Mittwoch, 31. Mai 2023

Uhldingen-Mühlhofen: Nur Tempo 30 auf neuer Fahrradstraße

 29.05.2023  hier im Südkurier

Bereits seit Mitte März ist die Straße, die von Oberuhldingen nach Maurach führt, eine Fahrradstraße. Sprich: Fahrradfahrer haben Vorrang und dürfen nebeneinander fahren. Anlieger dürfen weiterhin mit Autos unterwegs sein, aber es ist maximal Tempo 30 erlaubt. Am Samstagvormittag eröffneten zahlreiche Zweiradfahrerinnen und -fahrer die Straße nun offiziell, indem sie das symbolische Band durchschnitten.

Wie Bürgermeister Dominik Männle ausführte, darf die knapp 1,4 Kilometer lange Straße weiterhin mit allen Verkehrsmitteln befahren werden, allerdings gibt es Einschränkungen und Besonderheiten. So darf der Radverkehr weder gefährdet noch behindert werden. „Der sonstige Fahrverkehr muss sich dem Radverkehr unterordnen“, sagte Männle unter dem Applaus der Anwesenden. Wenn nötig, müsse der Kraftfahrzeugverkehr seine Geschwindigkeit noch weiter verringern als die erlaubten 30 Kilometer pro Stunde. „Das Nebeneinanderfahren mit Fahrrädern ist ganz klar erlaubt und auch gewollt“, machte er klar. Der Rathauschef informierte, dass künftig noch drei Tempo-30-Markierungen auf der Straße angebracht werden könnten, sofern eine entsprechende Radarmessung ergäbe, „dass viele zu schnell fahren“.

Männle machte auf eine Verkehrszählung aufmerksam, die im Juli 2021 vorgenommen wurde. Ihr zufolge wurden binnen acht Stunden 2105 Radfahrer gezählt. Das mache hochgerechnet 633.000 Radfahrer im Jahr, „eine ganz erhebliche Zahl“, so der Bürgermeister. Des Weiteren seien 300 Fußgänger und 530 Kraftfahrzeuge gezählt worden. Männle: „Die Verkehrsstärke des Kfz-Verkehrs lag bei rund 25 Prozent der Verkehrsstärke des Radverkehrs.“

Die Freude war ihm und den übrigen Teilnehmern anzumerken. „Das ist aber nur der erste Schritt, den wir hier erreicht haben“, betonte er. Der noch wichtigere Schritt müsse jetzt noch folgen: Die Öffnung des Mauracher Tors, um die derzeitige Engstelle zu beseitigen. Männle unterstrich: „Hier sind wir mit allem Nachdruck hinterher.“


Heute Abend um 18 Uhr gibt es eine Austausch und Brainstormrunde zum Thema Verkehrswende. Jörg Bergstedt kann am Beispiel von Gießen erklären, wie erfolgreich ein Verkehrswendeplan erstellt und umgesetzt werden kann. Zusammen wollen wir dann überlegen, wie wir soetwas auch im Schussental umsetzen können.

Kommt gerne vorbei und bringt eure Ideen und kühnsten Verkehrswendeträume mit🚲

Das KlimaCamp im Alti


Das ganze Programm von heute:

Mittwoch, 31.5.
10 Uhr Klettern nach Bedarf (Alles was du Lernen willst)
14 Uhr Schreibworkshop 
14 Uhr Fahrradanhänger bauen
16 Uhr Versammlungsgesetz und andere Gesetze kreativ nutzen Jörg Bergstedt 
18 Uhr climate interactive von  Sebastian Mühlbach (Scientists for Future)
18Uhr Verkehrswende Schussental
20 Uhr Austausch: Klimakommission/Regionalplan - Lessons Learned 

Kommt das Renaturierungsgesetz unter die Räder?

Bitte beim NABU-Aufruf  unten unterschreiben!

 
info@flugbegleiter.org

Auf europäischer Ebene werden derzeit die Weichen für den Schutz von Umwelt, Klima und Natur in den kommenden Jahrzehnten gestellt.

Angesichts ihrer Bedeutung finden die Beratungen und Entscheidungen in den Fraktionen, Ausschüssen, Kommission und Ministerräten eine viel zu geringe Beachtung. So droht gerade das wichtigste Naturschutzprojekt seit Jahrzehnten am Widerstand einer Allianz aus Lobbyverbänden, konservativen Parteien und einiger Regierungen zu scheitern: Die EU-Renaturierungsverordnung.

Sie ist ein Kernstück des „Green Deal“ der Kommission unter Ursula von der Leyen. Damit sollen nach den Plänen der EU-Kommission bis 2030 ein Fünftel aller geschädigten Ökosysteme in Europa ökologisch wieder in einen guten Zustand versetzt werden. Kommt die Verordnung, würde sie einen Meilenstein auf dem Weg zur Umsetzung des Weltnaturschutzabkommens markieren, auf das sich fast alle Staaten der Erde vor einem halben Jahr in Montreal geeinigt hatten.

Scheitert sie oder wird sie auf die lange Bank geschoben, scheitert auch das Versprechen der EU-Staaten, mit mutigen Schritten bei der Umsetzung des Montreal-Abkommens voranzugehen. Auch die Bundesregierung steht hier in der Pflicht. „Wir brauchen Deutschland dringend als starke Stimme. Die Bundesregierung muss sich laut und deutlich für das Gesetz aussprechen“, fordert auch Ariel Brunner. Mit dem Europachef des Vogelschutz-Dachverbandes BirdLife International haben wir ausführlich über das Thema gesprochen.

Lesen Sie das Interview hier.


Frankfurter Allgemeine Zeitung  hier Artikel von Hendrik Kafsack • 22. Mai

Naturschutzpaket: EU-Christdemokraten kündigen Green Deal auf

 





Eine einmalige Chance für die bedrohte Natur in Deutschland und ganz Europa steht auf der Kippe

Ich bitte Sie um Ihre Unterstützung,
um das geplante EU-Renaturierungsgesetz zu retten.

hier  bitte unterschreiben!

Lange haben wir als NABU dafür gekämpft: Das wichtigste Naturschutzgesetz seit Jahrzehnten steht kurz vor dem Abschluss. Doch jetzt drohen Lobbykräfte es auf den letzten Metern zu stoppen. Das dürfen wir nicht zulassen! Ich bitte Sie, sich nur zwei Minuten Zeit zu nehmen und noch heute unseren Appell an die deutschen EU-Abgeordneten und unsere Regierungsvertreter zu unterschreiben.

