarates, die Stadträte.

Doch um den sogenannten Ravensburger Klimakonsens gab es postwendend im Gemeinderat einmal mehr Streit und gegenseitige Vorwürfe. Nach zwei Jahren ist eine gemeinsame Linie der Fraktionen dazu, wie der Klimawandel lokal konkret bekämpft werden soll, weiter nicht abzusehen.

Dienstag, 26. April 2022

Ravensburg: Rat stimmt für Parkgebühren auf der Kuppelnau

Schwäbische Zeitung hier  Von Annette Vincenz und Lena Müssigmann

Parken auf der Fläche kostet künftig - Gemeinderat hat nach großem Krach entschieden

Jetzt also doch: Trotz aller Kritik wird Parken in Ravensburg ab 2023 teurer, und auf den bislang kostenlosen Parkplätzen auf der Kuppelnau werden dann erstmals überhaupt Gebühren fällig. Das hat der Ravensburger Gemeinderat nach langem Ringen am Montagabend entschieden. Die CDU-Fraktion wollte die Regel mit einem Antrag im letzten Moment kippen, scheiterte aber knapp.

Sonntag, 17. April 2022

Ravensburg: Angriff auf den Klimakonsens

Da haben wohl Einige den Schuß noch nicht gehört in Ravensburg! So wie in Friedrichshafen auch.
Das Wirtschaftsforum will den Klimakonsens und die Mobilitätswende einfach ausblenden -  Klimawende findet ohne Ravensburg statt, die machen dann mal weiter so!
Auch wenn sich die Lage zugespitzt hat, die Klimakrise macht nicht mal eben Pause bis es den Verantwortlichen in den Kram passt. Es  ist wirklich verantwortungslos weiterhin zu verzögern


Schwäbische Zeitung Von Frank Hautumm

Händler klagen über „Verbotskultur“

Wifo will einen Weckruf starten - Verschiebung der Beschlüsse zum Klimakonsens gefordert

Mittwoch, 23. Februar 2022

2 Presseartikel zum Gerichtsurteil

Auszüge aus dem Wochenblatt  hier  von DANIELA LEBERER

Wegen Protestbanner:
Klimaaktivist wieder vor Gericht

Samuel Bosch stand heute wegen einer Transparentaktion letzten Jahres über der viel befahrenen Schussenstraße vor dem Amtsgericht Ravensburg.Drei Aktivisten spannten damals eine Traverse und hängten daran ein Banner mit der Aufschrift „Wer Straßen sät, wird Stau ernten“ auf.  ....Die verkehrssicher befestigten Banner sollten Bürger über die „Blockadehaltung“ von Ravensburgs Mobilitätspolitik informieren.Kletteraktivist Samuel Bosch geht mit Hoffnung in den Prozess. „Endlich werden die Fakten ans Licht kommen.“ Er bezieht sich mit seiner Aussage auf einzelne Medienhäuser sowie „Falschaussagen der Polizei“, die etwa von gefährlichen Stahlseilen sprach. „Tatsächlich werden Traversen im Klimaaktivismus nie mit Stahlseilen errichtet. In unseren Pressemitteilungen gaben wir sogar die exakten technischen Daten des stattdessen von uns verwendeten besonders baumschonenden und ultraleichten Polypropylenseils an

Donnerstag, 29. Juli 2021

"Flap­pach könn­te Ra­vens­burg in eine Ka­ta­stro­phe stür­zen"

Schwäbische Zeitung hier  Auszüge in blau von Frank Hautumm
Ich hab grad das Gefühl ich hab den Film gewechselt und hab`s nicht mal gemerkt: dieser Artikel stammt tatsächlich von dem Redakteur, der noch vor ein paar Wochen massiv aufgewiegelt und die Klimaaktivisten mit großer Begeisterung kriminalisiert hat! 
Und der Ravensburger Baubürgermeister spricht von der Notwendigkeit der Entsieglung...


Auf Überschwemmungen wie in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz wäre auch Ravensburg nicht ausreichend vorbereitet, sagt Baubürgermeister Dirk Bastin offen. Es gelte jetzt, möglichst schnell unter den erschütternden Eindrücken der vergangenen Tage zu reagieren und die Lage neu zu bewerten.

Die Bedrohung für Ravensburg und das Mittlere Schussental ist absolut real – und sie lässt sich sogar in Zahlen ausdrücken: Um zwei Grad Celsius ist seit 1970 die durchschnittliche Temperatur im Schussenbecken zwischen Friedrichshafen und Weingarten gestiegen....

Ein „hundertjähriges Hochwasser“ tritt inzwischen alle 50 Jahre oder noch häufiger auf. Zunehmend sind Regionen von Katastrophen betroffen, die an kleineren Flüssen liegen. ...

„Die große Gefahr kommt auch bei uns von Bächen, die sich von den Hängen in die Schussen ergießen“, sagt Dirk Bastin. In kürzester Zeit würden diese dann voll- und überlaufen, wenn die Schussen das Wasser nicht mehr aufnehmen kann. Dann wird es schnell dramatisch. Ravensburg hat prekäre Situationen beispielweise 2008 erlebt, Weingarten 2011.

Die Hauptgefahrenstellen in Ravensburg sind bekannt: Im Zentrum sind dies vor allem die Bahnstadt und die Unterstadt, wo sich die Wassermassen schnell aufstauen und eine zerstörerische Kraft entfalten würden. Dazu kommt die Grünlandsiedlung. Allerdings ist dort mit der Anlage, die vor einem 100-jährigen Hochwasser schützen soll, ein recht ordentlicher Damm gebaut worden....

.... Weitere Versiegelungen von Flächen müssten unbedingt vermieden werden.
Und mehr noch: Die Stadt müsse schnell dahin kommen, zusätzliche Areale zu entsiegeln. Der geplante Schussenpark jenseits des Bahnhofs ist deshalb für den Baubürgermeister weniger eine Frage von Freizeit- und Aufenthaltsqualität, sondern vielmehr ein Klimaschutzprojekt von entscheidender Bedeutung: „Wir würden damit 3000 Quadratmeter entsiegeln – und zwar genau dort, wo besonders Überflutungen drohen.“

Dem Fluss und den Bächen mehr Platz geben, zusätzliche Retentions- und Stauräume schaffen, das müsse ein Teil der Strategie sein. Im neuen Flächennutzungsplan, der gerade vorbereitet wird, müssten die Kommunen das Klimakonzept voranstellen und dabei insbesondere das Thema Wasser in den Fokus nehmen....

