24.04.2023 hier im Südkurier
Wie zufrieden die Radfahrer mit der Situation in ihren Städten sind, überprüft der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) seit Jahren immer wieder mit dem „Fahrradklima-Test“......
Im Mittelpunkt des Rankings stehen die Radfahrer. Denn es geht nicht darum, was Experten über den Ausbau der Fahrradinfrastruktur denken; befragt werden einzig und allein Bürger. Es sei bewusst eine ganz subjektive Befragung der Radfahrer, sagt Gudrun Zühlke, die bis zum vergangenen Wochenende die Landesvorsitzende des ADFC Baden-Württemberg war. Es gehe bei dem Test vor allem um die „gefühlte Bauchbewertung“.
Und dieses Bauchgefühl sei meist schlecht, sagt Zühlke. Wenn man auf die Noten der letzten Jahre schaue, stelle man fest, dass es niemand so richtig gut mache. Bei den Großstädten sei Karlsruhe immer vorne gewesen – und selbst diese Stadt habe wie auch in der neuen Ausgabe nur eine Drei, also befriedigend erreicht.
Aus Sicht vieler Radfahrer gibt es also noch viel Luft nach oben. Woran liegt das? Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) sagt, dass Land und Kommunen zwar sehr viel für die Verbesserung der Radwege getan hätten – räumt aber ein, dass noch einiges zu tun sei, damit Radwege zu einem Netz zusammenwachsen.
hier ADFC
Macht Radfahren in Deiner Stadt Spaß oder ist es Stress?
Der ADFC-Fahrradklima-Test ist der Zufriedenheits-Index der Radfahrenden in Deutschland
Per Fragebogen konnten Teilnehmende vom September bis November 2022 erneut beurteilen, ob beispielsweise Radwege im Winter geräumt werden oder ob sie sich sicher fühlen, wenn sie mit dem Fahrrad unterwegs sind. Die Ergebnisse geben Verkehrsplaner*innen und politisch Verantwortlichen lebensnahe Rückmeldungen zum Erfolg ihrer Radverkehrsförderung und nützliche Hinweise für Verbesserungen.
Diese Punkte wurden 2022 am besten bewertet:
Erreichbarkeit des Stadtzentrums
In Gegenrichtung geöffnete Einbahnstraßen
zügiges Radfahren
Diese Punkte wurden 2022 am schlechtesten bewertet:
Breite der Wege für Radfahrende
Falschparkkontrolle auf Radwegen
Führung an Baustellen
Fahrradklima weiter unbefriedigend
Die Bewertungen der Teilnehmenden sind ernüchternd: Die Fahrradfreundlichkeit hat weiter leicht abgenommen und ist nur ausreichend.
In Metropolen geht es voran: Leichte Verbesserungen sind bei den Großstädten über 500.000 Einwohner*innen zu erkennen. Hier haben die Teilnehmenden Verbesserungen bei der Fahrradförderung in jüngster Zeit, beim Angebot an öffentlichen Rädern, bei Abstellanlagen und Falschparkkontrollen positiver als beim letzten Mal bewertet.
Stagnation auf dem Land: Hier ändert sich das Fahrradklima nicht spürbar. Zwar sind die Bedingungen zum Radfahren hier besser als in den großen Städten, weil mehr Platz vorhanden ist und es weniger Konflikte mit Autos gibt, doch von einer Verkehrswende ist im ländlichen Raum nicht viel zu spüren.
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