Dienstag, 31. Oktober 2023

Forscherin über Klima-Kommunikation: „Veränderung ist ansteckend“

Dies ist ein wunderbarer Artikel, den ich jedem nur an`s Herz legen kann!
UM  dem Klimawandel zu begegnen können und müssen wir jedem Menschen aufzeigen, "dass er Teil der Lösung sein kann. Dass er ein Held sein kann anstatt nur ein Bösewicht. Wir müssen Menschen dabei helfen, sich als Teil einer besseren Zukunft zu sehen." Das ist eine tolle Aufforderung, die ich gerne unterstütze.

TAZ hier IM INTERVIEW:KATHARINE HAYHOE

Auszug aus dem Text: Wir müssen uns viel aktiver vorstellen, wie gut eine Welt wäre, in der wir aktiv etwas gegen die Klimakrise unternehmen. 

Eine Welt, in der Luftverschmutzung nicht jedes Jahr Millionen von Menschen tötet. In der alle Menschen Zugang zu sauberem Wasser haben. In der sie keine Angst vor Naturkatastrophen haben müssen. 

Deshalb brauchen wir in der Klimabewegung nicht nur Politiker, Wissenschaftler und Aktivisten, sondern auch Künstler und Kreative. Wir müssen verstehen, dass der Klimawandel zwischen uns und dieser besseren Welt steht.

Katharine Hayhoe ist Klimaforscherin, evangelikale Christin und Social-Media-Star. Im Interview verrät sie Tricks für Gespräche über die Klimakrise.

„Klima-Blockade“ durch FDP: Fridays for Future wertet 101 Antworten aus

Tja, und schon haben wir den Salat:  wer sagt nun der FDP-Spitze, dass auch sie ein Teil der Lösung sein könnten, wenn sie es denn wollten? Irgendwie scheint es ziemlich verfahren zu sein, solange man sich ausschließlich als Opposition in der Koalition definiert.

Frankfurter Rundschau hier  30.10.2023, Von: Maximilian Arnhold

Die deutschen Fridays for Future analysieren die „gelbe“ Klimapolitik der Ampel – und kommen zum Ergebnis: viele große warme Worte und ziemlich wenig Substanz.

Die Klimabewegung Fridays for Future wirft der FDP eine Verhinderungsstrategie beim Klimaschutz vor. Mit dem Klimaforscher Niklas Höhne hat sie 101 Antworten der Partei zu deren Klimaprogramm auf Wirksamkeit untersucht. Ergebnis: 

Der Klimaschutz scheitere nicht etwa an einem Mangel an innovativen Konzepten, sondern „an der ideologischen Verweigerungshaltung, mit der die FDP sie blockiert“.

Montag, 30. Oktober 2023

Soziologe Steffen Mau: „Klimapolitik, das ist ein Klassenkampf im Werden“

Freitag hier Ausgabe 43/2023

Ungleichheit Wer wenig verdient oder Bürgergeld bezieht, erfüllt die Pariser Klimaziele schon jetzt: Der Soziologe Steffen Mau spricht über die „Ökologie der Arbeiterklasse“, die medial fast nie vorkommt, und warum ungerechte Klimapolitik scheitern muss

Steffen Maus Buch Triggerpunkte erbringt den für manche überraschenden Befund, dass die deutsche Gesellschaft doch nicht so gespalten ist, wie es oft gesagt wird. Das mag auch damit zu tun haben, dass Mau und seine Co-Autoren eben nicht das wiederholen, was schon in den Zeitungen steht, sondern mit echten Menschen reden und ihnen zuhören. Übrigens auch bei dem vielleicht noch wichtigeren Thema Klasse und Klima.

der Freitag: Herr Mau, Ihr Buch „Triggerpunkte“ hat seit seinem Erscheinen sehr viel Widerhall gefunden. Vor allem ging es in den daran anknüpfenden Debatten um ein Ergebnis Ihrer Forschung, nämlich den Befund, dass die deutsche Gesellschaft nicht derart gespalten sei wie oft dargestellt, sondern es in vielen Fragen einen relativ breiten Konsens gebe. Ich würde gerne einen Aspekt aus Ihrem Buch aufgreifen, der oft nur am Rande erwähnt wurde: den Komplex Klimapolitik als „Klassenkampf im Werden“. 

Nach dem Stadtradeln ist vor dem Stadtradeln: wozu Daten gesammelt werden

Dieses Jahr haben erstmals 1 Million Menschen am STADTRADELN teilgenommen und damit gezeigt, dass die Wende zu mehr nachhaltiger Mobilität längst Fahrt aufgenommen hat
.....weil wir dich um deine erneute Unterstützung für die Verkehrswende bitten wollen: Du hilfst uns sehr, wenn du dir etwa 15 Minuten Zeit nimmst, um an unserer wissenschaftlichen Begleitumfrage für unser Radverkehrsforschungsprojekt "MoveOn" teilzunehmen.

Mit guten Daten zu einer besseren Infrastruktur

Wir erzählen dir nichts Neues, wenn wir sagen, dass es für mehr Radverkehr vor allem eines braucht: eine gut ausgebaute Infrastruktur, auf der man schnell und sicher von A nach B kommt. Diese Einschätzung ist auch bei vielen Kommunen inzwischen angekommen. Allerdings fehlt vielfach der Überblick, wo und wie nachgebessert werden muss.

An dieser Stelle kommt unser RiDE-Portal ins Spiel: Zusammen mit der Technischen Universität Dresden und unserem Partner flow.d werten wir seit 2018 die per STADTRADELN-App getrackten Strecken aus – natürlich vollkommen anonymisiert. Mit den so gewonnenen Radverkehrsdaten erhalten wir Antworten auf wichtige Fragen, wie zum Beispiel: Wo sind viele Radelnde unterwegs? An welchen Orten läuft es flüssig und wo müssen sie an roten Ampeln zu lange warten? Welche Radwege werden gemieden und welche bevorzugt?

Diese Erkenntnisse geben wir dann an die Kommunen weiter, damit sie die Radinfrastruktur datenbasiert und entsprechend der tatsächlichen Bedürfnisse ihrer Radelnden verbessern können. Das Beste: Dank einer Förderung des Bundesverkehrsministeriums können wir den Kommunen die meisten der Daten sogar kostenlos bereitstellen.

Um die Daten noch aussagekräftiger zu machen, führen wir eine Begleitumfrage zu den aufgezeichneten Strecken durch. So wollen wir besser einschätzen, wer eigentlich Fahrrad fährt und für welchen Zweck das Rad genutzt wird. 

Wir freuen uns, wenn du mit deiner Teilnahme an der Umfrage den Ausbau der Radinfrastruktur unterstützt und sind schon ganz gespannt, dich beim STADTRADELN 2024 wieder begrüßen zu können!

 

Herzlichen Dank und fahrradfreundliche Grüße

dein STADTRADELN-Team

des Klima-Bündnis

Die Festung Europa ist eine gefährliche Illusion

 Der Rationalist hier  29.10.2023, Eine Kolumne von Christian Stöcker im Spiegel

Jens Spahn möchte Flüchtende »mit physischer Gewalt« von Europas Grenzen vertreiben und hat offenbar eine Mauer im Kopf. Die Vorstellung, so könne man sich vor den Folgen der Klimakrise schützen, ist absurd.