Die österreichische Klimapolitik ist festgefahren - so wie bei uns halt auch. Doch die EU- Klimapläne werden angemahnt

DER STANDARD - Klimaklartext <klimaklartext@email.derstandard.at>  hier  

Die österreichische Klimapolitik ist festgefahren. Wie sehr, das zeigte vergangene Woche eine Abstimmung im Nationalrat: Die Regierungsparteien schickten das Energieeffizienzgesetz ins Plenum – es scheiterte jedoch an der nötigen Zweidrittel-Mehrheit, sowohl die SPÖ als auch die FPÖ lehnten ab. Dabei müsste das Gesetz, das auf einer EU-Richtlinie basiert, bereits seit 2020 umgesetzt sein. Weil das noch immer nicht passiert ist, hat die EU-Kommission ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Österreich gestartet. 

Für andere Gesetze, die noch in der Pipeline sind, könnte die Abfuhr im Parlament ein übler Vorbote sein – zum Beispiel für jenes Gesetz, dass den Umstieg von Öl- und Gasheizungen auf nachhaltige Alternativen anschieben soll. Aus heutiger Sicht wird auch dieses über die nötige Mehrheit stolpern. Wie soll es also weitergehen? Derzeit, so scheint es, fehlt die Strategie. 

Das soll sich, zumindest wenn es nach der EU-Kommission geht, bald ändern. Im Juni muss die Bundesregierung den ersten Entwurf für den Nationalen Energie- und Klimaplan in Brüssel abgeben, die finale Fassung ist dann im kommenden Jahr fällig. Dort muss Österreich, wie auch alle anderen Mitgliedstaaten, schildern, wie die Emissionen von Verkehr, Gebäuden und Landwirtschaft gedrosselt werden sollen. Welche Entscheidungen jetzt anstehen und was der europäische Emissionshandel damit zu tun hat, davon handelt dieser Text. Erstmals schlüsseln wir dazu im Detail auf, wer in Österreich wie viele Emissionen ausstößt. Das Klimadashboard hat die neuen Daten vom Umweltbundesamt aufbereitet.  

Die „Zeitenwende“ kommt unausweichlich: die Modernisierungszwänge betreffen das gesamte gesellschaftliche Leben

Bild rechts: Titelbild Youtube-Video


TAZ
hier Von UDO KNAPP

Klima, Krieg, Demographie: Schnarchrepublik Deutschland

Das Wort „Zeitenwende“ wird abgenickt, aber Politik und gerade auch viele junge Leute ignorieren, dass das einen harten Neuanfang bedeutet – wie nach einem großen Krieg.

Es braucht nur einen unerwarteten Ausbruch aus der Sicherheit eingefahrener Weltbewältigungswege und das ganze Tableau unbewältigter Probleme bündelt seine sich gegenseitig potenzierenden Wirkungen in ein dramatisches Momentum, das nicht mehr ignorierbare und historische Antworten verlangt. „Zeitenwende“ ist für diese Lage, in der wir sind, ein durchaus passender Begriff. Allerdings hat Kanzler Olaf Scholz seine Zeitenwende nicht in dieser Totalität definiert, sondern sie in seiner Rede vom 27. Februar auf die Wiederherstellung der militärischen Selbstverteidigungskraft der Bundesrepublik begrenzt.

Dabei sind die Modernisierungszwänge des gesamten gesellschaftlichen Lebens offensichtlich.

Dienstag, 30. Mai 2023

„Schienennetz über Jahre auf Verschleiß gefahren“ - Vernachlässigung durch CSU Verkehrsminister

RND hier Jan Sternberg 29.05.2023

Milliardenbahnsanierung: Bahnbeauftragter widerspricht Dobrindt

Durchs Tal der Tränen: Für 2023 und die Folgejahre hat die Deutsche Bahn zahlreiche Baustellen geplant.

Der Bahnbeauftragte der Bundesregierung Michael Theurer (FDP) kontert den Vorwurf des ehemaligen Verkehrsministers Alexander Dobrindt (CSU), die Bundesregierung interessiere sich nicht für die Bahn. Wegen der Vernachlässigung in der Vergangenheit gebe es jetzt keine Alternative zu Bauarbeiten und Streckensperrungen. Aber Theurer hat auch eine gute Nachricht.

Die Deutsche Bahn (DB) wird ein wichtiges Etappenziel des geplanten Deutschlandtaktes in rund zwei Jahren erreichen. Ab 2025/2026 werde es zwischen Köln, Frankfurt, Mannheim, Stuttgart und München einen Halbstundentakt geben, kündigt der Bahnbeauftragte der Bundesregierung, Michael Theuer (FDP), an. Auch zwischen München, Nürnberg, Halle/Leipzig und Berlin bis nach Hamburg sollen dann ICEs unterwegs sein.

Wer Heizungswende ohne Verbote will, muss zwei Probleme lösen

Eine bemerkenswerte Kehrtwende legte gerade die  Zeitschrift Focus hin.
Mit dem Satz: "Wer jetzt, im Frühjahr 2023, noch einen Kulturkampf für die Gasheizung und gegen die Wärmepumpe führen will, steht auf verlorenem Posten." kehrt hoffentlich eine Zeitenwende bei der Focus-Berichterstattung ein. 

Bisher wurde nämlich genau das gemacht: es wurde in erster Linie auf Verunsicherung und Desinformation gesetzt und der Hass auf Wärmepumpen sowie auf  die Person von Habeck wurde massiv geschürt.

Nun plötzlich diese 2 vernünftigen, sachlichen Artikel ... wahrhaft eine erstaunliche Wende.
Hoffentlich lassen sich die aufgescheuchten, fast schon amoklaufenden Leser mit ihren unsäglichen Hass-Kommentaren, die Focus zu verantworten hat, auch wieder einfangen davon .......


Focus  hier Claudia Kemfert und Niklas Höhne 30.05.2023

Verbote oder Markt? Die Debatten um die Wärmewende werden oft auf diese simple Frage reduziert. Doch das ist zu einfach gedacht, argumentieren die Ökonomin Claudia Kemfert und der Klimaforscher Niklas Höhne - am Ende wird es beides brauchen.

Deutschland diskutiert über die „beste“ Klimapolitik, verkürzt auf die Formel Verbote oder Markt. 

Als regierte in Deutschland die Automobile Steuerzahlerpartei

Süddeutsche Zeitung hier  26. Mai 2023  Kommentar von Meredith Haaf

Wenn schon die UN mahnen, Klima-Aktivisten besser zu schützen, dann läuft etwas falsch: Die Politik muss sich bei diesem Konfliktthema endlich etwas Besseres einfallen lassen als Abwertung und Razzien.

