Freitag, 14. April 2023

Fast wie normales Radeln: Auch Fahren mit E-Bike fordert Muskeln und Herz

 NTV hier  13.04.2023,

Auch das Radeln mit Motorunterstützung, also mit einem Pedelec oder E-Bike, fordert den Körper.

Nutzer von Elektro-Rädern werden von den anderen Radfahrern öfter belächelt, weil sie sich von einem Motor helfen lassen. Eine Studie zeigt nun aber: Pedelec-Fahren beansprucht Muskeln und Herz fast genauso wie normales Radfahren. Und E-Biker lassen auch öfter das Auto stehen als andere.

Beim Fahren eines Pedelecs werden die Muskeln und das Herzkreislaufsystem fast ebenso gefordert wie beim herkömmlichen Radfahren. In einer von der Medizinischen Hochschule Hannover veröffentlichten Studie lag die Herzfrequenz der Elektro-Biker während des Radelns nur fünf Schläge pro Minute unter jener der Fahrradfahrer, wobei Therapien mit Betablockern gegen Bluthochdruck und bei Herzkrankheiten mit berücksichtigt wurden. Diese Arzneimittel senken die Schlagfolge des Herzens.

Mit 35 Prozent hat demnach mehr als ein Drittel der an der Studie beteiligten E-Biker Vorerkrankungen wie zum Beispiel einen Herzinfarkt, Bluthochdruck oder Gelenkverschleiß. Hier hilft das Elektro-Bike, überhaupt wieder draußen im Freien und an der frischen Luft in Bewegung zu kommen.

Pedelec-Fahrer waren im Durchschnitt 135 Minuten pro Woche unterwegs, davon ein Großteil mit einer gesundheitlichen effektiven Belastung. Allein dadurch erreichten sie zwei Drittel des Bewegungsziels der Weltgesundheitsorganisation (WHO) von 150 Minuten moderater Aktivität pro Woche.

Pedelec-Fahrer lassen zudem öfter zugunsten des Radelns das Auto stehen als herkömmliche Radfahrer. Viele Pedelec-Nutzer waren den Forschern zufolge vorher nicht unbedingt Radfahrer. Die Hemmschwelle sei aber deutlich niedriger, wenn etwa in hügeligem Gelände oder bei starkem Gegenwind auf die Unterstützung eines Motors zurückgegriffen werden könne.


Die Wissenschaftler der Medizinischen Hochschule Hannover werteten für die Studie zwischen den Jahren 2017 und 2020 bundesweit die Daten von 1250 Pedelec-Fahrern und 629 herkömmlichen Radfahrern aus. Neben Befragungen wurden mehr als 58.800 Fahrten analysiert sowie Herzfrequenzen und Geschwindigkeiten gemessen.

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