»Nach Sonnenaufgang ist alles die Hölle«, sagt Abdullah Husain, der an einer Universität in Kuwait lehrt, in einem 2022 publizierten Multimedia-Artikel der »New York Times«. Das auch heute noch extrem lesens- und sehenswerte Stück  ist sehr beklemmend, weil es Menschen zeigt, die bereits phasenweise unter Bedingungen leben, die auf diesem Planeten bald vielerorts herrschen werden. Extreme Hitze, oft gepaart mit hoher Luftfeuchtigkeit.

In Kuwait lebt, wer es sich leisten kann, weitgehend in klimatisierten Innenräumen, der Kontakt zur Natur ist den Reichen fast vollständig verloren gegangen. Die anderen leben unter Bedingungen, die nachweislich massiv gesundheitsschädlich sind. Das betrifft in erster Linie die Millionen ausländischen Arbeitskräfte, die für die Einheimischen alles erledigen, was die selbst ungern tun.

Teile des Planeten werden unbewohnbar

Behauptungen zur Windkraft – die Investoren mit Blick 2020

Bereits 2020 hat das Rechercheteam Europaeische-Energiewende die Mythen zur Windkraft bearbeitet (hier sind alle Punkte). Inzwischen ist natürlich einiges geschehen. Ob sich in der Aussage bezüglich der Investoren etwas bewegt hat wissen wir nicht, das wird spannend wenn neueren Daten zur Verfügung stehen. Aber auch diese Grafiken  von 2020 verdienen unsere Aufmerksamkeit, denn sie zeigen die krassen Unterschiede als Ausgangsvoraussetzung der wirklichen Energiewende auf, die momentan statt findet. 

Meines Wissens sind die Energieunternehmen inzwischen durchaus eingestiegen, dennoch bemüht man sich Bürgerbeteiligungen zu ermöglichen, schon alleine wegen der Akzeptanz in der Bevölkerung.

hier  bereits vom 28. November 2020   -
Community  Windkraft-Mythen, Politik & Gesellschaft, Wissen

Behauptung

Die Investoren sind keine Bürger von hier, sondern Großkonzerne, die absahnen wollen. Auch angebliche Bürgergesellschaften sind meist nur Fassade, von großen Firmen errichtet, bestehend aus deren Mitarbeitern, um die günstigeren Bedingungen bei den Angebots-Auktionen zu nutzen.

Diskussion

Eigentümerstruktur

Anders als die klassischen Formen der Energiegewinnung (fossile Kraftwerke und Atomkraftwerke) werden Windkraftanlagen mehrheitlich von Privatpersonen, hauptsächlich in Bürgergesellschaften errichtet, nämlich 39% (in Prozent der Kraftwerksleistung). Es gibt auch Projektierer, die als Investoren Anlagen errichten, diese machen 22,7% der Anlagen aus (Stand 2017). 15,3% der Anlagen sind im Besitz von Fonds oder Banken. Auffällig ist, dass Energieversorgungsunternehmen nur 10,6% der Anlagen besitzen, und die großen Energieversorger haben nur 3,7%.  (Abbildung 1)

Eigentümerstruktur WEA Land


Eigentümerstruktur WEA Land

Abbildung 1: Eigentümerstruktur von Windenergieanlagen an Land (1)

Die klassischen Kraftwerkstypen gehören dagegen zu 67% der Kraftwerksleistung den großen Energieversorgern, 13,5% den kleineren Energieversorgern und die Stadtwerke besitzen nur 10,8% der Leistung. (Abbildung 2)



Eigentümerstruktur fossil und atom.jpg


Eigentümerstruktur Fossil und Atom

Abbildung 2: Eigentümerstruktur fossile und Atomkraftwerke (2) (Eigene Darstellung)

Daraus lassen sich zwei Schlüsse ziehen:

Großkonzerne besitzen kaum Windanlagen, sondern vielmehr klassische Kraftwerke.

Den großen Energieversorgern bricht ihr Geschäftsmodell weg, wenn die Energieerzeugung zu 100% erneuerbar wird. Es findet ein Wechsel in der Besitzstruktur statt, weg von wenigen großen Akteuren hin zu vielen Kleinen.

Der Kampf gegen Windräder ist damit gleichzeitig ein Kampf für die Großkonzerne. Die Angst vor Großkonzernen bei Windenergieanlagen ist somit scheinheilig und irreführend.

Samstag, 28. Oktober 2023

Müll wird zu Bausteinen: Sie bieten einen großen Vorteil zu Betonblöcken

Das sich zersetzendes Plastik in unserer Umwelt setzt ungeheure Mengen Microplastik und CO2 frei. Nachdem erst vor Kurzem bekannt wurde, dass Plastik-Recycling sehr viel Microplastik freisetzt, haben wir noch ein Problem. Vielleicht ist es ja eine Idee, das Plastik für Häuser zu verwenden, wo es dann, hoffentlich abgedeckt vor Sonneneinstrahlung, lange Zeit gebunden wird - wenigstens solange, bis wir ein besseres Verfahren entwickelt haben?

einen wirklich guten Artikel zum Plastikmüll finden sie hier hier

hier  Artikel von Aslan Berse  •  24.10.23

Im Jahr 2021 fielen allein in Deutschland rund 6,3 Millionen Tonnen Plastikmüll an. Global betrachtet stellt der Umgang mit ausgedienten Kunststoffen eine große Herausforderung dar. Das US-Unternehmen ByFusion entwickelte deshalb eine Verwertungsmethode, die den Abfall in einen wertvollen Baustoff verwandelt. 



Heiligenberg: Mit rund 100.000 Euro ebnet der Gemeinderat den Weg für den Dorfladen

Südkurier hier Hartmut Ferenschild

Seit mehr als einem Jahr beherrscht das Projekt „einLaden“ das Dorfgespräch. Nachdem Bürger bereit waren, den Laden mit 100.000 Euro zu finanzieren, zog jetzt der Gemeinderat nach und bewilligte dieselbe Summe.

Kommt der Stoß für die Windkraft?

Standard  Klimaklartext hier

Die Internationale Energieagentur hat am Dienstag ihren neuen World Energy Outlook veröffentlicht. Der Bericht gilt als eine Art Bibel der Energiewende und prognostiziert, wie die Welt in den kommenden Jahren Energie erzeugen wird. In diesem Jahr hat die Organisation vielversprechende Nachrichten: Bis 2030 werde die Nachfrage nach Erdöl und Erdgas ihren Höhepunkt erreicht haben. Außerdem werde die Kapazität der Erneuerbaren dann um mehr als die Hälfte höher sein, als bisher angenommen. Um die Klimakrise einzubremsen, braucht es dennoch mehr Anstrengung, warnt die Organisation.

Sturm im Wasserglas? Warum viele Warnungen vor der Windkraft widerlegt werden können


In Brüssel wie auch in Wien wurden dazu gleich mehrere Pläne geschmiedet, wie die Energiewende in Europa weiter beschleunigt werden soll. Die EU-Kommission hat ihr neues Paket zur Rettung der europäischen Windkraftindustrie vorgestellt und die Mitgliedstaaten haben sich geeinigt, den Strommarkt zu reformieren – so sollen Haushalte und Industrien vor Preisexzessen wie im Jahr 2022 geschützt werden. In Österreich hat sich die Regierung nach langem Tauziehen auf eine höhere Förderung für die Windkraft geeinigt. 

So sollen Haushalte und Industrie vor Strompreisexzessen geschützt werden

Das ist wichtig: Anders als im Solarbereich stagniert der Ausbau der Windkraft in Österreich. Die Energiewende kann aber nur gelingen, wenn der Ausbau in die Gänge kommt. In Österreich kursiert rund um die Technologie allerdings viel Falschinformation. Sieben Argumente haben wir uns in diesem Faktencheck genauer angesehen. 