Vor dreißig Jahren gab es mal kurz die Automobile Steuerzahlerpartei (ASP), sie hatte in München zeitweise sogar einen Sitz im Stadtrat und kämpfte für die Rechte der Autofahrer in Deutschland. Damals wurde viel über die ASP gelacht, wegen ihres skurril anmutenden Radikalismus im autofreundlichsten Land der Welt. Schon 2002 machte sie den Laden dicht, aber obwohl heute im Bund und in vielen Ländern die Grünen regieren, steht der Geist der Autofahrer- und Steuerzahlerpartei in robuster Blüte, wie diese Woche zu beobachten war: Eine schlecht begründete Großrazzia gegen die "Letzte Generation", diese überschaubare Vereinigung junger Menschen, die gewaltfrei gegen Autoverkehr kämpfen? ASP-hafter kann es kaum werden.

Abkommen zur Verringerung der Plastikmüll-Produktion soll vorbereitet werden

 Von euronews  •  Zuletzt aktualisiert: 29/05/2023   hier

Der französische Präsident Emmanuel Macron hat in einer Videobotschaft davor gewarnt, dass die globale Plastikverschmutzung eine "Zeitbombe" sei.

Es steht viel auf dem Spiel, denn die jährliche Kunststoffproduktion hat sich in 20 Jahren auf 460 Millionen Tonnen mehr als verdoppelt und wird weiter wachsen

links: Video  hier zum Anschauen

Vertreter von 175 Nationen treffen sich in Paris zur zweiten von fünf Sitzungen, um bis zum nächsten Jahr ein historisches Abkommen über den gesamten Lebenszyklus von Kunststoffen zu unterzeichnen.

 

Freitag und Samstag Abend jeweils 21.30Uhr im Alti 🎬Bring dir am besten eine Sitzgelegenheit und eine Decke mit🪑

Wie misst man Wohlstand in Zeiten der Klimakrise?

Podcast im Deutschlandfunk hier zum Anhören

Deutschlandfunk hier 19.05.2023

Wohlstands-Indikatoren:  Alternativen zum Bruttoinlandsprodukt

Wie misst man Wohlstand in Zeiten der Klimakrise? An der Aussagekraft des Bruttoinlandsprodukts wird schon länger gezweifelt. Weltweit gibt es Ideen, wie neue Indikatoren aussehen könnten.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist alt und etabliert. Doch den Anforderungen einer Welt, die mit der Klimakrise ringt, wird diese Statistik eigentlich nicht mehr gerecht.

Montag, 29. Mai 2023

Endlich: Ein Abschnitt der Stromtrasse wird gebaut

 26.05.2023  hier im Südkurier

Baustart für die Energiewende im Südwesten

 Seit Jahren ziehen sich Planung und Bau der wichtigen Stromtrassen vom Norden in den Süden in die Länge. Nun hat der Netzbetreiber TransnetBW erstmals grünes Licht bekommen für den Baustart eines Suedlink-Abschnitts. Die nun genehmigte 17 Kilometer lange Trasse erstreckt sich von Bad Friedrichshall bis nach Leingarten bei Heilbronn. Die Bundesnetzagentur hat nach eigenen Angaben ein entsprechendes Planfeststellungsverfahren abgeschlossen.

Die insgesamt rund 700 Kilometer lange Trasse, die vom schleswig-holsteinischen Brunsbüttel nach Leingarten-Großgartach bei Heilbronn führt, sollte eigentlich schon im vergangenen Jahr fertiggestellt sein. Dann wurde zunächst auf 2026 verzögert, zuletzt war 2028 im Gespräch. Suedlink ist eine von mehreren geplanten Stromautobahnen, die das Rückgrat der Energiewende in Deutschland werden sollen. Sie sollen im windreichen Norden Deutschlands produzierten grünen Strom in den Süden transportieren.

Kampf ums Klima: Fakten und Fiktionen

 


ZDF Film-Doku  Planet e  hier zum anschauen

Alle wollen den Klimawandel bekämpfen. Aber welche Mittel und Ideen wirklich helfen gegen die Erderwärmung, das ist durchaus umstritten.
 "planet e." überprüft vier Klimamythen.

Videolänge: 28 min
Datum: 28.05.2023
Verfügbarkeit: Video verfügbar bis 27.04.2028             
                      

„Auf dem Fleischmarkt gibt es immense Verwerfungen“

Handelsblatt hier  Katrin Terpitz  28.05.2023

Das Unternehmergespräch : „Bärchenwurst“-Hersteller drosselt Produktion:

Weil der Fleischkonsum einbricht, orientiert sich Deutschlands zweitgrößter Wursthersteller neu. Für Fleisch aus dem Bioreaktor will In Family Foods die komplette Infrastruktur liefern.

Vor zwei Jahren fusionierten die traditionsreichen Wursthersteller Reinert und Kemper zu In Family Foods, der neuen Nummer zwei in Deutschland. Weil hierzulande aber immer weniger Fleisch gegessen wird, bauen die Unternehmer Hans-Ewald Reinert und Wolfgang Kühnl die verlustreiche Wurstsparte The Family Butchers nun drastisch zurück.

Stattdessen investieren sie in Veggie-Wurst und den Zukunftsmarkt Fleisch aus dem Bioreaktor. Die Westfalen wollen nicht selbst Fleisch aus Zellen produzieren, sondern die komplette Infrastruktur liefern: von Zelllinien über Bioreaktoren bis zu Nährmedien. „Im Labor können wir aus Zellkulturen ein Kilo Fleisch für drei bis fünf Euro züchten“, erklärt Lebensmitteltechnologe Kühnl.

Fachkräfte- und Geldmangel: Gebäude-Klimaplan 2045 vom Scheitern bedroht

So richtig verstehe ich den Hintergrund an einer entscheidenden Stelle tatsächlich nicht: Weshalb bricht das Baugewerbe ein, weil der Wohnungs-Neubau derzeit schwächelt? Weshalb müssen Stellen abgebaut werden? Dieses Potential braucht man doch dringend für  Sanierungen, und die werden doch vermutlich von denselben Firmen ausgeführt?

Erst vor Kurzem waren 2 Vertreter der BO-Gruppe in Salem eingeladen, um einen Vortrag zum zeitgemäßen Bauen zu halten. Tatsächlich wurde dabei auch die notwendige Entwicklung im Handwerk angesprochen. Hr. Hähle und Herr Zeitler erklärten uns, dass das Handwerk, das bisher immer nach denselben Vorgaben arbeitet, sich angesichts des Fachkräftemangels dringend weiterentwickeln müsse zur seriellen Fertigung. Diese ist mit Holzbau wesentlich einfacher umzusetzen. Und im Prinzip lässt sich damit ebenso sanieren wie auch neu bauen. hier


Zeit hier 28. Mai 2023  Quelle: dpa

Klimaschutz: Bestandsgebäude in Deutschland klimaneutral zu machen, wird teuer - außerdem fehlen Fachkräfte.