Die Klagen, die Hilfsorganisationen seien über die Jahre kaputtgespart worden, seien absolut zutreffend: „Die Voraussetzungen sind zum Teil verheerend. Auch da muss ganz schnell etwas passieren.“

Mittwoch, 26. Mai 2021

Wolfram Frommlet schreibt einen offenen Brief - Danke und Ja! De-Eskalation ist geboten

Ein Offener Brief zur Eskalation um die Klimaaktivisten 25. Mai 2021


Bertolt Brecht, An die Nachgeborenen
Wirklich, ich lebe in finsteren Zeiten!
Das arglose Wort ist töricht. Eine glatte Stirn
Deutet auf Unempfindlichkeit hin. Der Lachende
Hat die furchtbare Nachricht 
Nur noch nicht empfangen.
Was sind das für Zeiten, wo
Ein Gespräch über Bäume fast ein Verbrechen ist
Weil es ein Schweigen über so viele Untaten einschließt!

Ich möchte mit diesen Zeilen nicht zur weiteren Eskalation um die Baumbesetzer beitragen, sondern zur De-Eskalation. Ich bin bereit, mich - mit langer professioneller Erfahrung - moderierend einzubringen. Ich habe seit meiner Rückkehr nach Ravensburg in teils öffentlichen Kulturprojekten sehr positiv mit Organisationen wie dem Wifo, dem Stadtmarketing, dem MHQ und anderen zusammen gearbeitet und neige nicht zur einem „Feindbild Verwaltung“. Ich habe die Möglichkeit, in der „Schwäbischen Zeitung“, kritischen und soliden Journalismus zu machen und weise die Angriffe gegen diese Zeitung als Teil der Eskalation entschieden zurück. Ich habe den Polizeipräsidenten Stürmer als besonnenen Vertreter der Polizei erlebt. 


Ich befürworte die Baumbesetzungen, auch die im Hambacher Forst und im Dannenröder Forst als regionale Mikrokosmen innerhalb der globalen Plünderung und Zerstörung unseres Planeten. Dennoch erlaube ich mir Kritik an Verwaltung, wie Baumbesetzern. Ich empfinde die gegenwärtige Eskalation als beängstigend und habe Fragen, auf die ich keine Antworten habe.

Ein Robin Halle bezeichnet in dem Anzeigenblatt „Südfinder“, der - dieses Blatt wird in haltloser Form zusammengemischt, und hat mit der Redaktion der „Schwäbischen Zeitung“ nichts zu tun -  als „pubertierend“, fordert die Erstattung der Kosten für die Einsätze durch die Eltern. Da dieser Kommentar nichts mit Journalismus zu tun hat, möchte ich darauf nicht weiter eingehen, aber er ist Teil einer Diffamierung.

Herr Mohr, vom Kieskonglomerat "Mohr+Meichel", ruft in einem Beitrag des DLF nach dem Staat und bezeichnet die Baumbesetzungen als „Anarchie“.

Ein Herr Sitta, der weder im Gemeinderat noch im Kreistag sitzt, kanzelt in einem Bericht der "Schwäbischen Zeitung" angeblich im Namen der CDU, und der CDU-Bürgermeister im Kreis, die gesamte Bewegung junger Menschen im Altdorfer Wald pauschal ab. 


Herr Franke
vom Regionalverband behauptet in der Öffentlichkeit, die Baumbesetzer hätten erheblichen Schaden an Dach am Gebäude im Hirschgraben angerichtet. Dafür gibt es keine Beweise, keine Fotos eines Dachdeckers. Aber sie werden subtil kriminalisiert.

Herr Stürmer (Polizeipräsident) rechtfertigt in der "Schwäbischen Zeitung" vom 25. Mai den Einsatz der Polizei und verweist auf die juristische Seite von Demonstrationen in einer Demokratie. Das ist aus seiner Sicht nachvollziehbar. Dennoch frage ich mich, warum es einer Hundertschaft aus Göppingen bedurfte, beim ersten Großeinsatz (29.12.2020) einen (1) !! Baumbesetzer und einen (1) Professor der FH Weingarten, der nicht mal auf dem Baum war, zu „beseitigen“? 

Bei der jüngsten Besetzung, bei der ein Seil über die Schussenstraße gespannt wurde (was ich durchaus kritisch sehe) kam ein SEK in beängstigender Montur zum Einsatz.
SEKs werden in der Regel gerufen, wenn besonders gewaltbereite oder möglicherweise bewaffnete Straftäter festgenommen werden sollen oder bei Razzien, wie etwa gegen hoch-kriminelle Organisationen wie die Ndragheta. Wofür bedurfte es dieses Einsatzes, der diese jungen Menschen in ein hoch-kriminelles Umfeld bringt? Die jungen Aktivisten wären gewiss ohne den Einsatz der Feuerwehr und des THW dazu zu bewegen gewesen, ihre Seilaktionen über der Schussenstraße zu beenden. Aber es entstehen Kosten, um potentiell die Eltern auch finanziell zu ruinieren. 

Am erschreckendsten empfinde ich die Reaktion von Frau Heike Engelhardt, Bundestagskandidatin der SPD. Die Sprache der Baumbesetzer erinnere sie an die RAF. Die Rote Armee Fraktion! Eine Mörder-, eine Terrorbande. Deren Sprache hatte ein Ziel - wie jede Sprache: Gewalt, Terror, Mord. Dies ist ungeheuerlich und Frau Engelhardt distanziert sich bis heute nicht davon. Ein solcher Vergleich scheint niemanden in der SPD-Fraktion zu empören. Frau Engelhardt rechtfertigt sich damit, es sei im Umfeld der Aktivisten bei der Polizei in Friedrichshafen von „Politischen Gefangenen“ die Rede gewesen und dies sei untragbar für eine Demokratie. Dies hätte man in Gelassenheit durchaus sagen können. Aber ohne Bezug zur RAF. Frau Engelhardt zitiert ein Graffito in der Nähe der Baumcamps im Altdorfer Wald, „Die Bagger werden brennen“. Es gibt nicht den geringsten Beweis, dass dieses Grafitto von einem Samuel Bosch oder anderen Baumbesetzern stammt. Nach meinen Erkundigungen unter den Baumbesetzern war Frau Engelhardt nie vor Ort, hat kein Wort mit den jungen Aktivisten gewechselt. Ich war mehrfach im Altdorfer Wald und habe eine völlig gewaltfreie Sprache erlebt, ein brüderlich-schwesterliches Verhalten unter den Jugendlichen, die ein einmaliges Naturreservat vor der Abholzung bewahren wollen, wofür sie aus vielen angrenzenden Gemeinden und von diversen Bürgermeistern unterstützt werden. Dennoch kein Wort der Entschuldigung. Frau Engelhardt rechtfertigt nach wie vor ihren ungeheuerlichen Vergleich gewaltloser, um IHRE Zukunft (nicht meine, nicht die von Frau Engelhardt) zutiefst besorgte Klimaaktivisten. 