Derzeit verursacht die Menschheit noch immer zunehmend viel CO2. Für 2023 wird ein neuer Rekord erwartet. Das liegt unter anderem daran, dass die Wirtschaft wächst. Einerseits hilft das Wachstum dem Boom grüner Technologien, andererseits macht es die CO2-Einsparungen zunichte. Um dieses Dilemma geht es in diesem Text, der sich mit der Frage beschäftigt: Ist grünes Wachstum möglich?

Das Wirtschaftswachstum muss grün werden – aber geht das denn?


Empfehlen will ich diese Woche auch ein Interview mit der Aktionskünstlerin Cesy Leonard. Sie sagt: Wut sei der erste Schritt zur politischen Teilhabe. Sie nutze ihre Wut wie eine Art Kompass um sich zu entscheiden, für welches Thema sie sich besonders engagieren will. Der schlimmste Feind sei dabei: Die Mutlosigkeit. 

Aktionskünstlerin: "Mutlosigkeit ist einer unserer schlimmsten Feinde"

Außerdem haben wir uns gefragt, ob wir in Zukunft noch Fleisch essen werden und haben Menschen begleitetet, die in Vorarlberg gegen den Feldkircher Stadttunnel demonstrieren. Und wir haben uns eine Entdeckung japanischer Forscher angesehen: Neue Echtzeit-Visualisierungen zeigen, wie beschädigte Pflanzen Signale durch die Luft schicken, um benachbarte Artgenossen zu warnen. 

Viel Spaß beim Lesen wünscht

Alicia Prager

Auch Gemeinden sind skeptisch - Mögliche Klage: Weiterhin heftige Kritik am Regionalplan

Schwäbische Zeitung hier  15.9.23    Philipp Richter

Nach der Genehmigung des Regionalplans durch die Landesregierung bleibt der Protest laut. Jetzt könnten juristische Mittel zum Einsatz kommen.

Der Widerstand gegen den vergangene Woche genehmigten Regionalplan für die Region Bodensee–Oberschwaben hält weiter an. Auch Klagen gegen das Werk, das Planungsgrundlage für die Landkreise Ravensburg, Sigmaringen und den Bodenseekreis ist, stehen weiterhin im Raum. Ob es soweit kommt, ist allerdings noch nicht sicher. Zentraler Kritikpunkt im Kreis Ravensburg bleibt der umstrittene Kiesabbau im Altdorfer Wald.

Vor allem die Regionalplan–Initiative machte jüngst in einer Pressemitteilung ihren Unmut laut. Die Initiative vertritt eigenen Angaben nach etwa 40 Gruppen aus den Bereichen Umwelt– und Naturschutz, Fridays–, Parents– und Scientists–For–Future, das Klimacamp Ravensburg, landwirtschaftliche Verbände, die Katholische Arbeitnehmerbewegung KAB, Verkehrswende–Gruppen und lokale Initiativen.

Kritik: Flächenfraß und Ressourcenverbrauch

Wie Klimaschutz der Wirtschaft hilft

Heute mal ganz viel zum Thema Energiewende. Die fossile Energie gibt sich noch nicht geschlagen. Wobei die eingereichte Klage in Montana vieles bewegen könnte. Denn bei einem Sieg der Klage müssten die Großverdiener der fossilen Energie Angst haben, dass sie doch noch zur Kasse gebeten werden für das Allgemeinwohl. Eine schöne Aussicht.

Dennoch: es scheint so dass es nur noch um`s Verzögern geht, um noch möglichst viel Geld rauszuholen.
Anders ist es momentan beim Flächenfraß: die Stellschrauben sind noch nicht gesetzt und so geht es lustig weiter mit dem Flächenverbrauch. Keine Regierung ist da vorbildlich.

Klimafreitag hier Thomas  Hummel  27. Oktober 2023

Die Retro-Welle wird offenbar populärer. Vor allem Politiker von ganz rechts und ganz links reden den Leuten ein, dass es doch viel schlauer, bequemer und besser für den Geldbeutel sei, die Transformation hin zu klimafreundlichen Technologien abzublasen. Ist doch wirklich sehr anstrengend, dieser Wandel. Oder?

„Wohlstand statt Klima“, rief Maximilian Krah, Spitzenkandidat der AfD für die Europawahl, ins Mikrofon. Sahra Wagenknecht beklagt einen angeblich „planlosen Öko-Aktivismus“ und Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger wettert, so oft er kann, gegen das Aus für Verbrenner-Motoren. Das kommt bei vielen Leuten an. Klingt ja alles wohlig warm und gemütlich. Endlich lässt uns mal jemand in Ruhe mit diesem Klimathema.

Nach der Lektüre des „World Energy Outlooks 2023“ der Internationalen Energieagentur (IEA) stellt sich mir allerdings die Frage, ob die Populärpolitiker wissen, wovon sie reden (hier) Die Tendenzen darin sind klar:

1. Das Elektroauto kommt rasend schnell. In China, dem entscheidenden Markt für die deutschen Hersteller VW, BMW und Mercedes, waren im September 38 Prozent aller Neuwagen E-Autos. Spät, sehr spät, nehmen nun die Deutschen den Kampf auf gegen Tesla und die neuen chinesischen Marken wie BYD. E-Fuels? Wasserstoff? Lebensverlängernde Maßnahmen für den Verbrenner? Wirkt alles wie von gestern.

2. Die Steigerungsraten der erneuerbaren Energien, vor allem der Photovoltaik, sind beispiellos. Sie drängen die fossilen Brennstoffe langsam, aber sicher aus dem Markt. Will Deutschland all diese Techniken anderen überlassen?

3. Die hierzulande höchst umstrittene Wärmepumpe wird laut IEA-Bericht schon 2030 die weltweit am häufigsten installierte Heizung sein. Für Aiwanger war sie in Erding noch Sinnbild einer grünen „Heizideologie“.

Eigentlich sollte man meinen, dass alle Menschen das Anliegen teilen, die Erderwärmung zu stoppen. Auch ihre Gesundheit und die ihrer Freunde und Verwandten könnte schließlich darunter leiden, wie meine Kollegin Berit Uhlmann aufschlüsselt. Vermutlich aber trifft der Arktisforscher Markus Rex den entscheidenden Punkt, im SZ-Interview meint er: „Klimaschutz muss sich rechnen und lohnen.“ Denn Wasser fließe nach unten und das Kapital zur Rendite.

Ob Deutschlands Populisten diese Chancen noch erkennen? Die angeblichen Patrioten von der AfD offenbar nicht. Oder wie Anja Kohl, Börsenexpertin bei der ARD, zuletzt sagte: Wenn die AfD Klimaschutz für Humbug hält, sei sie eine wirtschaftsfeindliche Partei.

Thomas Hummel, Redakteur Politik

Energie und Klima:Weniger Kohle, Öl und Gas

Süddeutsche Zeitung hier  Von Thomas Hummel  24. Oktober 2023

Die Internationale Energieagentur sagt einen rasanten Wandel voraus, getrieben von E-Autos und Solarmodulen. Die weltweite Nachfrage nach fossilen Brennstoffen soll bald sinken - mit enormen wirtschaftlichen und geopolitischen Folgen.