Für das von der Bundesregierung ausgegebene Ziel klimaneutraler Gebäude bis 2045 wären nach Einschätzung von Fachleuten eine sechsstellige Zahl neuer Fachkräfte und zusätzliches Kapital in dreistelliger Milliarden- bis Billionenhöhe notwendig.

Sonntag, 28. Mai 2023

Ex-Verfassungsrichter über Letzte Generation: „Harmlose Sandkastenspiele“

TAZ hier

Andreas Voßkuhle sieht bei der Letzten Generation keine extremen Ansätze.
Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay bleibt bei seiner Einigung mit den Klimaaktivisten.

Der frühere Verfassungsgerichtspräsident Andreas Voßkuhle sieht bei den Klimaaktivisten, die sich auf Straßen festkleben, im historischen Vergleich keine extremen Ansätze. Verglichen mit Aktionen der Anti-Atom-Bewegung oder der Hausbesetzerszene „veranstalten die Straßenkleber heute harmlose Sandkastenspiele“, sagte der Jurist und Hochschullehrer der „Rheinischen Post“.

Die aktuellen Zeiten seien nicht besonders ideologisch geprägt, sagte Voßkuhle. Es gebe eher eine gewisse Orientierungslosigkeit. „Im Zeitalter der Globalisierung und Digitalisierung ist alles unübersichtlicher, komplexer und schneller geworden“, erklärte er. „Man muss lauter werden, um sich in dem damit verbundenen Klangbild durchsetzen zu können.“
Voßkuhle war von 2010 bis 2020 Präsident des Bundesverfassungsgerichts.

Please, stärke die AfD - der derzeitige Politikstil in Deutschland trägt bestens dazu bei

Spiegel hier Eine Kolumne von Christian Stöcker  27.05.2023

Die FDP tut sich innerhalb der Koalition durch Sabotage und Ablenkungsmanöver hervor.
»Bild« und Union unterstützen mit populistischen Phrasen. Das nützt – absolut vorhersehbar – vor allem einer anderen Partei.

 


Vielfaltsgarten: Alte Sorten, Insekten und Vögel schützen

Dies ist kein besonders tiefgreifender Artikel zum Schutz der Biodiversität.  Doch Gärten sind wirklich wichtige Überlebensräume für viele Tier- und Pflanzenarten und auch für Gemüsesorten. 

Wir sollten dieses Potential unbedingt mehr nutzen und zum Schutz beitragen. Es macht doch sowieso viel mehr Spaß in einem lebenden Garten zu sitzen, in dem es etwas zu beobachten gibt, als auf eine Steinwüste zu blicken.

Utopia hier  Von Annika Reketat  25. Mai 2023

Vielfaltsgärten setzen ein Zeichen gegen Gartenmonotonie und Artenverlust. Dort gedeihen alte Pflanzensorten und zahlreiche Insekten und Vögel finden darin ein Zuhause. Wie du einen Vielfaltsgarten gestaltest, erfährst du hier.

 


Update Straßenblockade in Den Haag: Polizei nimmt mehr als 1500 Klimaaktivisten fest

rechts: Video in NTV  hier

Tagesspiegel hier  27.05.2023

Die Aktivistengruppe Extinction Rebellion hat in den Niederlanden zum siebten Mal zu der Blockierung einer Schnellstraße aufgerufen. Die Polizei war mit Wasserwerfern im Einsatz.

Die niederländische Polizei hat bei einer Demonstration von Klima-Aktivisten in Den Haag insgesamt 1579 Menschen festgenommen, von denen 40 strafrechtlich verfolgt werden sollen. 

Mit der Aktion wollte die Gruppe Extinction Rebellion eigenen Angaben zufolge gegen die Energiepolitik der Regierung protestieren. Mehr als 3000 Menschen seien laut Schätzungen dem Aufruf zur Teilnahme gefolgt.

Laut Polizeiangaben wurden hunderte Demonstranten von der Straße entfernt und in bereitstehende Busse gebracht. Einige hatten sich aneinander festgekettet. Laut der Nachrichtenagentur ANP setzte die Polizei Wasserwerfer ein, um die Demonstranten an der Blockade des Autobahnabschnitts zu hindern.

Die Beamten hätten diesmal früher eingegriffen als bei vorherigen Störaktionen von Extinction Rebellion. Die Stadtverwaltung Den Haags hatte die Demonstranten zuvor gewarnt, dass eine Blockierung der Schnellstraße verboten sei. (dpa, AFP)

 


"Klimaaktivisten haben ihre Ziele auch in den dunkelsten Tagen weiter verfolgt. Sie müssen geschützt werden und wir brauchen sie jetzt mehr denn je“

TAZ hier

Nach Razzia bei Letzter Generation: Uno lobt Klimaprotestler


Ein Sprecher von Uno-Chef António Guterres betont die Bedeutung von Klimaaktivismus – und fordert den Schutz der Aktivist:innen ein.

Nach der umstrittenen Razzia bei Mitgliedern der Klimagruppe Letzte Generation melden sich die Vereinten Nationen zu Wort. Uno-Chef António Guterres äußerte sich zwar nicht ausdrücklich zum Vorgehen der deutschen Behörden, betonte aber die Bedeutung des Klimaprotests.

„Klimaaktivisten – angeführt von der moralischen Stimme junger Menschen – haben ihre Ziele auch in den dunkelsten Tagen weiter verfolgt. Sie müssen geschützt werden und wir brauchen sie jetzt mehr denn je“, ließ Guterres über seinen Sprecher Stéphane Dujarric ausrichten. Natürlich habe der Staat auch die Verantwortung, Gesetze durchzusetzen und die Sicherheit zu gewährleisten, räumte dieser ein.

Ohne die Klimabewegung wären die weltweiten Klimaziele allerdings bereits außer Reichweite, so der Uno-Sprecher. Protestierende hätten in „entscheidenden Momenten maßgeblich dazu beigetragen, Regierungen und Wirtschaftsführer dazu zu bewegen, viel mehr zu tun.“

Die immer noch anwachsenden CO2-Emissionen der Menschheit drohen, die Erde praktisch zu einem anderen Planeten zu machen. Aktuell laufen wir auf etwa 2,7 Grad Erderhitzung zu. Das ist allerdings ein Durchschnittswert, der durch die geringere Temperatur über Ozeanen gedrückt wird. Die Landmasse heizt sich noch deutlich stärker auf.

Außerhalb der menschlichen Klimanische

Wis­sen­schaft­le­r:in­nen kamen in der vergangenen Woche in einer Studie zu dem Schluss, dass im Jahr 2100 rund ein Drittel der Weltbevölkerung außerhalb der menschlichen Klimanische leben könnte. Das heißt: an Orten, an denen eigentlich kein für Menschen geeignetes Klima mehr herrscht.