Ich bin in den 1970er Jahren aus der SPD ausgetreten, als sie auf Kanzlerebene für die Stationierung der "Cruise Missiles" und für die Notstandsgesetze, und für die Berufsverbote stimmte. Dennoch hat sich diese Partei geprägt - Willy Brandt, Erhard Eppler, Dieter Lattmann, Klaus Thüsing, Herta Däumler-Gmelin. Und Rudolf Bindig ist für mich einer der entschiedensten und kompetentesten Kritiker des geplanten Regionalplans. Ich habe keine Aversionen gegen die SPD. Im Gegenteil. Und deshalb empfinde ich die Bezüge einer SPD-Bundestagskandidatin zu einer kriminellen Terrororganisation als unerträglich.

Mir kommen da ganz andere Erinnerungen und Bezüge:
Am 9. Mai 2021 wäre Daniel Berrigan 100 Jahre alt geworden. Er wurde einer der bekanntesten, der erste radikale Priester der Welt. Gegen Vietnam, gegen den Irrsinn der amerikanischen Hochrüstung. Er ging nicht vor jedem Protest zum Ordnungsamt und fragte, ob das legal sei (die einzige Diskussion momentan auf den „etablierten“ Ebenen in Ravensburg.) Einen Monat nach der Ermordung Martin Luther Kings drangen Barrigan und sieben weitere Aktivisten in ein  Rekrutierungsbüro in Cantonsville ein, nahmen 300 Einberufsungsakten mit und übergossen sie mit selbstgemachtem Napalm. Ich babe in Vietnam die Bilder gesehen von brennenden Napalm-Opfern.

Am 24. Mai 2021 wurde einer der großartigsten Musiker und Poeten der letzten 560 Jahre - 80 Jahre alt - Bob Dylan. Hunderttausende kamen zu seinen Konzerten, die ein Protest waren gegen den Vietnamkrieg und ein früher Protest der amerikanischen Jugend gegen den irrwitzigen „American way of life“.

Im Jahr 2012 drangen die 84-jährige Nonne Megan Rice, der 65-jährige
Vietnamkriegs-Veteran Michael Walli und der 58-jährige Anstreicher Gregory Boertje-Obed mit Kerzen und biblischen Slogans in das Uran-Anreicherungsgelände „Y-12“ in Oak Ridge (Tennessee) ein, um gegen die Atomrüstung der USA zu protestieren. Sie fragten um keine Erlaubnis beim Ordnungsamt und ob legal sei. Sie hatten eine Botschaft, die heute bei den Aktivisten im Hambacher Forst, im Dannenröder Forst, im Altdorfer Wald und neuerdings in einem Wald bei Langenargen weiterlebt: es geht um den Krieg gegen die Natur, um Rohstoffe (für unsere High-Tech-Rüstung auch am Bodensee), um den Raubbau an den Wäldern im Süden für Agrobusiness.

„Schöpfung bewahren“ heißt der Widerstand dagegen seit Jahren auf Kirchentagen. Und ich wünschte, die Kirchen in Ravensburg, die Joel-Jugendkirche insbesondere, stellten sich an die Seite der mutigen, aufrichtigen Baumbesetzer.

Am Pfingstsamstag demonstrierte ein Vater mit einem Pappkarton auf dem
Marienplatz gegen die Kriminalisierung der Baumbesetzer. Es brauchte fünf Polizisten, ihn zu behindern.

Wolfram Frommlet

entnommen aus dem Ravensburger Spectrum  hier

Dienstag, 25. Mai 2021

Forderung einer Richtigstellung in der Schwäbischen an Frank Hautumm

 Ravensburg, den 25.5.21

Sehr geehrter Herr Hautumm, 

die Berichterstattung Ihrer Redaktion in der vergangenen Woche hat bei uns und in unserem Umfeld großes, bisweilen größtes Unverständnis ausgelöst. Unserer Forderung nach Richtigstellung mehrerer Fehler und falscher Behauptungen möchten wir Folgendes vorausschicken: Neben nachweislichen Falschaussagen enhalten Ihre Berichte auch eine beträchtliche Anzahl von ungesicherten Behauptungen und nicht bewiesenen Verdächtigungen, die allesamt – um es neutral zu sagen - uns und unsere Aktion als rechtswidrig, gewalttätig und sogar kriminell darstellen. Auch die Tatsache, dass in Ihrer Berichterstattung der Umfang und das mangelnde Niveau der von Ihnen zitierten Kritiker*innen unseres Vorgehens bei Weitem den Umfang unserer Argumentation und der unserer Unterstützer*innen übersteigt, spricht nicht für die Ausgewogenheit und Neutralität Ihrer Zeitung.
Weiterhin halten wir es für absolut verantwortungslos, dass Sie, in Zeiten einer im Süden des Globus schon stattfindenden Klimakatastrophe, diese Gelegenheit nicht nutzen, um Ihre Leser*innen über die fehlenden Fortschritte der inzwischen von fast niemandem mehr bestrittene Tatsache der Dringlichkeit des sofortigen und wirksamen Klimaschutzes aufzuklären. Stattdessen übernehmen Sie völlig unkritisch die z.T. äußerst fragwürdigen Äußerungen der hiesigen Politiker*innen, die mehr am Wahlkampf gegeneinander als am Klimaschutz miteinander interessiert zu sein scheinen.
Natürlich akzeptieren wir Kritik an unserem Vorgehen, verstehen auch, dass die gewählte Protestform hierzulande erstmal relativ ungewohnt ist und wir nehmen für unser Anliegen in Kauf, dass Gerichte zu unserem Nachteil entscheiden könnten. Dass aber Ihre Berichterstattung und Meinungsbildung bei den Leser*innen dermaßen einseitig unseren Protest kriminalisiert und vollkommen unzureichende städtische Maßnahmen beim Klimaschutz unkommentiert lässt und sich so auf die Seite einer offensichtlich schlafenden und die Erfordernisse der Zeit nicht erkennenden Administration stellt, ist - höflich formuliert - nicht das, was man von einer unabhängigen Presse erwartet. Als Verantwortlichen für die Berichterstattung im Lokalteil der Schwäbischen Zeitung fordern wir Sie hier im Namen der an der Banneraktion am 15.5. in der Schussenstraße beteiligten Klimaaktivist*innen und deren Unterstützer*innen auf, folgende Falschdarstellungen in Ihrer Berichterstattung umgehend und öffentlich zu berichtigen:

 Verwendung eines Stahlseils

Wo kommt diese Information her? Spätestens beim Abbau des Seils wurde klar, welches Material verwendet wurde. Es hätte nur einer kurzen Recherche bei der Polizei bedurft, um dies zu verifizieren. Selbst nachdem die Parents4Future in Ihrem offenen Brief diese Tatsache erwähnten, zweifeln Sie lieber deren Aussage öffentlich an (siehe 21.5. „Zunehmende Radikalisierung...“, 2. Absatz), statt journalistisch korrekt vorzugehen. Richtig ist: Es handelt sich um leichte, baumschonende, auch im Fall ungefährliche Polypropylenseile in den Stärken 12mm und 14 mm. Siehe unsere PM vor der Aktion. Bitte berichtigen Sie dies.
Anm.: Diese Fehldarstellung „passiert“ der SchwäZ nun schon zum wiederholten Mal!
Es scheint sich hier um ein absichtliches „Versehen“ zu handeln.
Natürlich hört sich „Stahlseil“ viel bedrohlicher und kämpferischer an, was, wie wir weiterhin befürchten, ganz zu dem negativen, gewalttätigen Bild passt, das Sie in Ihrem Blatt von uns zeichnen wollen. Da Sie ja auch sonst reichlich aus dem Polizeibericht unhinterfragt übernehmen , kann man weitergehend

Ihre Unabhängigkeit und Neutralität in Bezug auf städtische Verwaltung und Polizei in Frage stellen, gerade nachdem auch von deren Seite keine Berichtigung in dieser Sache zu lesen war. All dies vermittelt stark den Eindruck einer gemeinsam abgesprochenen oder zumindest einer in vorauseilendem Gehorsam unkritisch übernommenen Strategie von Stadt und Polizei, unseren gewaltfreien Protest in der Meinung der Leser*innen gewalttätig und kriminell erscheinen zu lassen.

