Hier noch eine gute Jahres- Zusammenfassung zur geplanten Windkraft im Altdorfer Wald
Schwäbische Zeitung von Philipp Richter
Vorbei mit der Flaute
Zuerst Kiesabbau und dann Windkraft. Der Altdorfer Wald ist in diesem Jahr Topthema. Die Landesregierung will die erneuerbaren Energien im Südwesten deutlich ausbauen - vor allem sollen viele Windräder gebaut werden. Dabei liegt ein Fokus auf dem Altdorfer Wald, was in der Region bei manchen für Unmut gesorgt hat.
Schon jetzt sind im Altdorfer Wald zwei Windparks in Planung. So sollen vier Windräder im Röschenwald zwischen Mochenwangen und Zollenreute entstehen. Hier planen die Windkraft Bodensee-Oberschwaben (WKBO) mit Sitz in Ravensburg und der Windkraftanlagenhersteller Enercon aus Niedersachsen. Und bei Bergatreute planen die Bio-Energie Allgäu aus Kempten und Enercon einen Windpark in ähnlicher Größe.
Im Oktober dieses Jahres wurde schließlich bekannt, dass die neue Landesregierung in den nächsten Jahren 1000 Windräder im ganzen Land bauen will. Sie sieht die Windkraft als einen zentralen Baustein bei der Energiewende. Unterstützen soll dabei der Staatsforst mit seinen Flächen.
Der Altdorfer Wald ist eines von fünf Gebieten im Land, wo Windräder entstehen sollen. Landesweit sollen es 90 Anlagen sein. Dabei stellt Oberschwabens größtes zusammenhängendes Waldgebiet die größte Fläche der insgesamt fünf Flächen dar. Der landeseigene Forstbetrieb Forst BW schrieb die Potenzialflächen aus, für die es sofort Interessenten gab. Weil die Gebiete im Wald als durchaus attraktiv gelten. Unter anderem interessiert sich auch die WKBO.
Beim Blick auf die Flächen im Altdorfer Wald wird das Ausmaß deutlich: Insgesamt 1370 Hektar weist der landeseigene Forstbetrieb Forst BW im Altdorfer Wald als Potenzialflächen für Windräder aus. Das entspricht umgerechnet rund 1900 Fußballfeldern und etwa einem Sechstel der Waldfläche. Die Flächen befinden sich auf den Gemarkungen von Baienfurt, Bergatreute, Wolfegg, Vogt, Schlier und Waldburg.
Der Protest ließ nicht auf sich warten. Die Bürgerinitiative aus dem Röschenwald macht mobil und auch die Bürgerinitiative BREMN aus Vogt, die seinerzeit schon gegen Windräder im Heißener Forst gekämpft hat. Aber auch der Verein Natur- und Kulturlandschaft Altdorfer Wald, der sich hauptsächlich für den Schutz des Waldes und gegen die geplante Kiesgrube bei Grund einsetzt, äußerte sich kritisch. „Wir zeigen Verständnis dafür und haben auch damit gerechnet. Aber dass es so massiv kommen wird, hätten wir nicht gedacht. Wenn das wirklich so kommt, dann ist das das Ende des Altdorfer Waldes, wie wir ihn heute kennen“, sagte Vereinssprecher Alexander Knor im Herbst.
Naturschützer mahnten zur Vorsicht. Man könne nicht nur fordern und Fläche vom Wald beanspruchen, ohne etwas zu geben. Sie verweisen auch darauf, dass etwa der Landeswildkorridor durch den Altdorfer Wald verläuft und es sensible Flächen gibt.....
Mehr zum Thema Windkraft gibt es in einem Dossier unter www.schwäbische.de/windkraft-rv