Die Emissionen führen fast überall auf der Welt zu häufigeren und intensiveren Hitzewellen. Auch andere Extremwetterereignisse wie Dürren, Starkregen oder Stürme nehmen vielerorts zu oder werden stärker. Zudem steigt der Meeresspiegel an und könnte langfristig Landstriche oder ganze Inseln verschlucken. Diese Folgen der Klimakrise können Menschen unmittelbar gefährden oder töten, wirken sich aber auch indirekt aus, etwa durch wegbrechende Ernten und zunehmende Konflikte um Lebensgrundlagen.

Um das zu verhindern, haben alle Staaten der Welt im Pariser Weltklimaabkommen versprochen, die Erderhitzung bei 2 Grad und möglichst sogar bei 1,5 Grad zu begrenzen. Für letzteres müssten sich die globalen CO2-Emissionen aber bis 2030 so gut wie halbieren und bis 2050 auf null sinken. Entgegen der internationalen Rechtslage zeichnet sich dieser Trend bislang aber nicht ab.

Rund 170 Po­li­zis­t:in­nen hatten am Mittwoch 15 Wohnungen und Geschäftsräume von Mitgliedern der Letzten Generation in sieben Bundesländern durchsucht. Die Generalstaatsanwaltschaft München und das Bayerische Landeskriminalamt begründeten die Razzia mit dem Tatvorwurf der Bildung beziehungsweise Unterstützung einer kriminellen Vereinigung.

Die Letzte Generation protestiert vor allem durch Straßenblockaden gegen den mangelnden Klimaschutz, die ihr juristisch in der Regel als Nötigung der betroffenen Au­to­fah­re­r:in­nen ausgelegt werden – also als illegal gelten.

Die Razzia war schon die zweite dieser Art bei der Gruppe. Im Dezember hatte die Staatsanwaltschaft Neuruppin eine ähnliche Untersuchung veranlasst. Dass die Letzte Generation eine kriminelle Vereinigung sein soll, ist juristisch allerdings stark umstritten. Die Berliner Staatsanwaltschaft etwa hat den Vorwurf geprüft und wegen mangelnder Erheblichkeit der Straftaten abgewiesen.

Was hat es mit dem Heizkataster auf sich?

Baden-Württemberg befindet sich in der komfortablen Lage, dass die Wärmeplanung  bereits läuft. Bei allen Städten ist sie bei uns bereits Pflicht, kleinere Gemeinden können bei einer freiwilligen Planung mit hohen Zuschüssen rechnen. 
Dass die im Text angesprochenen Haus-genauen Bestandsaufnahmen tatsächlich auf Bundesebene gesetzlich eingefordert werden, ist eher nicht zu erwarten: es fehlt den Kommunen an Fachkräften dafür, wäre also gar nicht umsetzbar.

Morgenpost hier 24.05.2023  Miguel Sanches

Energiepolitik: Heizkataster geplant - Was auf die Verbraucher zukommt

Für jedes einzelne Gebäude sollen Daten zum Heiz- und Stromverbrauch abgefragt werden. Was das Heiz-Kataster den Kommunen abverlangt.

Soll die Wärmewende gelingen, muss Wirtschaftsminister Robert Habeck (Die Grünen) den Energieverbrauch möglichst genau taxieren können. Deshalb will der Bund die Länder und Kommunen verpflichten, Wärmepläne zu erstellen – und das schon in den nächsten drei Jahren.

Pflicht zum Kompromiss

Podcast von t-online hier zum Anhören vom 27.5.23 - Lohnt sich sehr!

Tagesanbruch

Ohne Wärmepumpe sieht man bald alt aus....

So langsam scheinen die Ampelleute zur Besinnung zu kommen, ein Kompromiss beim Heizungsgesetz deutet sich an. Was kommt da nun auf die Bürger zu? Wie genau funktioniert eigentlich eine Wärmepumpe, und warum sollte man jetzt keine Öl- oder Gasheizung mehr anschaffen?
Welche Vorschriften sind wirklich brisant, was ist nur politisches Theater, und was kommt als Nächstes?
Die Pläne für den Klimaschutz gehen ja noch viel weiter. Antworten liefern unsere Klimaexpertin Sonja Eichert, Moderatorin Lisa Fritsch und ich im "Diskussionsstoff"-Podcast. Hören Sie bitte.


Handelsblatt hier

Wohnungsbranche begrüßt Nachbesserungen beim Heizungsgesetz

Nach dem eskalierten Streit um die „Wärmewende“ zu mehr Klimaschutz in Gebäuden werden Kompromisse gesucht. Ein Anstoß Habecks dafür findet in der Wirtschaft Zuspruch. 

Die Wohnungsbranche hat die von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) angekündigten Nachbesserungen am Heizungsgesetz begrüßt. „Genau das haben wir von Beginn an gefordert: das Gesetz auf seine Machbarkeit zu überprüfen und es sozial zu flankieren, um niemanden unverhältnismäßig zu überfordern“, sagte der Präsident des Bundesverbands deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW), Axel Gedaschko, am Samstag den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Positiv zu bewerten sei angesichts gravierenden Handwerkermangels auch der Vorschlag, den Zeitrahmen für Bestandsgebäude auszudehnen.

Explodierender CO₂-Preis ab 2026: Die Illusion eines Wundermittels beim Heizungsstreit

linke Grafik: Verbraucherzentrale hier
Stand 21.2.23 (Artikel leider nicht ganz aktuell in allen Punkten)

Zeit hier Von Anja Stehle 27. Mai 2023

CO₂-Preis und Heizungsstreit: Das Wundermittel, das die Wende bringen soll

Immer wenn es um Klimaverbote geht, wird mit dem CO₂-Preis als Alternative argumentiert. Bald wird er teurer. Was bedeutet das fürs fossile Heizen und die Wärmewende?

Samstag, 27. Mai 2023

Statement der Fraktion im Regionalverband Teil 2: zum Teilregionalplan Energie

Bündnis 90 / Die Grünen | ödp Fraktion im Regionalverband Bodensee-Oberschwaben
Bearbeiter:innen: U. Lenski; U. Walz, J Übelhör 24.4.23

Liebe Grüne Räte und Rätinnen in der Region RVBO,
in den Ortsverbänden und Kreisverbänden BO, RV, SIG.
Liebe Räte und Rätinnen der Gemeinderatsfraktionen,
liebe Abgeordnete.

Wir, die Fraktion im Regionalverband wollen euch mit diesem Rundbrief über den Stand der Fortschreibung des Regionalplans 2021 und über die Planungen zum 2% Ziel in unserer Raumschaft informieren.


