Dienstag, 28. Februar 2023

Erste Infos zu Gäubahn, Fähre, Schweizer Strecken: Wo das 49-Euro-Ticket gelten soll und wo nicht

Südkurier hier  Dominik Dose

...49 Euro im Monat zahlen, dafür in ganz Deutschland den Nahverkehr benutzen dürfen: Das ist das Versprechen, dass das sogenannte Deutschlandticket ab Mai 2023 einlösen soll. Mittlerweile scheint auch die Finanzierung gesichert, Ende Januar einigten sich Bund und Länder. Bis Ende März soll ein Gesetz stehen – dann ist auch klar, wo das Ticket gilt.

Doch schon jetzt zeichnet sich für Sonderstrecken in der Region ab, ob eine Chance auf Gültigkeit besteht oder eher nicht. Ein Überblick.

Filmdoku über Waldbesetzung bei Vogt ausverkauft

Von Dorothee L. Schaefer in der Schwäbischen Zeitung  hier

Auch Wangen war voll!

Informativ, empathisch und erkenntnisreich zeigt der Film die Geschichte der Klimaaktivisten

Glücklich über die Dokumentation von Bernadette Hauke und Christian Fussenegger (Mitte) sind die Aktivisten der Waldbesetzung und vom Klimacamp Ravensburg zusammen mit dem Publikum in der Linse.

Ausverkauft ist die Linse in Weingarten am Samstag zur „Weltpremiere“ der Filmdoku „Von Menschen die auf Bäume steigen“. Der große Saal brummt vor gespannter Erwartung und es gibt immer wieder spontanen Szenenapplaus während der Vorstellung. Eine Atmosphäre von Mitgehen, Sympathie, Nachdenklichkeit und viel aktivem Erleben nebst vermittelter Erkenntnis füllt den Raum und formt die Zuschauerinnen und Zuschauer zu einer gesprächsintensiven Gemeinschaft.

Montag, 27. Februar 2023

Jahrhundertgift PFAS: Wie verseucht ist Deutschland?

NDR hier    Stand: 23.02.23 

von S. Pilz, C. Felke, L. Busch, I. Schneider, S. Wippermann, M. Bewarder, J. Edelhoff, A. Hoferichter, D. Drepper

Es war einer der größte Einsätze der Kieler Feuerwehren seit Jahrzehnten: 2009 brannte eine Abfüllanlage für Paraffin am Ufer des Nord-Ostsee-Kanals, mehrere Tanks waren explodiert. Das Feuer wurde gelöscht, doch der Löschschaum, der damals eingesetzt worden ist, war wohl giftig: Das zeigen Bodenproben, die ein Panorama-Reporter unlängst an der Stelle des Brandes genommen hat. Das Ergebnis der Labor-Analyse des Fraunhofer-Instituts: Der Boden könnte mit PFAS verseucht sein, auch noch knapp 14 Jahre nach dem Brand. Die Chemikalien steckten offenbar im Löschschaum. Weitere Testungen sind wohl notwendig.

Film auf NDR-Seite abrufbar

Wenn PFAS einmal in die Umwelt gelangt, dann bleibt es dort

Bei den sogenannten PFAS, per- und polyflourierte Chemikalien, handelt es sich eine Gruppe von mehr als 10.000 künstlich hergestellten Stoffen. PFAS sind wasser-, fett- und schmutzabweisend und werden fast überall eingesetzt: Nicht nur in Löschschaum, sondern auch in Regenjacken und beschichteten Pfannen, in Kettenfett, Zahnseide, Burgerpapier, Kosmetik oder Ski-Wachs. Die Stoffe kommen in der Natur nicht vor und können weder durch Wasser, noch durch Licht oder Bakterien zeitnah abgebaut werden.

Das heißt: Je mehr PFAS produziert werden und in die Umwelt gelangen, desto mehr reichern sie sich an, und könnten Tiere und Menschen krank machen. Es wird verdächtigt, Krebs zu verursachen, unfruchtbar zu machen und das Immunsystem zu schwächen. Und wenn es einmal in die Umwelt gelangt, dann bleibt es dort. Für sehr lange Zeit.