Der Boom vor allem bei Elektroautos und in der Solarindustrie ändert schneller als bislang angenommen die globale Energiewelt. Erstmals prognostiziert die Internationale Energieagentur IEA in ihrem jährlichen Ausblick, dass noch in diesem Jahrzehnt die Nachfragen nach Kohle, Öl und Gas ihre Höhepunkte erreichen werden. Danach sinke das Geschäft mit den fossilen Brennstoffen, was zu enormen wirtschaftlichen und geopolitischen Veränderungen führen könnte.

"Der Übergang zu sauberer Energie findet weltweit statt und ist unaufhaltsam", erklärte IEA-Exekutivdirektor Fatih Birol zur Vorstellung des Berichts am Dienstag. "Es ist keine Frage des 'ob', sondern nur des 'wie bald'." Im Hinblick auf die Gefahren durch die Erderwärmung, die maßgeblich durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe angetrieben wird, fügte Birol hinzu: "Je früher, desto besser für uns alle."

Dabei geht die Agentur mit Sitz in Paris von einem weiterhin steigenden Energiebedarf der Menschheit aus, getrieben durch Schwellen- und Entwicklungsländer wie Indien oder afrikanische Staaten. Doch der "phänomenale Aufstieg sauberer Energietechnologien" führe dazu, dass die bislang dominierenden fossilen Brennstoffe zurückgedrängt würden, erklärt die IEA. Wie stark, hänge von politischen Entscheidungen ab.

Für die Einhaltung der Klimaziele reicht es noch nicht

Photovoltaik: Mittelstand gründet Solarallianz

Artikel von dpa  • 27.10.23  hier

Der Bundesverband Mittelständische Wirtschaft (BVMW) und das Solarunternehmen Meyer Burger wollen mit einer Kooperation den Ausbau der Solarenergie auf Gewerbeflächen vorantreiben. «Die Solarallianz ist eine große Chance», sagte der Geschäftsführer von Meyer Burger, Gunter Erfurt, am Freitag nach einem Treffen in Bitterfeld-Wolfen. Günstigen Strom durch Solarenergie könnten sich Unternehmen bereits jetzt mit Modulen aus China besorgen.

VW: Der Anfang vom Ende – der Autobauer stellt den Verkauf von Verbrennern ein

hier  Artikel von Yasemin Kulen  • 26.10.23

 Die Automobilbranche sieht sich in den kommenden Jahren großen Veränderungen konfrontiert – vor allem VW wird davon betroffen sein.

Die Nachfrage nach Verbrennermotoren wird stetig sinken. Nicht zuletzt, weil in der EU ab 2035 keine PKW, die mit Diesel oder Benzin betrieben sind, zugelassen werden dürfen. Norwegen geht hierbei jetzt schon einen progressiven Schritt. Das berichtet das „Manager Magazin“.

Energiewendepionier über den Fortschritt: „Wir sind weiter, als ich erwartete“

aus der taz  hier  im Interview:Amory Lovins

Der Physiker Amory Lovins entwarf in den siebziger Jahren eine Vision für die Energiewende, die besonders in Deutschland verfing. Was sagt er heute?

Vor gut 50 Jahren schrieb ein relativ unbekannter junger US-Physiker einen viel beachteten Aufsatz für die Zeitschrift „Foreign Affairs“. Darin eiferte er gegen die Energiewirtschaft. Der herkömmliche „harte Energiepfad“, mit seiner industriellen Großtechnik und riesigen Versorgungsnetzen, sei ineffizient und entfremde die individuelle Nutzerin von der Energieproduktion. Als Gegenmodell schlug er einen „sanften Energiepfad“ vor – mit effizienterer Technik und erneuerbaren Energien.

Amory Lovins, der Autor dieser Zukunftsvision, veröffentlichte sie 1978 auch in Deutschland als Buch mit dem Titel „Sanfte Energie – Das Programm für die energie- und industriepolitische Umrüstung unserer Gesellschaft“. Und genau dazu wurde es. Die Umweltbewegten, die Lovins damals zwischen Anti-AKW-Demos lasen, etablierten sich in den folgenden Jahrzehnten in den Institutionen und machten sich an ebenjene Transformation. 2016 erhielt Lovins für seine Pionierarbeit das Bundesverdienstkreuz.

Freitag, 27. Oktober 2023

NGO: Bundesregierung nutzt falsche Klimabilanz im Straßenbau

Utopia  hier  Von Fabian Hartmann  27. Oktober 2023

Eine neue Studie zeigt: Der im Rahmen des Bundesverkehrswegeplans angestrebte Straßenbau könnte dem Klima viel mehr schaden als angenommen. Das sorgt für Kritik.

Geht es um den Aus- oder gar Neubau von Fernstraßen, sorgen umweltrelevante Fragen häufig für Diskussionen. Ist es etwa legitim, Waldflächen abzuholzen, damit Autofahrer:innen von kürzeren Wegen profitieren? Wann ein Straßenbauprojekt mehr nutzt oder schadet, ist somit oftmals eine schwierige Entscheidung.Umweltverband T&E

Der Umweltverband Transport & Environment (T&E) hat nun in einer Studie untersucht, inwiefern sich bisherige Vorhaben des Bundesverkehrswegeplans (BVWP) 2030 auf die Umwelt auswirken könnten. Die Studie liegt Zeit Online vor. Demnach schade der geplante Aus- und Neubau von Autobahnen und Bundesstraßen im Rahmen des BVWP dem Klima neunmal mehr als bislang in offiziellen Berechnungen angenommen wurde.

Prognose eines Zukunftsforschers: Wie die Deutschen in zehn Jahren leben

Focus hier Gastautor Kai Gondlach  26.10.2023

Wirtschaft, Klima, Geld im Jahr 2035

Die 2020er Jahre waren geprägt von der Klimakrise, Kriegen, Flucht oder Inflation. Der Zukunftsforscher Kai Gondlach hat diese Entwicklungen wissenschaftlich analysiert und wagt einen Blick in die Zukunft, um zu erkunden, wo Deutschland im Jahr 2035 sozioökonomisch stehen könnten.

Die aktuellen Umbrüche und Transformationen in der Welt sind aus Sicht der Zukunftsforschung zum größten Teil vorhersehbar und logisch, die Wahrnehmung in der Öffentlichkeit erinnert aber an die griechische Mythologie, in der Kassandra trotz ihres Wissens oft nicht ernst genommen wurde. Mittlerweile ist die angewandte Zukunftsforschung, auch „Foresight“ genannt, in Regierungen, multinationalen Unternehmen und den Vereinten Nationen fest verankert.

Dachbegrünung in Großstädten: Über dem Kopf gewachsen

 Zeit hier  Von Niels Boeing  24. September 2023,

Weltweit ächzen Großstädte unter der Hitze. Dabei hat die Natur die beste Kühlung schon erfunden: Pflanzen. Wir müssten nur mehr Gärten anlegen – auf unseren Dächern.
2005 baute die Genossenschaft True Nature Foods eine der ersten Dachfarmen für Biogemüse.


Es ist eine wahre Pracht, was in dem kleinen Garten alles beieinander wächst. An einem Tomatenstrauch hängen bereits grüne Früchte, daneben ist im Geäst eines Bäumchens eine winzige Feige zu sehen. Der Birnbaum trägt schon reichlich Früchte, der Apfelbaum ebenfalls, das wird eine schöne Ernte. Weinranken überragen die Pflanzen, voll mit noch unreifen Trauben. Überall fliegen Hummeln Blumen an. Es ist aber nicht die Vielfalt dieses Gartens, die verblüfft. Sondern seine Lage: Dreht man sich um, überblickt man aus einer luftigen Höhe von 25 Metern Teile des Hamburger Hafens und der HafenCity. Eine lange Wand aus Glas auf der Brüstung schirmt den Garten gegen den vorherrschenden Westwind ab, der den Hafen zu fast jeder Jahreszeit zugig macht. Die Pflanzen danken es durch eine Symphonie aus Blüten und Früchten. Zu Recht wurde die grüne Dachlandschaft Dock 71 im vergangenen Jahr mit dem "Hamburger Preis für Grüne Bauten" ausgezeichnet.