 In Ihrem Artikel „Nun wird gegen Klimaaktivisten ermittelt“ vom 18.5. übernehmen Sie - wieder ohne eigene Recherche - die unbestätigte Behauptung der Stadt, Aktivist*innen hätten durch Ihre Aktion brütende Vögel gestört

Richtig ist: Es wurden keine brütenden Vögel gestört. Weder „brütend“ noch „gestört“ sind korrekt. Die Aktivist*innen erkundigten sich nach Entdeckung des Nistkastens in der Bachstraße noch telefonisch bei einem Vogelkundler, ob das dort nistende Vogelpärchen durch die Aktion gestört werden könnte. Die Antwort lautete „Nein, falls sich die Beteiligten an Ihrem Sitzplatz ruhig verhielten“, was sie dann auch taten. Die Aktivist*innen wie auch Passant*innen konnten während der ganzen Aktion das Vogelpärchen beim Füttern der Jungen beobachten. Somit wurden die Vögel offensichtlich NICHT gestört und schon gar nicht beim Brüten. Wir bestehen hier auf einer Richtigstellung!

- In Ihrer Berichterstattung finden sich reichlich Wörter wie „militant“, „aggressiv“ „illegal“, „Straftat“ usw.

Dieses Vokabular verwenden Sie immer als Zitat von Angestellten der Stadtverwaltung, der Polizei oder politischen Parteien. Natürlich kann man Sie so wegen einzelner Fornulierungen nicht belangen. Allerdings „zitieren“ Sie diese diffamierenden und juristisch falschen Begriffe derart gehäuft, dass im Gesamten der Eindruck nicht mehr der einer „Meinungswiedergabe der zitierten Person“ ,sondern von vehementer Ab- bzw. Vorverurteilung entsteht. So manipulieren Sie die Meinung der Leser*innen, anstatt ihnen eine sachliche Auseinandersetzung mit dem Thema zu ermöglichen.

Richtig ist: Es wurde nie von Seiten der Aktivist*innen Gewalt eingesetzt. Es wurde nie jemand angegriffen, verletzt, bedrängt, bedroht oder genötigt. Ein Transparent hoch über einer viel befahrenen Straße ist v.a. ein Risiko für die Kletter*innen, die dieses Risiko für ein Vorankommen im Klimaschutz bewusst eingehen. Mit Ausnahme von „verbaler Gewalt“, falls die juristisch überhaupt unter den Gewaltbegriff fällt, wie provokativen Sprechchören, wurde NIE aggressives oder militantes Verhalten gezeigt. Das Sitzen auf einer gesperrten Straße ist z.B. ebenfalls kein Verbrechen oder eine Straftat und von gewalttätig kann hier wirklich keine Rede sein.
Sie verwechseln das mit passivem Widerstand und zivilem Ungehorsam, der Teil der politischen Meinungsbildung in einer Demokratie und v.a. in Krisenzeiten auch gerechtfertigt ist. Im Moment haben wir sogar eine globale Krise. Genau genommen zwei: Die Klimakrise und eine Pandemie, die ursächlich zusammenhängen.

Wir fordern Sie hiermit auf, diese falsche Darstellung öffentlich zu berichtigen.

 „Großaufgebot löst Blockade ... auf“ vom Mi, 18.5. um 15.00 Uhr, Schwäbische Plus (digital): "Die Ravensburger CDU kritisiert..."

Richtig ist: Das völlige und ganztägige Absperren der Schussenstraße war keine Blockade sondern eine bewusste Entscheidung der Polizei und des Ordnungsamtes. Diese war nicht alternativlos. So wäre etwa auch eine Tempobeschränkung auf Schrittgeschwindigkeit bei einspurigem Verkehr möglich gewesen - Busse wurden ja auch durchgelassen. Im Gespräch wurde diese Variante aber verworfen. Also ist Ihre wiederholte Behauptung, die Klimaaktivist*innen auf dem Seil hätten die Straße „blockiert“, nicht korrekt. Richtig ist, dass ebenso die Sympathisant*innen und Passant*innen(!) am Boden nur den durch die Polizeisperrung entstehenden freien Raum nutzten und später, als es zur Auflösung dieser spontanen Versammlung kam, den Platz nicht von sich aus verlassen haben. Auch in dieser Hinsicht wird unsere

Aktion hier fälschlicherweise als strafbare Handlung hingestellt.

Auch hier fordern wir Ihre öffentliche Richtigstellung.

 Möglicherweise Schäden an Bäumen in „Nun wird gegen Klimaaktivisten ermittelt“ v.18.5.

Richtig ist: Die Aktivisten verursachten keine Schäden an Bäumen. Den Aktivisten liegt gerade das Wohl der Bäume sehr am Herzen. Beim Klettern wird unbedenkliches Polypropylen-Seil eingesetzt, außerdem wird beim Baumhausbau mit „Baumschonern“ gearbeitet, damit der Baum nicht verletzt wird. Geklettert wird meist an einem frei hängenden Seil. Es gibt Videomaterial, das zeigt, wie empört die Aktivisten sind, als ein SEK-Kletterer mit Steigeisen (!!!) einen der Bäume erklimmt. Ebenfalls die dadurch entstandenen Schäden sind dokumentiert. Wir fordern eine Richtigstellung dieser nicht belegten, journalistisch unkorrekten und diffamierenden Darstellung! Der ganze Absatz mit Erwähnung der rechtlichen Konsequenzen fußt auf Ihren falschen Unterstellungen und kommt Vorverurteilung und Rufmord gleich.