Langlebige Chemikalien werden in Deutschland zum Problem

 23.02.2023  hier im Südkurier

Das Problem mit den oft gesundheitsschädlichen ewigen Chemikalien ist in Deutschland größer als bekannt. Laut Medienberichten könnten per- und polyfluorierte Chemikalien, kurz PFAS, an mehr als 1500 Orten hierzulande Boden und Grundwasser verseuchen. Die Bevölkerung werde oftmals nicht darüber informiert.

Zur Gruppe der PFAS gehören mehrere Tausend Chemikalien. Sie kommen in zahlreichen Produkten wie Shampoos oder Pizzakartons zum Einsatz und sind in der Natur extrem langlebig. Studien kommen zu dem Schluss, dass PFAS Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit haben oder zu Entwicklungsverzögerungen bei Kindern führen können. Auch ein erhöhtes Risiko für bestimmte Krebsarten wird angeführt.

Sonntag, 26. Februar 2023

Aufruf zum Stromsparen: Kritik der FDP an Grün-Schwarz

Der Ausbau der Netze muss tatsächlich an erster Stelle stehen, da stimme ich zu. Denn dass die Windräder im Norden zeitenweise abgeschaltet werden müssen, weil der Strom zu uns nicht durchkommt, das ist nicht akzeptabel. Doch deshalb wieder die ewige Diskussion der AKW Laufzeitverlängerung aufzumachen - das empfinde ich als völlig überzogene Haltung einer Gesinnung aus den 90ern des letzten Jahrhunderts.

Zeit hier  24. Februar 2023, dpa Baden-Württemberg

Schon zum dritten Mal in diesem Jahr sind die Menschen in Baden-Württemberg am Freitag zum Stromsparen angehalten gewesen. Der Übertragungsnetzbetreiber TransnetBW hatte dazu aufgerufen, von 6.00 bis 8.00 Uhr möglichst keine elektrischen Geräte wie Waschmaschinen zu nutzen, Laptops nur per Akku. Signifikante Effekte auf den Stromverbrauch hatten solche Aufrufe bislang nicht, wie es in Antwort des Umweltministeriums auf einen Antrag der FDP-Fraktion heißt. Die Freidemokraten fordern daher statt Sparappellen, dass die Landesregierung mehr für den Ausbau der Stromnetze tut.

Der stagniere unter Grün-Schwarz, was Netzbetreiber bei drohenden Engpässen zu umfassenden Maßnahmen zwinge, sagte der energiepolitische Sprecher der Fraktion, Frank Bonath, der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. Während der Umfang solcher Maßnahmen unter den drei grün-geführten Kabinetten um ein Vielfaches gestiegen sei, «versickern Fördergelder, die für die Verbesserung der Strominfrastruktur vorgesehen waren, ungenutzt in der Verwaltung».

TransnetBW habe 2021 für sogenannten Redispatch - ein Eingriff in den Strommarkt zum Vermeiden von Engpässen - 2787 Gigawattstunden bereitgestellt, heißt es in dem Schreiben von Ministerin Thekla Walker (Grüne). Das sei im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg um mehr als 400 Gigawattstunden beziehungsweise fast ein Fünftel. Zur Einordnung: In Baden-Württemberg wurden im Jahr 2020 insgesamt laut Statistischem Landesamt 65.800 Gigawattstunden Strom verbraucht.

Letzte Generation in Hannover: Verhandelt bis zum Klebensende

24. Februar 2023  Süddeutsche Zeitung hier  Von Christoph Koopmann

Hannovers grüner Oberbürgermeister schließt mit der Letzten Generation einen beispiellosen Deal: Er unterstützt die Forderungen der Klimaaktivisten - und sie beenden ihre Proteste. Dafür protestieren jetzt andere.