Für die Bewohnerinnen des Neubaus ist der 350 Quadratmeter großen Garten eine Oase inmitten der mit Baustellen überwucherten HafenCity. Günstig war die Dachlandschaft indes nicht, 230.000 Euro hat sie samt Fundament im Dach gekostet, das die Bepflanzung tragen kann. Doch inzwischen ist die Frage nicht mehr, wer sich solche Grünzüge über der Stadt leisten kann. Städte weltweit werden sie sich schon bald in großer Zahl leisten müssen – als Antwort auf den Klimawandel, der auch vor den Asphaltdschungeln der Welt nicht haltmachen wird. Vor allem vor ihnen nicht.

Macht mehr Windkraft den Strom teurer?

hier Artikel von Kai Gosejohann  26.10.23

Energie-Professor hat klare Antwort

Dr. Lion Hirth untersucht die Wirtschaftlichkeit der Windenergie.

Die Nutzung von Windenergie ist in den letzten Jahren exponentiell gewachsen. Windenergie ist eine saubere, erneuerbare Energiequelle, die im Vergleich zu traditionellen fossilen Brennstoffen wie Kohle oder Erdgas weniger schädliche Emissionen verursacht.

Wie Professor Hirth im bto-Podcast (bto: beyond the obvious) erklärt, entstehen durch die Einbindung von Wind- und Solarenergie in das Stromnetz sogenannte Integrationskosten. Diese umfassen Ausgaben für Netzwerke, Ausgleichsleistungen, Reservekapazitäten und die geringere Auslastung von traditionellen Kraftwerken. Zudem beeinflusst die schwankende Natur von Wind- und Solarenergie den Bedarf an anderen Stromquellen und verstärkt die Notwendigkeit von Ausgleichsleistungen.

Der Professor ist der Ansicht, dass diese Integrationskosten durch den Einsatz intelligenter Stromnetze und eine flexible Nachfrage abgemildert werden können. Ein klug gestaltetes Stromnetz kann effizient auf die Schwankungen der Wind- und Solarenergie reagieren, wodurch sich die Notwendigkeit von Ausgleichsleistungen reduziert. Zudem kann eine flexible Nachfrage dazu beitragen, die Auslastung des Stromnetzes zu optimieren und somit die Kosten zu senken.

Donnerstag, 26. Oktober 2023

Update Glyphosat - Europe Calling Webinar “Die Glyphosat-Entscheidung”

Fordere Bundeskanzler Scholz jetzt zum Handeln auf!

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Glyphosat: Scholz muss endlich handeln!

Keine Frage: Der Kampf für eine intakte Natur, für unsere Lebensgrundlage und damit für weniger Pestizide, für das Gesetz zur Rettung der Natur und gegen Glyphosat ist wirklich mit vielen Aufs und Abs verbunden. Diese Woche war es wieder ganz besonders bergig: Im Umweltausschuss des Europäischen Parlaments stimmte eine knappe Mehrheit gegen unseren Widerspruch gegen die von der Europäischen Kommission geplante Glyphosat-Verlängerung.

Das ist einerseits bitter, weil Glyphosat eines der meistgenutzten Totalherbizide ist und hier eher den Interessen des Glyphosat-Konzerns Bayer entsprochen wurde als vielmehr unserer Gesundheit und den Lebensgrundlagen.

Andererseits? Selbst wenn wir eine Mehrheit bekommen hätten, hätte unser Einspruch nur eine symbolische Wirkung gehabt, denn die Hoheit für diese Entscheidung liegt beim Expert*innen-Gremium der europäischen Mitgliedsländer. Die entscheiden im November, ob Glyphosat wirklich für zehn weitere Jahre zugelassen werden soll. Dagegen wehre ich mich heute schon und dafür braucht es auch deine Hilfe – denn trotz einer glasklaren Position im Koalitionsvertrag holzt die FDP dagegen und Bundeskanzler Scholz schweigt in ohrenbetäubender Lautstärke. 

Fordere ihn darum hier   auf, endlich den Koalitionsvertrag durchzusetzen und das FDP-Lobbying gegen unsere Gesundheit und gegen unsere Natur zu stoppen! Danke dafür!

Aber eine andere Entscheidung im Umweltausschuss ist ein wahrer Hoffnungsschimmer in diesen düsteren Zeiten. Mit einer knappen Mehrheit konnten wir die Position des Umweltausschusses festzurren und klarstellen: Bis 2030 soll der Gebrauch von Pestiziden auf unseren Feldern um 50% sinken! Ein starker Sieg, wenn auch nur die erste Etappe bis zum Gipfel. Diese Mehrheit gilt es jetzt im November bei der Plenarabstimmung zu verteidigen – gegen die Interessen der großen Agrar- und Chemiekonzerne, gegen die Konservativen und Rechten und für die Natur, für unsere Lebensgrundlagen und unsere Gesundheit.

Es ist also noch nichts in Stein gemeißelt und noch immer droht der Green Deal zum Opfer der kurzfristigen Profitinteressen einzelner Unternehmen oder Großbetriebe in der Landwirtschaft zu werden. Aber: Die Zeit drängt, die Natur pfeift aus dem letzten Loch. Unser Trinkwasser, unsere Lebensmittel, unsere Nahrungsmittelversorgung stehen auf dem Spiel, wenn wir uns nicht schon für bestehende Alternativen entscheiden. Denn eines ist sicher: eine pestizidfreie Landwirtschaft ist möglich – und nötig.

Kämpfen wir dafür!

Eure Jutta Paulus



Wer das Webinar verpasst hat oder es noch einmal ansehen oder anhören möchte, findet die Aufzeichnungen jetzt hier:

 


Statement 25.10.2023 der Fraktion Bündnis90/Die Grünen und ÖDP

 Nun ist er also durch, der Regionalplan.

Nach zwei Jahren rechtlicher Prüfung durch das Ministerium wurde er, mit Ausnahmen genehmigt.

Aufgabe des Ministeriums war, nicht mehr und nicht weniger, die rechtliche Prüfung.

Für die Inhalte zeichnet sich nach wie vor unsere Verbandsversammlung verantwortlich. Aus diesem Grund lehnt die Mehrheit meiner Fraktion den Regionalplan inhaltlich ab. Denn, Stand heute ist der Regionalplan zwar rechtmäßig, richtig ist er damit aber noch lange nicht.

Sicher ist, wir leben in einer Zeit riesiger Herausforderungen. Wir müssen nach neuen Antworten suchen und sie auch finden. Kein Zufall, ist das Wort Zeitenwende, Wort des Jahres 2022.

Daneben liest sich der Regionalplan wie ein „Immer weiter wie so wie bisher“. Immer weiter so wie bisher, hat ja immer schon funktioniert. Immer weiter wie bisher, war ja nicht so schlecht.

Der Regionalplan wird damit seiner zukunftsweisenden Lenkungsfunktion in keiner Hinsicht gerecht! Als zu wenig ambitioniert bezeichnet bereits das Regierungspräsidium seine Zielsetzung beim sparsamen Umgang mit Grund und Boden.