 Mangelnde Gesprächsbereitschaft der Aktivisten

An verschiedenen Stellen zitieren Sie Frau Engelhardt, Herrn Blümcke und Herrn Rapp diesbezüglich. Richtig ist: Auch hier haben Sie diese Aussagen nicht überprüft sondern unkritisch übernommen. Hätten Sie bei den Klimaaktivisten nachgefragt, hätten Sie sie zu Wort kommen lassen oder würden dies im Nachgang jetzt noch tun, würden Sie erfahren, dass es in den vergangenen Monaten NUR im unmittelbaren Umfeld von Aktionen, d.h. direkt davor oder während der laufenden Aktionen Gesprächsangebote der Stadt in Bezug auf den Ablauf von geplanten Aktionen gab. Es handelte sich dabei nicht um – wie von uns gefordert – inhaltliche Gespräche, sondern es ging lediglich um die Form der Proteste und deren Beschränkung durch die Stadtverwaltung (siehe offener Brief PFF). Da zum Zeitpunkt, als Herr Blümcke mit den Aktivist*innen im Seil Kontakt aufnahm, keine Presse oder unabhängige Zeugen vor Ort waren, haben sich die Personen im Seil nicht auf ungesicherte Aussagen verlassen. Diese entscheidenden Punkte hätten Sie recherchieren und erwähnen müssen. Tun Sie dies bitte im Nachhinein.

 Ziviler Ungehorsam kann nicht genehmigt werden.

Um für Sie klar zu machen, worum es sich bei unserem Protest handelt, haben wir mehrere Definitionen zu „Zivilem Ungehorsam“ angehängt. In Ihrem Artikel vom 17.5. „SEK holt Klimaaktivisten...“ setzen Sie zivilen Ungehorsam in Anführungsstriche und kritisieren gleichzeitig, dieser zivile Ungehorsam sei weder angemeldet, noch genehmigt gewesen. Man kann sich eine Aktion des zivilen Ungehorsams nicht genehmigen lassen. Diese fehlerhafte Aussage Ihrerseits, die impliziert, wir hätten uns damit eines weiteren Vergehens schuldig gemacht, wiederholen Sie gebetsmühlenartig, was in dieser Häufigkeit nicht mehr den Anschein von Neutralität und Sachlichkeit erweckt.

Bitte stellen Sie diesen wiederholt genannten, falschen Zusammenhang öffentlich richtig.

 Vegane Ernährung, zu Ihrer Information

Anscheinend versteht man in Ihrer Redaktion nicht, warum die meisten jungen Klimaschützer sich vegan ernähren. Hier für Ihre Redaktion folgende Erklärung um deren Weiterleitung wir Sie bitten: Vegane Ernährung schont nachweislich das Klima, weil bei der Produktion pflanzlicher Lebensmittel wesentlich weniger CO2 entsteht als beim Verzehr von Tieren oder deren Produkten. Die vegane Ernährung ist also keine Laune, Wohlstandsallüre verwöhnter Jugendlicher oder ein Luxusgut, wie es in Ihrer Darstellung zwischen den Zeilen anklingt. Wir würden es sehr begrüßen, wenn Sie diesen Zusammenhang journalistisch aufarbeiten und veröffentlichen würden. Es wäre außerdem für Ihre Zeitung ein Schritt in eine zukunftsweisende Richtung. 

Abschließend möchten wir betonen, dass wir mit unserem Engagement für den Klimaschutz, v.a. was Inhalt und Ziele betrifft, die Meinung eines großen Anteils der Bevölkerung repräsentieren. Indem Sie unsere aktivistische Gruppe mit Falschaussagen und Verdächtigungen versuchen zu kriminalisieren, erschweren Sie einen gesamtgesellschaftlichen Konsens und damit Frieden.
Nicht nur das. Ein Teil Ihrer Leser, der erst noch von der Notwendigkeit engagierter und weitreichender Maßnahmen zum Klimaschutz überzeugt werden sollte, wird jetzt voller Genugtuung und Häme Ihre tendenziösen und parteiischen Artikel lesen und sich darin bestätigt fühlen, auch weiterhin keinen eigenen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Sollte DAS Ihr Beitrag zu einem breiten Konsens in der Gesellschaft zum Thema Klimaschutz sein? Wir nehmen an, dass dem prinzipiell nicht so ist und fordern Sie auf, Ihre sehr verantwortungsvolle und wichtige Aufgabe als Vertreter der Presse dementsprechend wahrzunehmen, damit auch mit Ihrer Hilfe unseren Kindern und Enkelkindern möglichst die vernichtende Klimakatastrophe erspart bleibt, die uns die Wissenschaft zunehmend vorherssagt.

Ravensburg, den 25.5.21

Im Namen von Aktivi und Unterstützer*innen der Baumbesetzer*innen

Ziviler Ungehorsam

 Anhang:

1 Ziviler Ungehorsam (aus lateinisch civilis ‚bürgerlich‘; deshalb auch bürgerlicher Ungehorsam) ist eine Form politischer Partizipation, deren Wurzeln bis in die Antike zurückreichen. Durch einen symbolischen,[2] aus Gewissensgründen vollzogenen, und damit bewussten Verstoß gegen rechtliche Normen zielt der handelnde Staatsbürger mit einem Akt zivilen Ungehorsams auf die Beseitigung einer Unrechtssituation und beton damit sein moralisches Recht auf Partizipation. Die Normen können sich durch Gesetze, Pflichten oder auch Befehle eines Staates oder einer Einheit in einem staatlichen Gefüge manifestieren. Durch den symbolischen Verstoß soll zur Beseitigung des Unrechts Einfluss auf die öffentliche Meinungsbildung genommen werden. Der Ungehorsame nimmt dabei bewusst in Kauf, auf Basis der geltenden Gesetze für seine Handlungen bestraft zu werden. Häufig beansprucht er ein Recht auf Widerstand für sich, das sich jedoch von einem verfassungsgemäß gegebenen Widerstandsrecht[3] unterscheidet. Demjenigen, der zivilen Ungehorsam übt, geht es damit um die Durchsetzung von Bürger- und Menschenrechten innerhalb der bestehenden Ordnung,[4] nicht um Widerstand, der auf die Ablösung einer bestehenden Herrschaftsstruktur gerichtet ist. Die Methoden und Aktionsformen von zivilem Ungehorsam und Widerstand gleichen sich jedoch in vielen Fällen. Quelle: -Wikipedia-

2 Ziviler Ungehorsam ist eine Form des politischen Protests, bei dem Menschen den Anweisungen staatlicher Organe bewusst zuwider handen. In Deutschland ist dies kein eigener Tatbestand, kann sich jedoch mildernd auf die Strafbarkeit oder das Strafmaß auswirken. - Menschen, die aus moralischem Antrieb eine gesetzliche Anweisung ignorieren, leisten zivilen Ungehorsam. Dabei stellen sie die Legitimität der Machtverhältnisse infrage. - Indem sie die herrschende Ordnung stören wird ihr Protest in der Öffentlichkeit sichtbar. Gerade, wenn dem Unruhestifter eine Strafe droht, sind Beobachter gezwungen, zu der Tat Stellung zu beziehen. - Wenn genügend Leute mit den Dissidenten sympathisieren, kann sich um ihr Anliegen herum eine politische Bewegung formieren, die unter Umständen einen Wandel in der Gesellschaft herbeiführt. - Wer an einer Protestaktion teilnimmt, beginnt an sich noch keine Straftat. Anders sieht es aus, wenn Ihnen etwa Hausfriedensbruch oder Widerstand gegen die Staatsgewalt zur Last gelegt werden. Erfahrene Aktivisten wissen genau, wann bestimmte Grenzen erreicht sind.