Wenn Rinder auf der Weide oder am Stall sterben dürfen

19.02.2023  |  VON ANIKA VON GREVE-DIERFELD, DPA  hier

Es weiß nicht wie ihm geschieht. Das Rind auf dem Hof in Ratshausen im Zollernalbkreis geht gemütlich und völlig ahnungs- und angstlos zum Fressen in die Fangbox, an die es vorher gewöhnt wurde. Es beginnt zu fressen, ein Metallbügel legt sich um seinen Hals, sobald der Kopf des Tieres weit genug vorne ist. Der Landwirt Maximilian Sauter tritt an es heran, setzt ein Bolzenschussgerät an die Stirn des Tieres und drückt ab. Betäubt bricht das Tier zusammen, wird in Windeseile in der Fangbox auf Schienen in einen angedockten Hänger gezogen, ein Rolltor fährt hinunter. Dann wird in dem so entstandenen geschlossenen Raum ein Schnitt gesetzt, das Tier blutet innerhalb von Sekunden aus und stirbt. Ein Tod für das Tier ohne stressigen und angstvollen Transport zum Schlachthof. Das ist das Konzept mobiler Schlachteinheiten und das von „Schlachtung mit Achtung“, das über Jahre eine solche Einheit entwickelte und seit März 2019 über die Firma MST Mobile-Schlachttechnik mit Sitz in Kandern im Kreis Lörrach vertreibt.

Überlingen: Arbeitskreis Radverkehr reaktiviert

 23.02.2023  |  VON MARTIN BAUR  hier

..Der Arbeitskreis (AK) Radverkehr, der letztmals am 26. März 2015 getagt hatte, wurde nun im Januar 2023 reaktiviert. Dies vermeldet die Abteilung Stadtplanung und Klimaschutz.

Wann der Arbeitskreis tagte und worum es konkret ging, darüber schweigt sich die Stadtverwaltung aus. Konkretes kann und will auch Bernhard Glatthaar vom allgemeinen deutschen Fahrrad-Club (ADFC) nicht preisgeben, der eingeladen war. Der AK habe sich am 24. Januar erstmals getroffen und sei nichtöffentlich gewesen. Daran halte er sich. Nur so viel: „Es war eine gute Sitzung – wenn da nun ein bisschen Zug reinkommt, ist das erfreulich.“ Der ADFC hatte seit Jahren darauf gedrängt, dass der Arbeitskreis wiederbelebt wird.

Im Jahr 2015 sei das Radverkehrskonzept entwickelt worden, erinnert die Stadt in ihrer aktuellen Mitteilung. Die darin enthaltenen 47 Maßnahmen seien seither in der Umsetzung. Im AK Radverkehr gehe es darum, die Entwicklung zu begleiten und weiter voranzutreiben. Zu den Arbeitskreismitgliedern gehören von städtischer Seite sowohl Vertreter der Verwaltung als auch des Gemeinderats. Auch das Landratsamt sei miteinbezogen worden. Als Interessengruppe seien zudem Vertreter des ADFC sowie der Polizei eingeladen. Es habe sich gezeigt, dass einige Maßnahmen bereits erfolgreich in Angriff genommen worden seien – es aber auch noch Problemstellen gebe, deren Lösung sich zum Teil als knifflig erwiesen. Daran solle der Arbeitskreis weiterarbeiten, der sich künftig dreimal jährlich treffen möchte.

Die nach jener Sitzung des AK Radverkehr im März 2015 vorliegenden Ergebnisse und beschlossenen Maßnahmen können auf der Internet-Homepage der Stadt eingesehen werden. Bis gestern Abend allerdings war noch nichts aktualisiert. Adresse: www.ueberlingen.de/radverkehr 

B31: Flächenumfang in der Kritik

 23.02.2023  |  VON FABIANE WIELAND FABIANE.WIELAND@SUEDKURIER.DE  hier

Darf’s ein bisschen schmaler sein? Wenn es nach Kommunalpolitikern aus der Region geht, ja. Sie demonstrierten in den vergangenen Wochen und Monaten Einigkeit, um Stuttgart und Berlin deutlich zu machen: Sie ziehen beim Weiterbau der B31-neu alle an einem Strang. Bei einem Punkt wünschen sie sich allerdings Nachbesserungen: bei der Trassenbreite.