2. Teilregionalplan Energie

Die Landesregierung Baden-Württemberg hat am 26.10.2021 die Task Force Erneuerbare Energien zur Beschleunigung des Ausbaus erneuerbarer Energien eingerichtet. Die Regionale Planungsoffensive zum Ausbau Erneuerbarer Energien bestehend aus den 12 Regionalverbänden in Ba-Wü startete im März 2022.

Dadurch soll die schnelle Umsetzung des 2 % Flächenziels (§ 4b KSG) gewährleisten werden. Insbesondere sollen stabile Rahmenbedingungen für den Planungsprozess und eine akzeptanzstiftende Bürgerbeteiligung die Planungszeit halbieren. Gemeinsames Ziel ist, die (Teil)Fortschreibungen der Regionalpläne zur Umsetzung von § 4b KSG im Jahr 2025 als Satzung zu beschließen.

Gesetzliche Grundlagen:

§ 20 Klimaschutzgesetz schreibt die besondere Bedeutung der Energieeinsparung, Energieeffizienz und der Erneuerbaren Energien sowie der Verteilnetze als im überragenden öffentlichen Interesse und der öffentlichen Sicherheit liegende Maßnahmen vor.

Das 2% Flächenziel bedeutet für den RVBO 1,8% für Windkraftanlagen und 0,2 % für FFS (Freiflächensolar) 2 %
sind 7002 ha; 1,8 % = 6302 ha, 0,2 % = 700 ha. Der RVBO hat insgesamt 350.000 ha Fläche.

Zeitliche Rahmenbedingungen: Sehr ambitionierte zeitliche Vorgaben. Januar 2024 muss die erste Offenlage der Planungen und bis 30.9.2025 der Satzungsbeschluss erfolgen. Zur Öffentlichkeitsbeteiligungen sind zwei Veranstaltungen bis Mitte 2023 geplant.

Statement der Fraktion im Regionalverband Teil 1: zur Fortschreibung des Regionalplans 2021

Liebe Grüne Räte und Rätinnen in der Region RVBO,
in den Ortsverbänden und Kreisverbänden BO, RV, SIG
Liebe Räte und Rätinnen der Gemeinderatsfraktionen,
liebe Abgeordnete.

Wir, die Fraktion im Regionalverband wollen euch mit diesem Rundbrief über den Stand der Fortschreibung des Regionalplans 2021 und über die Planungen zum 2% Ziel in unserer Raumschaft informieren.

1. Die Fortschreibung des Regionalplans 2021

Der „alte“ Regionalplan stammt aus 1996. Die Fortschreibung wurde 2003 beschlossen und in den Folgejahren unternommen. Der Entwurf des „neuen“ Regionalplans wurde in der Verbandsversammlung an 25.6.2021 beschlossen.

Es gab 10 Gegenstimmen (8 von uns Grünen und 2 von der SPD). Ein Novum waren die Gegenstimmen, da bis 2019 alle Entscheidungen einstimmig erfolgten.
Unsere Fraktion war nach der der Kommunalwahl 2019 neu zusammengetreten. Sie umfasst 14 von 56 Mitgliedern in der Verbandsversammlung. 

Wir begleiteten die Fortschreibung des Regionalplans des RVBO fortan konstruktiv kritisch. Bereits im April 2020 wurde von uns ein 10-seitiges Positionspapier der Verbandsverwaltung und der Verbandsversammlung vorgelegt und in den Medien veröffentlicht.

Hauptkritikpunkte (zusammengefasst):

  • Der Plan widerspricht Zielen und Grundsätzen der Raumordnungsbehörden (LEP, ROG, LPlG)*.
  • Der erforderliche Landschaftsrahmenplan fehlt bisher.
  • Forderung nach konsequenter und konkreter Umsetzung aller geltenden gesetzlichen Bestimmungen des LEP, des ROG und des LplG, sowie des Koalitionsvertrags 2016.
  • Flächenverbrauch viel zu hoch, Bevölkerungsprognose auf Zuwachs ausgerichtet, nicht nach den Daten des Statistisches Landesamtes (StaLa) oder des Bundesamtes für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR); s. Abb 9: 27.000 bzw. 29.000 statt 65.000. 
  • Zu hoher Flächenbedarf für Industrie und Gewerbe (zusätzlich 1000 ha); zudem Zielabweichungsverfahren gegenüber Anbindegebot in vier Fällen.
  • Vorranggebiete für Landwirtschaft und Hochwasserschutz gehen im Freiraumkonzept unter
  • Abbau von Rohstoffen für 2 x 20 Jahre viel zu hoch, Unzureichende(s) Kreislaufwirtschaft, Recycling von Boden, Steine und Bauschutt, Neuaufschluss in Grund im Altdorfer Wald, 
  • Verlängerung des Moorabbaus im Reicher Moos 2 x 20 Jahre bis 2070 (Waldburg, Vogt).
  • Ungenügender Schutz der Grundwasservorkommen (Interessenkonflikt im Zusammenhang mit dem Abbau oberflächennaher Rohstoffe (Kies, Sand) 
  • Mobilitätsplanung „weiter so“. Notwendiger Richtungswechsel in der Verkehrsplanung fehlt.
  • Überdimensionierter Querschnitt für den Neu- und Umbau der B 31 zwischen Meersburg West und Immenstaad

Freitag, 26. Mai 2023

Pressemitteilung JuFo: Demonstration für Letzte Generation in Ravensburg

Pressemitteilung vom JuFo Weingarten zum Protestmarsch durch Ravensburg 25.5.2023

Am  Donnerstag (25.5.2023) um 17:30 Uhr begann am Bahnhof in Ravensburg eine Solidaritätsdemonstartion für die Letzte Generation.

Die Demonstration zog über die Göthestraße, Meersbuger Straße bis hoch zum Marienplatz. Die Forderung nach Klimagerechtigkeit und die Solidarität mit den Aktionen der Letzte Generation in die Stadt tragen. Am Marienplatz gab es dann auch Kundgebungen von mehreren bekannten Ravensburger Klimaaktiven geben.

"Die Staatsanwaltschaft sollte besser mal im Regierungsviertel nach dem Klimakanzler suchen, das würde allen nützen", so Samuel Bosch (20).

Am Mittwochmorgen drang die Polizei in insgesamt 16 Fällen mit Hausdurchsuchungen in den intimen Schutzbereich von Aktivistinnen sowie Unterstützerinnen der Letzten Generation ein. Auch unbeteiligte Partner*innen oder Eltern waren betroffen. Einer der Betroffenen des umstrittenen Vorstoßes der Münchner Generalstaatsanwaltschaft ist ein Aktivist, der seit 2020 die Klimabewegung in Ravensburg unterstützt.