Und, lassen sie mich an dieser Stelle betonen: Jeder, der sich mit der Materie auseinander setzt weiß, erst der sparsame Umgang mit Grund und Boden schafft bezahlbaren, und die Betonung liegt auf bezahlbaren, Wohnraum! Faktoren zur Berechnung des Flächenbedarfs für Wohnen im Regionalplan herangezogen wurden, wie z.B. der Belegungsdichterückgang, mit dem mehr Wohnraum für einzelne berücksichtigt wird, schaffen dies nicht!

Manch einer hier im Saal mag jetzt genervt denken: „Nun ist aber auch mal gut! Jetzt sind schon die Zielabweichungsverfahren kassiert worden. Das ist doch eigentlich ein Kompromiss, mit dem es sich leben lasse kann.“

Ja! Kompromisse sind in der Politik wichtig und richtig. Es ist Aufgabe der politischen Parteien aufeinander zu zugehen und den Ausgleich zu finden.

Aber, erste Voraussetzung als Grundlage für diese politische Diskussion ist für uns die Anerkennung der Wirklichkeit! Die Anerkennung der Endlichkeit der Ressourcen, die Anerkennung des anthropogenen Klimawandels, die Anerkennung der Biodiversitätskrise.

Diese Wirklichkeit stellt uns vor nie dagewesene Herausforderungen und verlangt Positionen, die nicht nach populistischen Äußerungen schielen, sondern in erster Linie gewillt sind, sich diesen Herausforderungen zu stellen!

Wir sind gewillt uns diesen Herausforderungen zu stellen! Diese Herausforderungen lassen aber den politischen Spielraum für Kompromisse schmelzen, denn mit dem Klimawandel, der Endlichkeit der Ressourcen, der Biodiversitätskrise lassen sich keine Kompromisse schließen. So einfach ist das.

Aus diesem Grund halten wir den Regionalplan in Bezug auf den oberflächennahen Rohstoffabbau, in Bezug auf die Flächeninanspruchnahme, in Bezug auf den Torfabbau und in Bezug auf die Sicherung der Wasservorkommen für zukunftsignorant und stimmen ihm mehrheitlich nicht zu.

Wir sprechen uns gegen den neuen Kiesaufschluss in Grund aus. Dieser darf nicht stattfinden. Wir fordern stattdessen eine dynamisch zu reduzierende Kiesabbaumenge um 10 % / Jahr, mindestens für die nächsten 5 Jahre.

Wir fordern die Beendigung des klimaschädlichen Torfabbaus im Reichermoos. Das Reichermoos muss renaturiert werden, statt dort bis 2070 Moor abzubauen und weiter zu zerstören.

Durch unsere Anträge in der Vergangenheit haben wir eine Halbierung des Flächenverbrauchs und konsequenten Klimaschutz gefordert. Dazu stehen wir auch heute noch.

Abschließen möchte ich mit den Worten eines von mir sehr respektierten Mannes.

Antonio Guterres



Ulrike Lenski gab das Statement ihrer Fraktion ab

Volksantrag zu Flächenverbrauch: 41.000 Unterschriften, das sind genug!

NTV hier 23.10.2023, Quelle: dpa

Baden-Württemberg

 Die Initiatoren des Volksantrags für eine gesetzliche Obergrenze beim Flächenverbrauch sind ihrem Ziel ein Stück näher gekommen. Der Antrag "Ländle leben lassen" sei von mehr als 41.000 Menschen unterzeichnet worden, teilte ein Bündnis von Umwelt-, Naturschutz- und Landwirtschaftsverbänden am Montag in Stuttgart mit. Die noch bis April kommenden Jahres laufende Sammelfrist werde nicht ausgeschöpft.

Insgesamt werden 40.000 Unterzeichnende benötigt, damit der Landtag über den Volksantrag berät und die Initiatoren anhört. Doch bis dahin dauert es noch. In einem weiteren Schritt muss nun geprüft werden, ob die Unterzeichner wahlberechtigt sind, die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen und seit mindestens drei Monaten den Hauptwohnsitz im Südwesten haben.

Grüne und CDU wollen bis 2035 die Netto-Null beim Verbrauch von neuen Flächen erreichen. Für eine Übergangszeit soll ein maximaler Verbrauch von 2,5 Hektar pro Tag ausgegeben werden. Einem Bündnis von über 20 Verbänden unter Federführung vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), dem Landesnaturschutzverband (LNV), dem Landesbauernverband (LBV) und dem Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverband (BLHV) reicht das von der Politik selbst gesteckt Ziel aber nicht aus. In den letzten Jahren seien durchschnittlich zwischen fünf bis sechs Hektar unbebauter Natur in Siedlungs- und Verkehrsflächen umgewandelt worden - Tendenz steigend, so die Initiatoren des Volksantrags.

Neben den gesetzlich verankerten Obergrenzen fordern die Verbände auch einen besseren Schutz für fruchtbare Böden. Außerdem müssten Gewerbebrachen, Leerstände und Baulücken genutzt werden, um zusätzlichen Wohnraum zu schaffen.

Bisheriger Pressespiegel

Der unten stehende Artikel wurde online folgendermaßen betitelt: "Klimacamp gegen Flächenfraß - Radikale Waldbesetzer ziehen nach Kressbronn".
Man fragt sich ob die Zeitung weiß, was sie da anrichtet. In der nahen Kressbronner Schule jedenfalls wurden die Eltern dazu aufgerufen, ihre Kinder von der Schule abzuholen, um Gewalt abzuwenden.

Die Klimaschützer sind zurecht empört: "Stehen wir nicht hier, um die Kinder zu schützen? Das was in der Halle beschlossen wird, das schädigt die Kinder am allermeisten!"

Man fragt sich auch, wozu der Einsatz der völlig überdimensionierten Polizeieinheiten dienen sollte, die eigentlich nur gelangweilt rumstanden. So was nennt sich "Vergeudung von Steuergeld", war man sich im ProtestCamp einig. Vor allem als dann auch noch ein professionelles Räumungsfahrzeug eintraf - sollte das die 5 gefährlichen Pavillons der radikalen Protestler wegräumen? Lächerlich!


Schwäbische Zeitung    Von Alexander Tutschner  23.10.2023

Protest gegen Flächenverbrauch

Beschluss zum Regionalplan steht bevor - Klimacamp und Demonstrationen begleiten die Versammlung

Eigentlich nur eine Formalie ist die endgültige Verabschiedung des Regionalplans am Mittwoch in Kressbronn durch die Verbandsversammlung. Nicht so für die Mitglieder verschiedener Umwelt-Initiativen, die mit einem zweitägigen Protest-Camp und zwei Demonstrationen ihren Unmut über die Planungen des Regionalverbandes Bodensee-Oberschwaben kundtun und Haltung zeigen wollen.

„Der Plan ist nicht vereinbar mit unserer Zukunft, weil der Flächenverbrauch viel zu hoch ist“, sagt der Ravensburger Samuel Bosch (20), der das Klimacamp vor der Kressbronner Festhalle zusammen mit anderen Aktivisten organisiert. Zwar verweist Bosch auf die Fraktion der Grünen, die wohl angekündigt hat, gegen den Plan zu stimmen. Man sei aber auch nicht naiv, man werde wohl die Mehrheit in der Versammlung mit dem Protest nicht umstimmen können. Es gehe viel mehr darum, „ganz viel Öffentlichkeit zu schaffen“, wie er sagt, und die Menschen darauf hinzuweisen, was von den Mitgliedern der Versammlung beschlossen wurde. „Ein Klimahöllenplan“ seiner Meinung nach.