Statt der geplanten 28 Meter fordern sie einen Regelquerschnitt von maximal 21 Metern. Das soll nach Allensbacher Vorbild durch den Verzicht auf Standstreifen gelingen und einen 25 Prozent geringeren Flächenverbrauch bewirken. Doch wie groß ist dieser überhaupt? Am einfachsten lässt sich das in Fußballfeldern darstellen.

Kommt man bei einer Strecke von 11,6 Kilometern – so lange ist der geplante Abschnitt zwischen Immenstaad und Meersburg – und einem Querschnitt von 21 Metern auf 24,4 Hektar und damit 34 Fußballfelder, sind es bei einer RQ28-Variante schon 45,5 Fußballfelder.

Bald erster ÖPNV-Tarif auf der Fähre

 23.02.2023  |  VON KATY CUKO  hier im Südkurier

Noch vor wenigen Monaten schien es undenkbar, dass auf der Fähre Konstanz-Meersburg der BW-Tarif gelten könnte. Mit dem landesweit gültigen Ticket kommen Fahrgäste im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) mit einem Fahrschein von A nach B, auch über die Grenzen von Verkehrsverbünden hinweg – egal, ob sie Bus, Bahn, S-Bahn oder mit dem Regiobus fahren oder unterwegs umsteigen müssen. Nur auf dem Bodensee galt dieser Verbundtarif bisher nicht. Weder die Autofähren noch der Katamaran gelten als Angebot des ÖPNV, obwohl sie regelmäßig und im Takt fahren.

Das wird sich ändern, zumindest auf einer Strecke. So geht es aus der Antwort des baden-württembergischen Verkehrsministeriums auf einen Antrag der SPD-Landtagsfraktion hervor. Die Sozialdemokraten fordern seit Langem, Fährlinien und Schiffsverbindungen auf dem See in den Nahverkehr zu integrieren. Das Schreiben des Ministerialdirektors Berthold Frieß, das dem SÜDKURIER exklusiv vorliegt, macht Hoffnung. „Auf der Fährverbindung Konstanz–Meersburg ist aktuell in Planung, zeitnah den BW-Tarif anzuerkennen“, teilt er mit. Wann das sein wird, ist noch offen. Doch in diesem Fall werde auf der Fährlinie dann auch das Jugendticket gelten. Ab dem 1. März können junge Menschen mit diesem neuen Angebot des Landes faktisch für 1 Euro am Tag Bus und Bahn fahren. Es kostet 365 Euro und gilt ein Jahr. Aktuell bietet der Verkehrsverbund „Bodo“ an, Schülermonatskarten auf das Jugendticket umzuschreiben.

Und was ist mit dem 49-Euro-Ticket, das am 1. Mai eingeführt wird? Auch für Inhaber des Deutschlandtickets steht die Nutzung dieser Fährlinie in Aussicht. ...

Realer Irrsinn: Internationaler Biomüll-Tourismus

 hier zum Anschauen  23.02.2023 ∙ Das Erste  ARD


Wenn der Biomüll aus dem Landkreis Ravensburg eingesammelt wird, hat er noch einen weiten Weg vor sich. Denn er wird nicht in Ravensburg verwertet, sondern nach Österreich gebracht.

Freitag, 24. Februar 2023

Europas Kampf um die Solarindustrie: Knackpunkt sind die Wafer

TAZ hier

Dass der internationale Solarmarkt von chinesischen Unternehmen abhängt, ist ein Problem. Doch was fehlt in Europa, um mithalten zu können?

Investitionen in Solar- und Windanlagen unterstützen, Projekte absichern, Innovation stärker fördern: Mit diesen Maßnahmen will Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) die Energiewende in Deutschland beschleunigen. Auch wenn die Pläne, die er am Dienstag vorstellte, noch der konkreten Unterfütterung bedürfen, treffen sie sich doch mit den Interessen der entsprechenden Branchenverbände.