Zivilen Ungehorsam praktiziert auch die "Fridays For Future"-Bewegung, die die Schulpflicht ignoriert Beispiele aus Vergangenheit und Gegenwart In der europäischen und US-amerikanischen Geschichte steht der Zivile Ungehorsam im Zusammenhang mit weitreichenden gesellschaftlichen UmbrüchenHeute ist er oft das letzte Mittel für einen gewaltfreien Protest. 

  • In den 1920er Jahren etabliert Mohandas Karamchand Gandhi im von den Briten besetzten Indien das Konzept der "Nichtkooperation" mit den Kolonialherrschern und wird zum Symbol für den Freiheitskampf.
  • Am 1. Dezember 1955 setzte sich in Montgomery (Alabama) Rosa Parks auf einen Platz im Bus, der für weiße Menschen reserviert war. Nach anhaltenden Protesten wird ein Jahr später die Rassentrennung formal aufgehoben.
  • Heutzutage sorgen Mitglieder von "Extinction Rebellion" für Aufsehen, indem sie die Infrastruktur in vielen Großstädten blockieren. Im Hambacher Forst behindern Aktivisten den Kohleabbau. Quelle:Chip Magazin

3 Ziviler Ungehorsam ist ein moralisch begründeter Protest, dem nicht nur private Glaubensüberzeugungen oder Eigeninteressen zugrunde liegen dürfen; er ist ein öffentlicher Akt, der in der Regel angekündigt ist und von der Polizei in seinem Ablauf kalkuliert werden kann; er schließt die vorsätzliche Verletzung einzelner Rechtsnormen ein, ohne den Gehorsam gegenüber der Rechtsordnung im Ganzen zu affizieren; er verlangt die Bereitschaft, für die rechtlichen Folgen der Normverletzung einzustehen; die Regelverletzung, in der sich ziviler Ungehorsam äußert, hat ausschließlich symbolischen Charakter – daraus ergibt sich schon die Begrenzung auf gewaltfreie Mittel des Protests.

Quelle: Ziviler Ungehorsam - Addendum


Montag, 24. Mai 2021

"Ravensburger Polizeipräsident äußert sich zu umstrittenem Protest der Klimaaktivisten"

noch ein Artikel in der Schwäbischen, diesmal von einer Frau Müssigmann  hier,
hört sich vom Schreibstil fast so an wie ein Pseudonym  von unserem wohlbekannten  Hr. Hautumm.
Wieder mal Einseitigkeit pur mit dicken Überschriften.
dafür  Kriminalisierung durch den Hr. Polizeipräsidenten persönlich.
Und Fr. Engelhardt inszeniert sich als  Schlichtungs-Engel!

Ja, wieder mal alles drin was dazu gehört! Weitere Kommentierung kann ich mir da sparen

Jetzt äußert sich der Ravensburger Polizeipräsident Uwe Stürmer zu den Vorgängen. Er fordert die Aktivisten dazu auf, zu legalen Protestformen zurückzukehren. Auszüge in blau

In der Szene beobachtet er an mehreren Stellen eine Radikalisierung, wie er in einem Offenen Brief schreibt.

Illegale Baumbesetzung: Der harte Kern der Demonstranten muss in Gewahrsam plus

Dass sich nun auch der Polizeipräsident äußert, hängt mit einer Einladung zusammen, die er von der Partei Klimaliste Baden-Württemberg und von Eltern erhalten hat, die die Klimaschutzbewegung unterstützen (Parents for Future). Sie wollen eine Podiumsdiskussion im Hirschgraben unter dem Titel „Ist Klimaschützen ein Verbrechen?“ veranstalten, an der auch Stürmer teilnehmen soll. Ziel sei unter anderem, Dialog wieder zu ermöglichen. Ob er daran teilnimmt, will sich der Polizeipräsident noch überlegen. Seine Sicht der Dinge schildert er ausführlich in dem Offenen Brief, den er als Antwort auf die Einladung am Pfingstmontag verschickt hat.

Stürmer schreibt: „Wo kämen wir hin, wenn sich künftig jede Interessengruppe berechtigt fühlen würde, allen anderen ihre Positionen aufzuzwingen und den Verkehr wo immer es ihnen beliebt zum Erliegen zu bringen?“

„Wir wissen nicht, wer für diese Parole verantwortlich ist. Was wir aber wahrnehmen, dass sich ein Teil der Klima-Aktivisten zunehmend radikalisiert und nicht vor illegalen Aktionen zurückschreckt“, konstatiert Stürmer.

Grenzen werden laut Stürmer bewusst überschritten

Die SPD-Fraktion im Ravensburger Gemeinderat hat ebenfalls am Pfingstwochenende eine Pressemitteilung verschickt, wonach sie eine gemeinsame Resolution von Stadtverwaltung und Gemeinderat zum Umgang mit den Klimaschützern auf den Weg bringen will. Die Resolution solle deutlich machen, dass Gemeinderat und Stadtverwaltung das Engagement junger Menschen zum Klimaschutz begrüßt.

SPD-Fraktionsvorsitzende Heike Engelhardt hat die Resolution aus folgendem Grund vorgeschlagen: „An der Klimaschutzfrage droht sich unsere Stadtgesellschaft zu spalten. Anstatt sich gegenseitige Vorwürfe zu machen, hält die SPD-Fraktion den Weg des Dialogs und der Gemeinsamkeit für zielführend.“ Ob diese Resolution von anderen Fraktionen mitgetragen und vom Gemeinderat verabschiedet wird, dürfte sich in einer der nächsten Sitzungen nach den Pfingstferien im Juni entscheiden.

Samstag, 22. Mai 2021

Es reicht jetzt!

Nach mehreren Artikeln von Frank Hautumm  wurde jetzt auch mal wieder genug gegen die Klima-Aktivisten gehetzt, es wäre gut wenn die Schwäbische zur neutralen Berichterstattung zurückfinden würde.
Mein eigener Leserbrief ging an die Schwäbischen Zeitung - ob der wohl gedruckt wird?

zu Artikel:Zunehmende Radikalisierung der Szene“
Und "Höhenspezialisten der Polizei beenden illegale Baumbesetzung"

Als Hr. Hautumm vor Kurzem in der  Kolumne "von Woche zu Woche" schrieb:
"Der Protest wird dabei zunehmend aggressiv bis militant. Kein Wunder, sagt die Polizei, die Mitglieder einer bundesweit organisierten Gruppe von „Berufsdemonstranten“ identifiziert hat....."
wusste ich, dass bei ihm wohl keine neutrale Berichterstattung zu erwarten wäre. 