Bosch ist bekannt als zentrale Figur der Protestbewegung gegen den im neuen Regionalplan vorgesehenen Kiesabbau im Altdorfer Wald. Seit zweieinhalb Jahren besetzen die Aktivisten ein Stück Wald bei Oberankenreute, 100 Besetzer und 100 Unterstützer gehören der Bewegung laut Bosch an. Dauerhaft seien immer rund 15 von ihnen vor Ort, Sommer wie Winter, Tag und Nacht. Die Aktivisten wohnen in Baumhäusern, gerade haben sie hier einen 800 Kilogramm schweren bemalten Wohnwagen in sieben Metern Höhe zwischen zwei Buchen gezogen und festgeklemmt.

„Wir bleiben hier so lange bis der Altdorfer Wald gerettet ist.“ Am Dienstag und Mittwoch verlassen Bosch und seine Mitstreiter den Wald und protestieren in Kressbronn. Das Klimacamp soll eine Plattform sein für mehrere Aktionen. Direkt vor der Festhalle Kressbronn, wo die Verbandsversammlung am Mittwoch um 13 Uhr tagt, stellen die Aktivisten bereits am Dienstag vier Zelte auf, etwa zehn von ihnen schlafen hier, „um da zu sein, als Zeichen des Protests“, wie Bosch sagt. Er erwartet rund 30 Aktivisten am Mittwoch. Die Mitglieder der Versammlung dürfen sich auf aussagekräftige Banner, ein Pfeifkonzert und Sprüche gefasst machen, wenn sie die Halle betreten und sie verlassen.

Bosch will aber auch den Austausch suchen, Ansprechpartner sein für die Menschen in Kressbronn. Das Klimacamp beginnt am Dienstag um 15 Uhr und endet am Mittwoch um 20 Uhr. Es ist laut Bosch eine angemeldete Versammlung, alle seien willkommen, „die sich gegen den Regionalplan engagieren“.

Zusätzlich findet bereits am Dienstag von 17 bis 18.30 Uhr ein Demonstrationszug durch Kressbronn statt. „Wenn der Regionalplan so umgesetzt wird, bedeutet das, dass unzählige wertvolle Flächen zerstört werden. Das müssen wir verhindern“, sagt dazu die Aktivistin Ulla Köberle-Lang (55) aus Oberankenreute laut einer Pressemitteilung. Sie ist laut Bosch Anwohnerin einer möglichen Kiesgrube und hat die Demonstration am Mittwoch in Kressbronn angemeldet. Eine weitere Demo gegen den Regionalplan hat der Verein Pro-Natur Vogt Waldburg angekündigt für den Zeitraum 10 bis 18 Uhr am Mittwoch. Der Verein ist gegen Torfabbau und setzt sich für Moorschutz ein.

„Wir bereiten uns entsprechend vor“, kündigt Oliver Weißflog, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Ravensburg, an. Es sei ein größerer Kräfteeinsatz geplant. Störungen der Versammlung könnten nicht ausgeschlossen werden. Die Polizei werde sichtbar sein. „Hier wird ein Grundrecht ausgeübt, das ist absolut legitim“, sagt Kressbronns Bürgermeister Daniel Enzensperger. „Ich appelliere aber an die Versammlungsteilnehmer, sich an die Auflagen zu halten und friedlich zu demonstrieren

Aktionsbündnis Zukunftsfähiger Regionalplan - das bleibt zu sagen

Wir haben die  Fortschreibung des Regionalplanes sehr genau verfolgt und in dieser Zeit ein  Aktionsbündnis für einen zukunftsfähigen Regionalplan geschmiedet.

Diese umfasst ca. 40 Gruppierungen, die sehr unterschiedliche Positionen vertreten, sich aber in diesem Punkt einig sind: unsere Böden, unsere Landwirtschaft, die Wald - und Naturflächen  müssen vor dem überzogenem Flächenfraß geschützt werden.

Solange der Regionalplan Bodensee-Oberschwaben, der  für die nächsten 15-20 Jahre gelten soll, NICHT den ausgerufenen Klima- und Nachhaltigkeitszielen entspricht, wird es Aktivist*innen und Bürger*innen geben, die sich für einen zukunftsfähigen Regionalplan einsetzen. 

Wir, als Vertreter:innen einer breiten Zivilgesellschaft können nicht akzeptieren, dass auf Landes- und Bundesebene vordergründige Schutzziele aufgesetzt werden , um diese dann auf regionaler und kommunaler Ebene auszuhebeln.

Die Antwort auf unsere Petition war für uns alle einfach nur unfassbar

Unsere Forderung zur Einhaltung des 30ha-Zieles aus der dt. Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung wurde mit diesem Satz beantwortet:  "Bei dem angesprochenen Ziel der Bundesregierung.... handelt es sich um ein unverbindliches Ziel, das nach den aktuellen gesetzlichen Vorgaben nicht auf einzelne Regionen herunter zu brechen ist." 

Beim Punkt "Klimaschutz" heißt es: "... Dabei kommt dem Klimaschutz grundsätzlich kein Vorrang vor den anderen Belangen zu..."  "Bei dem CO2-Minderungsziel handelt es sich um ein allgemeines landesweites Ziel. Ein Herunterbrechen des Ziels auf einzelne Ebenen oder auf die einzelnen Regionen ist rechtlich nicht vorgesehen." 

Es werden also landesweite und bundesweite Ziele ausgerufen- doch In einem gerade erst neu  genehmigten Plan für die nächsten 20 Jahre spielt der Klimaschutz keine Rolle.

Wie und wann werden unsere Kommunen  auf die größte Herausforderung der Menschheit reagieren, wie  inzwischen selbst vom Papst angemahnt wird?

Ohne tatkräftige Mitwirkung der Kommunen gibt es auch im Land keinen Weg in die Klima-Zukunft.

Der Sachverständigenrat  hat dem Land BW erst vor wenigen Tagen  "Mangelndes Engagement beim Klimaschutz bescheinigt", denn die eigenen Klimaziele wurden mit Karacho verfehlt. - wen sollte das noch wundern?

Eigentlich hat sich die Grün-Schwarze Regierung ja mehr Klimaschutz vorgenommen. Doch sie droht die Ziele in fast allen Bereichen zu verfehlen. Das Land agiere deutlich "zu zaghaft", eine "nie dagewesene Geschwindigkeit" müsse an den Tag gelegt werden. 

Müssen Wir, als Vertreter:innen der Zivilgesellschaft das Land erst mit Klagen überhäufen, damit dieses das Selbstverständliche macht: die eigenen Ziele ernst nehmen um uns zu schützen?

Die Wissenschaftler:innen der Scientists for Future Ravensburg haben längst konkrete Vorschläge ausgearbeitet, die regelmäßig ignoriert werden. Bisher konnten sie jedenfalls in RV  keine nennenswerte CO2 -Reduktion  feststellen." Der Klimakonsens sieht eine CO2 -Minderung pro Jahr um 13,3 Prozent vor. 

Und die jungen Leute, um deren Zukunft es schließlich geht, die werden verunglimpft und am liebsten weggesperrt - damit das eigentliche Verbrechen - der Freiheitsverlust der jungen Generationen, vertuscht werden kann.