Vor allem der Präsident des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW), Jörg Ebel, begrüßte die Ankündigungen. Es gebe einen „beispiellosen Kampf“ um die Solarbranche, sagte er. „Die globale Solartechniknachfrage explodiert. Und auch um die Produktionsstandorte künftiger Solarfabriken ist ein sehr harter internationaler Wettbewerb entbrannt.“

Knapp eine Woche vor Habecks Auftritt hatten zwei Dutzend Unternehmen der Branche in einem Brandbrief an das Bundeswirtschaftsministerium gefordert, den Aufbau einer neuen deutschen Solarindustrie zu fördern. Auslöser waren Vorschläge der Führung in Peking, Exportvorschriften zu verschärfen, die auch die Solarindus­trie empfindlich treffen würden.

„Am Wiederaufbau einer hinreichend skalierbaren Solarindustrie in Europa führt kein Weg vorbei“, sagt auch BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig. Die von China geschürte Unsicherheit könne nun dazu beitragen, dass Politik und Wirtschaft in Europa alles in Bewegung setzten, wieder eine eigene solartechnische Wertschöpfungskette aufzubauen. Dabei könne Europa „auf ein ausgeprägtes ingenieurtechnisches Know-how im Maschinen- und Anlagenbau“ zurückgreifen.

Kemfert greift naive Politik an "BASF hat uns ins Energiedrama geführt"

NTV hier  16.02.2023

In ihrem Buch "Schockwellen" rechnet Claudia Kemfert mit der deutschen Energiepolitik der vergangenen Jahre ab. Die Liste der Fehler ist scheinbar endlos: Dem heutigen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier kreidet die Energieökonomin des DIW eine "fatale" Russlandpolitik an; Peter Altmaier, dass er als Bundesumweltminister mit "angeblichen Schockzahlen" den Ausbau der Erneuerbaren blockiert hat; der Politik insgesamt, dass sie sich von Industrie und Energiebranche auf der Nase herumtanzen lässt. "Aber wie man sieht, ist die Welt auch ohne russisches Gas nicht untergegangen", hält Kemfert im "Klima-Labor" von ntv fest. Das Totschlagargument, das sie immer wieder hört? Arbeitsplätze. Deswegen würden auch heute wieder Technologien der Vergangenheit als angebliche Lösung für die Zukunft verkauft - und von Konzernen wie BASF in China die Fehler aus Russland wiederholt. Ihr hartes Fazit? "BASF gefährdet die Arbeitsplätze der gesamten Volkswirtschaft."

Studie: Klimaschutz-Subventionen verhindern Wertschöpfungsverluste in dreistelliger Milliardenhöhe

Handelsblatt hier  Klaus Stratmann berichtet als Korrespondent aus Berlin  23.02.2023

Das Bundeswirtschaftsministerium arbeitet an Klimaschutzverträgen für die Industrie. Fachleute mahnen zur Eile – und zeigen auf, welche Subventionen am besten wirken.

Der klimaneutrale Umbau der energieintensiven Branchen Stahl, Grundstoffchemie und Zement sollte durch eine gezieltere staatliche Unterstützung vorangetrieben werden. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Ökonomische Evaluation klimapolitischer Instrumente“ der Bertelsmann-Stiftung, die dem Handelsblatt vorliegt. Außerdem sei es geboten, „dass Deutschland in der Transformation einen Gang hochschaltet – zur Erreichung der Klimaziele, aber auch zur Erhaltung der heimischen Wettbewerbsfähigkeit“.

Innovative Windenergie – 5 Ideen für die Zukunft

Dieser Artikel zeigt in welche Richtung wir uns bewegen könnten. Die Bilder stammen von Instagram, möglicherweise sind noch nicht alle gezeigten Geräte wirklich einsetzbar. Aber die Ideen entwickeln sich momentan mit großer Geschwindigkeit, ebenso wie bei der Photovoltaik, und das macht Hoffnung.

hier  Stand: 29.01.2023

Mehr als 20 Prozent des erzeugten Stroms in Deutschland stammt aus Windenergie. Doch es gibt mehr Möglichkeiten als das klassische Windrad.

Wind ist eine natürliche Ressource und fast überall für die Energiegewinnung verfügbar. Vor allem in Form von Windkraftanlagen, also Windrädern in Windparks, spielt Wind als regenerative Energie eine wichtige Rolle für die Energiewende.