"Unsere Regierung begeht Rechtsbruch, wenn sie, wie bislang das Klima nicht ausreichend schützt", ergänzt Sina Wagner (23). Sie bezieht sich damit auch auf einen Bericht des Handelsblatts, demnach der wissenschaftliche Dienst des Bundestags dem Bundesverkehrsminister Rechtsbruch attestiert (hier).

Deggenhausertal – Energiebilanz soll jetzt besser werden

24.05.2023  hier im Südkurier

In seiner jüngsten Sitzung beschloss der Gemeinderat die Einführung des kommunalen Energiemanagements in Deggenhausertal. Die ingenieurtechnische Betreuung der Einführung und Begleitung des Projekts wurde an das Büro Kirchner Energie in Weingarten zum Angebotspreis in Höhe von nahezu 29.000 Euro vergeben. Aus dem Förderprogramm Klimaschutz-Plus des Landes Baden-Württemberg wird ein Zuschuss in Höhe von 75 Prozent oder rund 22.000 Euro erwartet, so dass der Anteil der Gemeinde etwa 7000 Euro beträgt. Eingangs war erklärt worden, dass der Klimawandel auch Baden-Württemberg erreicht und das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft deshalb das Förderprogramm Klimaschutz-Plus entwickelt habe.

Die Wärmewende in Deutschland fällt vorerst aus: "Sollten Sie das nicht beurteilen können? Tut mir leid, aber das ist einfach nicht meine Aufgabe. Ich bin Politiker..."

Ein interessantes Interview, auch wenn man danach das Gefühlt hat, dass mit vielen Worten wenig Substanzielles gesagt wurde, das uns vorwärts bringt.

NTV hier  25.05.2023,

Der simple Wärmeplan der FDP "Absurd, dass wir Verbote fordern, aber hier tun wir das"

Die FDP will die Klimakrise technologieoffen bekämpfen - mit einer Ausnahme.

Die Wärmewende in Deutschland fällt vorerst aus. Vor allem, weil die FDP in die eigenen Reihen feuert und Grüne und SPD beim Heizungsgesetz auflaufen lässt. Und zwar ohne schlechtes Gewissen, wie der stellvertretende Fraktionschef der Liberalen im "Klima-Labor" von ntv klarstellt.

 "Ich kann doch kein Gesetz machen, das die Menschen völlig verunsichert, und dann versuchen, alles mit Förderungen zu übertünchen", verteidigt Lukas Köhler die Blockade der FDP im Interview

In dem Gespräch stellt er auch den liberalen Plan für die deutsche Wärmewende vor: einen Emissionshandel mit einem CO2-Deckel, über den hinaus kein Ausstoß erlaubt ist.

Aufstand gegen EU-Agrarpläne - CDU torpediert die Zusagen zur Biodiversitätskonferenz Montreal

 24.05.2023  hier

Innerhalb von 30 Sekunden war die Sache erledigt. Vorschlag abgelehnt. Zwei Drittel der EU-Parlamentarier im Agrarausschuss hatten am Dienstagnachmittag den Gesetzentwurf zur Wiederherstellung der Natur abgelehnt. „Das zweite Bein des Grünen Deals ist amputiert worden“, schimpfte die Grünen-Abgeordnete Anna Deparnay-Grunenberg am Tag danach. 

Tatsächlich handelt es sich bei dem Vorhaben um eines der beiden zentralen Umwelt- und Klimagesetze der EU-Kommission. Es soll die EU-Mitgliedstaaten verpflichten, 20 Prozent der Ökosysteme, auf dem Land wie im Wasser, bis 2030 in einen möglichst natürlichen Zustand wiederherzustellen. Damit würde Europa seine Zusagen aus der Biodiversitätskonferenz 2022 im kanadischen Montreal einhalten, wo die Weltgemeinschaft beschlossen hatte, mindestens 30 Prozent der zerstörten Land- und Seeflächen zu renaturieren. So viel zum Ziel der Brüsseler Behörde.

Finaler Todesstoß für Entwurf

Bei der Umsetzung hakt es – und das hat viele Gründe. Da sind verzweifelte Bauern, die um ihre Existenz fürchten. Da sind die Stimmen, die vor Nahrungsmittelknappheit warnen und kritisieren, das Gesetz blockiere den Ausbau erneuerbarer Energien. Und da sind jene Politiker, die eine Pause verlangen. „Wir dürfen Bürger und Landwirte nicht mit Regulierungswut überfordern“, sagte der Vorsitzende des Agrarausschusses, Norbert Lins (CDU). Gemeinsam mit seinem christdemokratischen Kollegen Peter Liese führt er, wenn man so will, für die Deutschen den Widerstand der Europäischen Volkspartei (EVP) gegen das EU-Renaturierungsgesetz an. Nachdem der Entwurf zurückgewiesen wurde, soll er im Umweltausschuss oder spätestens im Plenum den finalen Todesstoß erhalten.

Die Grünen zeigten sich empört. Die Europaabgeordnete Jutta Paulus warf der EVP vor, „Parteipolitik über den Schutz unserer Überlebensgrundlagen“ zu stellen. Liese wies solche Vorwürfe zurück. Die EVP habe die Klimaziele stets „nicht nur unterstützt, sondern sogar noch verschärft“. Es handele sich um „eine Vollverweigerung“, meinte dagegen Anna Deparnay-Grunenberg.

Anfang Juni 2024 finden die Europawahlen statt. Die Kampagnen mögen zwar noch nicht begonnen haben, in Position bringen sich die Parteien trotzdem schon.

Donnerstag, 25. Mai 2023

Lobbyismus und Korruption: "Das Klimathema ist einfach heiß umkämpft"

 Zeit  hier   Interview: Petra Pinzler  25. Mai 2023

Die Grünen seien nicht anfälliger dafür, Vertraute einzustellen als andere, sagt LobbyControl-Sprecherin Christina Deckwirth. Dennoch brauche es strengere Regeln.

Wirtschaftsminister Robert Habeck wurde zuletzt hart dafür kritisiert, sich vor allem mit Vertrauten zu umgeben. Wann wird Nähe zum Problem? Und ist es beim Klimaschutz besonders schwierig, dem Einfluss bestimmter Lobbys zu entgehen? Das haben wir Christina Deckwirth gefragt. Die Politikwissenschaftlerin ist Campaignerin im Berliner Büro der Transparenzinitiative LobbyControl und beschäftigt sich besonders mit den Themen Autolobby, Lobbyismus und Klima sowie Wissenschaftslobbyismus.

Regt euch ab wegen der Klimakleber, regt euch auf über den Klimawandel!