Er kriminalisiert junge Menschen ohne die geringste Scham, die  große Angst vor der Zukunft haben. Diese Angst ist nicht unbegründet und hat ihren Ursprung (auch) in der Unfähigkeit der Lokalpolitiker, bedrohliche Krisen als solche zu erkennen und darauf angemessen zu reagieren. Wie schmerzhaft wenn man schon  als junger Mensch erkennen muss, wie unverantwortlich Menschen in verantwortungsvollen Positionen handeln und dadurch die Zukunft der Jugend zerstören!

Seit seiner Kolumne  beschäftigt Hr. Hautumm sich gerne  im Namen der Presse  mit der Kriminalisierung der jungen Klimaaktivisten und schreckt auch vor wilder Polemik nicht zurück, wie die Überschriften zeigen.
Was denkt sich die Schwäbische Zeitung eigentlich dabei, wenn sie ihn gewähren lässt?

Der Tiefpunkt seiner Berichterstattung war die völlig entgleiste SPD-Bundestagskandidatin Engelhardt mit ihrem weit ausgerollten RAF-Vergleich. Ich kann nicht verstehen, dass solch hanebüchener Unsinn auch noch in voller Länge abgedruckt wird.

In der Qualität der Aussage entspricht das in etwa dem irren Capitol-Spruch des Mengener CDU-Bürgermeisters, von dem ich bisher wirklich dachte, dass er nicht mehr zu überbieten wäre.

Würde solcher Unsinn  in einer seriösen Berichterstattung nicht nach einem klaren Kommentar verlangen? Ich glaube auch die Leser der Schwäbischen Zeitung haben das Recht und das Bedürfnis nach seriöser Berichterstattung.
Die Polemik und Kriminalisierung  ist seitens der genannten Politiker schon schlimm genug, ohne dass die Presse da auch noch kräftig mitmischt.

 


Auch darüber berichtet  das Ravensburger Spectrum  hier

Donnerstag, 20. Mai 2021

Auch W. Frommlet zeigt sich entsetzt

Liebe Freunde und Bekannte,

einem Bericht von Frank Hautumm, heute 11.37 Uhr, auf "Schwäbische  Ravensburg", online zufolge, sagte die SPD-"Genossin" Heike Engelhardt, die Sprache der Baumbesetzer erinnere sie zunehmend an die "RAF-Sprache".

Ich brauche wohl nicht in Erinnerung zu rufen, wie viele Menschen die  RAF entführt, erschossen - hingerichtet - hat etc.

Die Jugendlichen im "Altdorfer Wald" und auf der Ravensburger Schussenstraße, kämpfen für ihre Zukunft, für einen Planeten, der in zunehmend in größeren Teilen sich an einem "point of no return" befindet; jedes Jahr rückt der "earth day", derTag, an dem dieses Land seinen "ökologischen Jahresetat" überschritten hat, weiter nach vorne und noch immer ist für die meisten Wirtschaftskräfte das einzige Ziel eine "Wachstumsökonomie".

Ich war mehrfach im Altdorfer Wald, wo Frau E. bislang nicht gesehen wurde, noch auf der Schussenstraße. Ich habe die Leidenschaft dieser jungen Menschen erlebt, den Wald vor dem Kieskonglomerat "Mohr+Meichle" u.a. zu retten.

Ich kenne einige der Eltern, die ihre Kinder mit hohen sozialen Werten erzogen haben - diese Brüderlichkeit und Schwesterlichkeit spürt man vor Ort.

Die jungen Menschen wurden in den Polizeizellen in Friedrichshafen ihrer Würde beraubt, wie Kriminelle behandelt, bis auf die Unterwäsche entkleidet, Besucherfahrzeuge wurden notiert - um nicht weiter in Details zu gehen.

In dem Werbeblatt "Südfinder" (Oberschwaben), das mit solidem Journalismus nichts zu tun hat, veröffentlichte in der jüngsten Ausgabe ein Herr Robin Halle einen Kommentar, der an Hetze grenzt. Das Gute daran ist, dass die Zahl der Briefkästen bei inzwischen weit  über 50 Prozent liegen dürfte, in die dieses Blatt ,und damit die Ergüsse dieses Schreibers, nicht mehr hineingeworfen werden dürfen. 

Der Vergleich der "Genossin" E. von pazifistisch handelnden jungen Menschen, mit einer großen, mit einer sehr großen Botschaft, die wir alle in diesem Alter nicht hatten, und vermutlich auch Frau E. nicht, macht die Familien krank, ist unsäglich und erinnert an einen Vergleich, der einen Herrn an der Spitze des DFB zum Rücktritt brachte.

Bislang hat sich Frau E. nicht mal entschuldigt.

Das Gute ist - ich brauche aus der SPD nicht mehr auszutreten. Das habe ich seit der Stationierung der "cruise missiles" und der Notstandsgesetze hinter mir.

Diese Mail darf gerne weiterverbreitet werden.

Wolfram Frommlet


entnommen aus dem Ravensburger Spektrum hier

„Zunehmende Radikalisierung der Szene“

Artikel in der Schwäbischen Zeitung  hier für Abonennten.
Auszüge in blau

Harsche Kritik an Aktion der Klimaaktivisten in Ravensburg reißt nicht ab

Frank Hautumm durfte sich mal wieder im Namen der Presse  mit der Kriminalisierung der jungen Klimaaktivisten beschäftigen und hat eine für ihn passende Überschrift gewählt .
Was denkt sich die Schwäbische Zeitung eigentlich dabei ?

Der Tiefpunkt der Berichterstattung war die völlig entgleiste SPD-Bundestagskandidatin und Stadträtin Heike Engelhardt mit ihrem weit ausgerollten RAF-Vergleich.
Ich kann nicht verstehen dass solch hanebüchener Unsinn auch noch in voller Länge abgedruckt wird.
In der Qualität der Aussage entspricht das in etwa dem irren Capitol-Spruch des Mengener CDU-Bürgermeisters hier, von dem ich bisher wirklich  dachte, dass er nicht mehr zu überbieten wäre.
Würde so was in einer seriösen Berichterstattung nicht nach einem klaren Kommentar schreien?

Wenigstens kamen dann noch Fürsprecher zu Wort, auch wenn die zitierte "Personengefährdung " der Grünen weiterhin nebulös bleibt.