Große Windparks benötigen jedoch Platz und befinden sich daher vor allem in dünner besiedelten Gegenden. Einige Unternehmen machen sich daher Gedanken darüber, wie die Kraft des Windes auch in dichter bewohnten Regionen sowie Städten genutzt werden könnte.


Donnerstag, 23. Februar 2023

 



Wie wir fairer, günstiger und gemeinschaftlicher wohnen könnten

Spiegel  hier  Ein Podcast von Lenne Kaffka • 04.02.2023

Solidarische Wohnprojekte sind noch immer die Ausnahme. Aber sie geben wichtige Impulse. Denn sie finden Lösungen für Probleme, die uns alle betreffen.

Lennart Herberhold, Autor von »Zusammen! Wie Deutschland neues Wohnen ausprobiert« Foto: Johannes Wulf

Wenn es darum geht, wie wir wohnen wollen, denken die meisten Menschen noch immer klassisch: Eine Großstadtwohnung mieten, ins Reihenhaus ziehen oder ein Häuschen am Stadtrand bauen.

»Wir sind in einer Gesellschaft groß geworden, die immer noch sehr auf die Familie fixiert ist. Und für diese Familie wird seit Jahrzehnten gebaut«, sagt der freie Journalist Lennart Herberhold im SPIEGEL-Podcast Smarter leben. »Und sich vorzustellen, dass man diese Grenzen mal einreißt und mit viel mehr Menschen zusammenlebt, wie das ja vor ein paar 100 Jahren noch total üblich war, da kommen nicht so viele Menschen drauf.«

Auch wenn sie noch kein Massenphänomen sind: Wohnprojekte, die gemeinschaftliches Wohnen neu, diverser und solidarischer denken, gibt es schon jetzt reichlich.

Lebensqualität im Einklang mit Klimaschutz: Bei der Stadtplanung braucht es Zeit

Eine kurze Notiz in der Schwäbischen über den Flächennutzungsplan in Aalen macht deutlich, was heute gefordert  werden muss: nicht nur die Ausweisung von Wohn- und Gewerbegebieten und neue Straßen wie bisher. Heute geht es um wesentlich mehr Themen, die miteinander verknüpft werden müssen.

Lebensqualität  hier 22.09.2022   Schwäbische.de, Eckard Scheiderer

Die Fortschreibung des Aalener Flächennutzungsplans bis 2030 muss vielerlei Aspekte berücksichtigen. Angesichts der Wachstumsprognosen für die Stadt wird sie damit fast zur Quadratur des Kreises.

Die Fortschreibung des Aalener Flächennutzungsplans bis zum Jahr 2030 und weit darüber hinaus gleicht fast der Quadratur des Kreises. Denn sie muss vielerlei Aspekte berücksichtigen. Grob gesagt stehen allen möglichen und notwendigen stadtplanerischen Überlegungen auf der einen Seite die ökologischen und klimatischen Anforderungen, die es immer stärker zu berücksichtigen gilt, gegenüber.

Nachhaltigkeit im Gebäudesektor: Woran die grüne Transformation noch scheitert

 Focus hier  FOCUS-online-Experte Manfred Simmet  Dienstag, 21.02.2023

Kaum ein Bereich ist für den Kampf gegen den Klimawandel so entscheidend wie der Gebäudesektor. Doch auf dem Weg zur Klimaneutralität gibt es hier noch viel zu tun. Das liegt auch daran, dass die Politik nicht entschlossen genug vorgeht, glaubt Manfred Simmet, Deutschlandchef des Gebäudedienstleisters Caverion. Ein Gastbeitrag.

Schlecht sanierte Gewerbekomplexe, energieintensive Liegenschaften oder mangelhaft gedämmte Eigenheime: Der Gebäudesektor nimmt für die nachhaltige Transformation der Wirtschaft in Deutschland und Europa eine zentrale Rolle ein. Die ökologische Zeitenwende baut dabei auf zwei Säulen auf: Zum einen müssen fossile Energieträger durch Regenerative ersetzt werden. Zum anderen erfordert es einen energieeffizienten Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen. Nur in Kombination dieser beiden Komponenten kann sich der Markt auf der richtigen Seite sehen.