Eine Razzia gegen zivilen Ungehorsam – ernsthaft?
Wirtschaftswoche  hier  Kommentar von Anabel Schröter  25. Mai 2023

Bei einer großangelegten Razzia durchsuchte die Polizei 15 Wohnungen und Geschäftsräume der Klimaschutzgruppe. Und das alles wegen ein bisschen Klebstoff. Ein Kommentar.

Es nervt, im Stau zu stehen. Besonders, wenn Menschen sich absichtlich an die Straße kleben, um diesen Stau zu provozieren. Eine Razzia gegen die Aktivisten der Letzten Generation als „richtiges Signal eines wehrhaften Rechtsstaates“ darzustellen, so wie es der Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft Rainer Wendt macht, ist trotzdem falsch.

Es ist auch unrühmlich, Kunstwerke oder Bauwerke zu beschmieren. Aber ziviler Ungehorsam, der nicht nervt, auffällt und in einigen Fällen wehtut, ist keiner.

Dass einfache Demonstrationen in puncto Klimaschutz wenig bewegt haben, zeigt sich an den Demos von Fridays for Future. Durch Talkshow-Auftritte von Luisa Neubauer bleiben sie zwar im Gespräch. Aber den politischen Diskurs bewegen sie schon lange nicht mehr.

Die Letzte Generation geht jetzt einen Schritt weiter. Sie stört. Aber sie tut es mit Erfolg: die Öffentlichkeit diskutiert wieder.

Das Verkehrschaos verursacht Kosten, klar. Wirklich Sorgen machen sollten wir uns aber über die Kosten des Klimawandels. Und über die Folgen für unsere Wirtschaft, wenn sie den Sprung in die Nachhaltigkeit nicht schafft.

Dass sich Bundeskanzler Olaf Scholz hinstellt und die Aktionen als „bekloppt“ beschreibt, trägt auch nicht zu einem Diskurs auf Augenhöhe bei. Vor allem, da er sich im Wahlkampf selbst als der Klimakanzler hinstellte. Ist es nicht ein Widerspruch? Und wo bleibt der Respekt, den der Kanzler sonst einfordert?

Mündet der Respekt etwa in dieser Razzia? Das bayrische Landeskriminalamt (LKA) wirft sieben Mitgliedern die Bildung oder Unterstützung einer kriminellen Vereinigung vor. Die öffentlich bekannten Anhaltspunkte dafür sind eher dünn. Zur Last wird den Beschuldigten gelegt, dass sie eine Spendenkampagne auf der Webseite der Letzten Generation bewarben.

Zudem wirft das LKA zwei Aktivisten und Aktivistinnen den Versuch einer Sabotageaktion an der Ölpipeline Triest-Ingolstadt vor. Ob die Aktion allerdings im Namen der Letzten Generation geplant wurde, ist nicht bekannt.

Straftaten, wenn sie denn geplant waren, müssen geahndet werden. Das ist klar. So funktioniert ein Rechtsstaat. Eine bundesweite Razzia wegen überwiegend friedlichen zivilen Ungehorsams durchzuführen, hat aber nichts mit Rechtsstaatlichkeit zu tun. Haben wir nicht andere Probleme als ein paar Menschen, die sich an der Straße festkleben? Und Klebstoff bunkern?

Frickinger Rat setzt weiter auf Nachhaltigkeit

Sigmaringen ist bereits FairTrade Stadt und strebt zum FairTrade Landkreis. Auch kleine Gemeinden können einen Beitrag zu FairTrade leisten, das zeigt Frickingen im Bodenseekreis.


22.05.2023  hier

13 Monate ist es her, dass Anne Gehrmann als Koordinatorin für kommunale Entwicklungspolitik (Kepol) in das Frickinger Rathaus gezogen ist.

 Seither hat sich einiges getan in Sachen Nachhaltigkeit in der Gemeinde. Wie Gehrmann im Gemeinderat aufzeigte, bildeten sich aus Bürgerwerkstätten zum Thema fünf ehrenamtliche Arbeitsgruppen. 

Diese waren unter ihrer Koordination bereits mehrfach tätig, zum Beispiel als Energiewende-AG mit einem Förderprogramm für Energieeffizienz. Eine Dorfputzete fand erstmals statt und das Kinderhaus Altheim ist auf dem Weg zu einer Fairen Kita.

Gehrmann erklärte, innerhalb des Rathauses sei die nachhaltige Beschaffung von Lebens- und Sachmitteln eingeführt worden. Außerdem habe sie Sondierungsgespräche mit einer kolumbianischen Kommune geführt, dies mit dem Ziel, eine Nachhaltigkeitspartnerschaft aufzubauen. In den kommenden beiden Jahren soll es weiter um die drei Handlungsfelder Nachhaltigkeit, nachhaltige Beschaffung und globale Partnerschaft gehen. Im ersten Bereich könnte die Schule und deren Zertifizierung als Faire Schule im Fokus stehen. Die in der Verwaltung eingeführte Beschaffung nachhaltiger Produkte könnte auf weitere Produktgruppen sowie auf Veranstaltungen ausgeweitet werden. Zudem soll die bereits sondierte Partnerschaft zu der kolumbianischen Gemeinde etabliert werden.

Bürgermeister Jürgen Stukle unterstrich, dass die mit der Förderstelle Engagement Global vertraglich vereinbarten Ziele für den Zeitraum bis 2023 bereits weitreichend erfüllt seien. Dank des positiven Projektverlaufs sei eine Verlängerung um zwei Jahre möglich. Es habe bereits eine entsprechende Rückmeldung vonseiten des Ministeriums gegeben. 

Die Stelle der Nachhaltigkeitsbeauftragten sei im ersten Anlauf zu 90 Prozent gefördert worden. 17.000 Euro habe die Gemeinde für zwei Jahre aufbringen müssen. Die beiden Folgejahre würden um 30.000 Euro teurer, da die Förderung nur noch 75 Prozent betrage. Der Rat sprach sich bei einer Enthaltung von Hubert Keller (CDU) für einen Antrag auf Verlängerung der Kepol-Stelle aus. 

 

links hier im Südkurier

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Sigmaringen bekennt sich zum fairem Handel und fairen Arbeitsbedingungen

Fairtrade Sigmaringen

Die Stadt Sigmaringen bekennt sich zum fairen Handel und fairen Arbeitsbedingungen. Als erste Kommune im Landkreis Sigmaringen durfte die Kreisstadt am 29. September 2019 die Zertifizierung zur „FairTrade-Town“ durch Ehrenbotschafter Manfred Holz entgegennehmen.

„Mit der Zertifizierung möchten wir die Bürger*innen für fairen Handel und faire Arbeitsbedingungen sensibilisieren und damit soziale Verantwortung übernehmen.“, erklärt Silvia Bregenzer, Sprecherin der Steuerungsgruppe.