Die Ravensburger Grünen teilen „angesichts der Dramatik der Klimakrise“ die Ungeduld der Demonstranten. Fraktionschefin Maria Weithmann: „Auch wir Grünen sind überzeugt, dass für den Klimaschutz viel ambitionierter gehandelt werden muss. Auch wir in Ravensburg sind angehalten, die im Klimakonsens formulierten Ziele umzusetzen.“ Zugleich beobachte die Fraktion „mit Sorge, dass insbesondere durch die problematischen Aktionen vom vergangenen Samstag, die möglicherweise Personen hätte gefährden können, eine Entwicklung eingetreten ist, die dazu geführt hat, dass fast ausschließlich über die angewendeten Mittel des Protests diskutiert wird und nicht mehr über die Ziele.“ Weithmann: „Dies kann nicht im Interesse der Protestierenden liegen. Es spielt insbesondere den Gegner*innen von ambitioniertem Klimaschutz in die Hände.“ Und weiter: „Aktionen, die zu einer Spaltung in Bezug auf die Wahl der Protestmittel führen, sind unserem gemeinsamen Anliegen abträglich.“

Derweil hatte sich die Ortsgruppe der Klimaliste Baden-Württemberg hinter die Klimaaktivisten gestellt. Dies hat nun auch die Gruppe der „Parents für Future“ Ravensburg in einem offenen Brief getan. ...."

Montag, 17. Mai 2021

Update: Großes Kino in Ravensburg

Artikel in der Schwäbischen mit Fotostrecke!  hier
"Höhenspezialisten der Polizei beenden illegale Baumbesetzung"

Auszüge daraus in blau:
"Gegen 18 Uhr beendeten die Höhenspezialisten des Sondereinsatzkommandos (SEK) aus Göppingen die Demonstration von insgesamt 40 überwiegend jungen Leuten, als sie den harten Kern von vier Kletterern auf den Boden holten. Die Schussenstraße war von morgens bis abends gesperrt. Vertreter der Stadt Ravensburg und der Polizei äußerten Ärger und Unverständnis über das Vorgehen der Aktivisten.....
Laut den Teilnehmern sei diese Form des ungenehmigten Protests und des „zivilen Ungehorsams“ notwendig, da Stadt und Behörden die Proteste sonst nicht hören würden.
Die Baumbesetzer wollen laut ihrer Aussage auf die Erderwärmung und die aus ihrer Sicht fehlgeleitete Klimapolitik in Stadt und Region aufmerksam machen. Die jungen Engagierten hatten der Stadt Ravensburg drei Monate Zeit gegeben, ihre Klimapolitik zu korrigieren und nachzubessern......
Um 17 Uhr begann dann der Polizeieinsatz: Die Polizisten, inzwischen waren sicher fast 100 Beamte im Einsatz, trugen zunächst die Aktivisten weg, die auf der Straße saßen und lagen und dabei Parolen skandierten. Anschließend holten die Spezialisten des SEK aus Göppingen mit großer Ruhe und unter Hilfe der Drehleiter der Feuerwehr die verbliebenen Kletterer vom Stahlseil. ....
Der Einsatz der Spezialisten war laut Polizei wegen der großen Höhe von rund acht Metern notwendig, damit Polizisten und Aktivisten nicht in Gefahr geraten. .....Kurz nach 18 Uhr war der letzte Aktivist auf dem Boden, gut 100 Schaulustige zogen ab."

 

In diesem Artikel erleben wir nun einen Tiefpunkt der seriösen Berichterstattung in der Schwäbischen Zeitung, geschrieben von einem Wohlbekannten: Frank Hautumm, der auch schon vor Kurzem durch diesen ebenso wenig seriösen Text in der  Kolumne "von Woche zu Woche" hervorstach:

" Die Szene von Klimaaktivisten aus dem Kreis, die vor Weihnachten mal als einsame Baumbesetzer an der Schussenstraße begonnen haben, vermischt sich mit selbst ernannten externen „Unabhängigen“, die diese Woche Zufahrten zu Kiesgruben blockierten und inzwischen im Altdorfer Wald ein größeres Lager aufgeschlagen haben. Der Protest wird dabei zunehmend aggressiv bis militant. Kein Wunder, sagt die Polizei, die Mitglieder einer bundesweit organisierten Gruppe von „Berufsdemonstranten“ identifiziert hat.....")

Unser Vorwurf richtet sich gegen die bewußte "Kriminalisierung" der Aktivisten, die im Zweifel gar als "militante Berufsdemonstranten" verunglimpft werden.
Bei solchen Aussagen ist keine neutrale Berichterstattung mehr zu erwarten, da zeigt sich die persönliche Meinung des Schreibers im vollen Licht.
Mit solchen Aussagen  kann man jederzeit vom bisherigen Versagen der Stadt ablenken, Schuld sind ja nur die Jugendlichen, mit denen man nicht reden kann!

Und dann darf natürlich in keinem Artikel der Satz fehlen: "
Welche Straftaten und Ordnungswidrigkeiten durch die Baumbesetzer begangen wurden, werde nun durch die Kriminalpolizei geklärt....". Es macht sich immer gut für den eigenen Standpunkt, wenn man dem Andersdenkenden  schon mal vorab eine Straftat unterstellen kann.

Wir halten es mit  dem Hochschulprofessor Wolfgang Ertel aus Weingarten "der das Vorgehen der Stadt als „kriminell“ bezeichnete, weil sie nichts für den Klimaschutz tue. Umgekehrt würden kritische junge Menschen „kriminalisiert“ Denn man bedenke bitte: im höchstrichterlichen Klima- Urteil des Bundesverfassungsgerichts im April wurde genau diese Argumentation aufgenommen und bestätigt.



Samstag, 8. Mai 2021

Militante Vorgänge ???

Ingo Blechschmidt, Sprecher des KlimaCamps Ravensburg, weist die äußerst problematische Presse-Darstellung in der Schwäbischen Zeitung zurück.

Er bezieht sich auf die 2 Artikel "Argumente statt aggressiver Effekthascherei" hier und "Polizeisprecher über Klimaprotest" hier

(Anmerkung: Und seit heute kann ich  noch einen Artikel in der Schwäbischen Zeitung aus der Kolumne "von Woche zu Woche" von Frank Hautum zufügen, in dem es tatsächlich heißt: 
" Die Szene von Klimaaktivisten aus dem Kreis, die vor Weihnachten mal als einsame Baumbesetzer an der Schussenstraße begonnen haben, vermischt sich mit selbst ernannten externen „Unabhängigen“, die diese Woche Zufahrten zu Kiesgruben blockierten und inzwischen im Altdorfer Wald ein größeres Lager aufgeschlagen haben. Der Protest wird dabei zunehmend aggressiv bis militant. Kein Wunder, sagt die Polizei, die Mitglieder einer bundesweit organisierten Gruppe von „Berufsdemonstranten“ identifiziert hat.....")

"Dort wird behauptet, die Donnerstags-Blockade sei eine militante Aktion gewesen. 
Das möchte ich in aller Form zurückweisen
. Es hat nichts Militantes, wenn man friedlich in einer Hängematte in einem Baum hängt.
Daran ändert auch nichts, wenn das Aufhängungsseil quer über eine Straße gespannt ist. 
Das ist zwar sicherlich störend und nicht so leicht zu entfernen wie ein Banner am Rathausgerüst. Aber es ist immer noch friedlich und passiv! 

In Kürze mehr dazu!