Der BUND, als Teil unseres Bündnisses, schreibt in seiner Pressemitteilung zum Regionalplan:

…… es bleibt ein großer Widerspruch zwischen den Zielen und Vorgaben aller politischen Ebenen zum Klimaschutz und zum Flächenverbrauch. 

- So wird der Wohnbauflächenbedarf im Regionalplan bis 2035 mit ca. 1.000 Hektar definiert, 

- für Industrie und Gewerbe wurde ein Bedarf von ca. 1.200 Hektar angenommen, wobei hier
           (vermutlich vorübergehend ) Flächen rausgestrichen wurden

-  Für Straßen sind 300 Hektar überplant. 

Es wird ignoriert, dass wir in diesem Zeitraum den Flächenverbrauch in unserer Region auf etwa 1.250 Hektar halbieren müssen, um die Nachhaltigkeitsziele des Landes und Bundes einzuhalten“

Die Auswirkungen des neuen Regionalplanes auf den Klimaschutz sind noch immer nicht ermittelt und aufgezeigt, obwohl sie erheblich sind  - dadurch werden  auch die Ziele der EU und unserer Landes- und Bundesgesetze zum Klimaschutz deutlich verfehlt werden. 

So wird der Kohlendioxid-Ausstoß durch Bebauung steigen und über 2.500 Hektar Böden zur Kohlenstoffbindung gehen durch Überbauung verloren. Hier sind bei vorsichtiger Schätzung über 350.000 Tonnen CO2 gebunden. Diese Flächen fehlen auch für die Wasserrückhaltung und den Anbau von Nahrungsmitteln. 

Nach Ansicht eines Rechtsgutachtens, das der BUND Baden-Württemberg in Auftrag gegeben hat, und das dem Ministerium seit eineinhalb Jahren vorliegt, bestehen erhebliche Bedenken gegen die Rechtmäßigkeit des Regionalplanes.  „Wir werden die Plangenehmigung deshalb genau prüfen lassen“, erklärt Ulfried Miller.

Mittwoch, 25. Oktober 2023

Regionalplan unter Protest endgültig beschlossen - der Weg ist frei für eine Klage

Pressemitteilung vom 25.10.2023

Vom 24.10. bis 25.10.2023 veranstalteten Umweltaktivist*innen ein Klimacamp in Kressbronn vor der Festhalle um gegen die Entscheidung des Regionalverbands über den "Klimahöllenplan" zu protestieren. Ein dutzend Aktivist*innen übernachteten mit Zelten bei Regen und Kälte und machten so auf den übermäßigen Flächenfraß aufmerksam. 

Am Nachmittag  25.10. wurde der Regionalplan schließlich unter Protest und im Schutz eines großen Polizei-Aufgebots, rechtskräftig beschlossen.

"Es ist ein trauriger Tag für die Region, weil nun der Klimahöllenplan nicht mehr nur ein Gedanke von wachstumsaffinen Politikern ist, sondern leider bittere Realität." sagt Tim Leidig (18), nachdem er als Zuschauer aus der Versammlung kam.

Immer wieder betonten sie, dass dieser Regionalplan den Klimawandel z.B. durch den  übermäßigen Flächenfraß noch mehr anheize.  Ihrer Meinung nach habe es genau diese Behörde in der Hand, durch die Art der Flächennutzung  entweder immer mehr CO2-Ausstoß zu verursachen oder mit Blick auf die fortschreitende Erderwärmung CO2 - Ausstoß und klimaschädliche Flächenversiegelung drastisch zu reduziere da freie Flächen, Böden, Moore klimaschädliches CO2 bindet. Es gäbe viele Hebel, an denen man ansetzen könnte, doch "Leider hängt die Mehrheit in der Regionalversammlung Träumen von ewigem Wachstum nach, was in einer begrenzten Welt einfach nicht geht und niemals gehen wird." ereifert sich Ulla Köberle-Lang (55).

Demonstrationen durch Kressbronn am Dienstag

Am Dienstag protestierten die Aktivist*innen mit einem Demonstrationszug durch Wohngebiete und über die Hauptstraße. Sie verteilten Flyer, sprachen mit vielen Anwohner*innen über den Anlass des Protestcamps und luden sie ein, sich das Camp anzuschauen. Viele Anwohner*innen kamen der Einladung nach und schauten am Mittwoch am Klimacamp vorbei.

Radau vor der Festhalle

Für den 25.10. hatten sich die Aktivist*innen vorbereitet. Sie waren laut, riefen Sprüche, wie "Ihr wollt den Kies zu Kohle machen? Das finden wir gar nicht zum lachen", den eintreffenden Politiker*innen entgegen.

Viele Passant*innen interessierten sich dafür, warum der Protest hier stattfinded und zeigten sich teils empört über die Entscheidung des Regionalverbands.

Der Protest vor der Festhalle war vielfältig: Künstler*innen, Politiker*innen, Studierende,Wissenschaftler*innen, Eltern, Großeltern und Menschen mit  ? Hintergründen waren vertreten.

Am Ende nahm der Regionalplan die letzte Hürde, um rechtskräftig zu werden. Woraufhin sieben Aktivist*innen in schwarzer Kleidung einen Sarg mit dem Spruch "Klimagerechte Zukunft" und "Sargnagel RVBO" auf dem Klimacamp und vor dem Eingang der Festhalle symbolisch umhertrugen.

"Wegen der Entscheidung des Regionalverbands mussten wir heute einen Teil unserer klimagerechten Zukunft zu Grabe tragen." erklärt Sina Wagner (23) mit bedrückter Stimme.

Eine Aktivistin, die in der Halle die Versammlung lautstark kommentierte, berichtete anschließend, dass der SPD-Politiker, Norbert Zeller, sich über die Belastung zweier Bäume, an denen  vor kurzem ein 800 Kilogramm schwerer Wohnwagen im Altdorfer Wald befestigt wurden, empörte. Um wenige Minuten später für die Rodung dieser beiden und tausender weiterer Bäume zu stimmen.

"Nun ist die Wachstums besessene und klimaschädliche Flächenfraßpolitik verbrieft und rechtskräftig. Jetzt geht's daran die einzelnen Projekte zu verhindern, zum Beispiel den Kiesabbau im Wald und unzählige Gewerbe- und Industriegebiete." sagt "Neo" (24), der auch bei der Pressekonferenz als Aktivist aus dem Altdorfer Wald sprach.



Dienstag, 24. Oktober 2023

Was die Bratwurst mit Naturkatastrophen in Deutschland zu tun hat

 hier  Watson Interview Josephine Andreoli  19.10.2023

Der Wissenschaftsjournalist Dirk Steffens geht in seiner Doku-Reihe der Frage auf den Grund, was unsere Bratwurst mit dem Regenwald zu tun hat – und wie wir die Menschheit ernähren können.

Wissenschaftsjournalist Dirk Steffens hat für RTL eine neue Doku gedreht. In "Die große Geo-Story – Wie wir die Welt gesund essen" sucht er nach Lösungen für das größte Umweltproblem der Welt: die nachhaltige Lebensmittelversorgung.

Watson: Für Ihr Buch "Eat it" und die RTL-Show "Die große Geo-Story" sind Sie um die Welt gereist, um herauszufinden, wie wir zehn Milliarden Menschen ernähren und gleichzeitig den Planeten retten können. Sind Sie fündig geworden?

Dirk Steffens: Ja, im Guten wie im Schlechten. Tatsächlich ist die Lage ernster, als wir befürchtet hatten. Aber das Gute ist: Die Lösungen sind auch offensichtlicher, als wir dachten.