Immobilien in Deutschland: Vor allem Gas, Öl und Kohle

35 Prozent des Endenergieverbrauchs und etwa 30 Prozent der CO-Emissionen des gesamten Landes: Deutschlands Gebäudesektor spielt nach den Zahlen des Umweltbundesamtes eine maßgebliche Rolle für das Reüssieren (oder auch Scheitern) der Energiewende. Nur wenn es gelingt, den Gebäudesektor heraus aus dem Schatten des politischen Interesses und hinein in den Fokus zu rücken, wird auch die so wichtige Klimawende bis Mitte dieses Jahrhunderts ein Erfolg.

Mittwoch, 22. Februar 2023

Heiße Wette aus Europa: Solar-Boom für 0,66 Euro

 21. Feb. - Finanzen100  hier , nur Auszüge daraus

Bessere Vorzeichen für eine heiße Solar-Wette gibt es gar nicht: Die USA investieren 360 Milliarden in den Ausbau erneuerbarer Energien. Und jetzt legt die EU 350 Milliarden Euro nach. Genau von diesem gigantischen Investitionskuchen will sich ein kleines, wendiges Solarunternehmen eine Scheibe abschneiden. Die kleine Aktie aus Europa ist auf dem Sprung.

Wenn eine Branche den Titel Megatrend verdient, ist es mit Sicherheit auch die Solar-Branche. Der entfesselte Wettlauf um den Ausbau erneuerbarer Energien schiebt voluminöse Investitionsprojekte an.

Allein die EU und die USA investieren über 710 Milliarden Euro in den Ausbau und die Förderung grüner Technologien. Doch das ist nur ein Teil des Booms.

Das Beratungsunternehmen McKinsey hat eine Studie veröffentlicht, nach der sich die installierte Solarenergie in der ganzen Welt vervielfachen wird. Die installierte Leistung wächst demnach allein in Indien bis ins Jahr 2030 auf knapp 70 Gigawatt, das entspricht einem Wachstum um den Faktor 8,5.

Im Mittleren Osten wird 7,6 mehr Solarkraft installiert und in Europa wächst die Branche demnach um den Faktor 3,7.



Erneuerbare Energien sparen der EU Milliarden durch vermiedene Gasimporte

RND hier  22.02.2023,

Strom aus Wind- und Solarenergie

Von März 2022 bis Ende Januar produzierte die EU zehn Prozent mehr Wind- und Solarstrom als im gleichen Zeitraum von 2021 bis 2022. Das ist Rekord – und verhilft den Mitgliedsstaaten zu Einsparung von mehreren Milliarden Euro. Denn Gasimporte wären deutlich teurer gewesen.

Durch mehr Strom aus Wind- und Solarkraft hat die EU einer Untersuchung zufolge seit Ausbruch des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine zwölf Milliarden Euro für Gasimporte einsparen können.

„Dank wachsender Kapazitäten und günstiger Wetterbedingungen haben Wind- und Solarenergie seit Beginn des Krieges eine Rekordmenge an EU-Strom produziert“, heißt es in der am Mittwoch veröffentlichten Analyse der Denkfabrik Ember Climate.

Von März 2022 bis Ende Januar produzierte die EU der Denkfabrik zufolge zehn Prozent mehr Wind- und Solarstrom als im gleichen Zeitraum von 2021 bis 2022. Somit sei mehr als ein Fünftel (23 Prozent) des Stroms in der EU aus Solar- und Windkraft gekommen und damit anteilig so viel wie noch nie.

Erneuerbare bringen 50 Terrawattstunden Strom zusätzlich

Insgesamt seien zusätzlich 50 Terawattstunden Strom erzeugt worden. Für die gleiche Menge hätte die EU dem Bericht zufolge 90 Terawattstunden Gas importieren müssen, die zwölf Milliarden Euro gekostet hätten. Die Denkfabrik legt dafür eigenen Angaben zufolge Durchschnittspreise aus dem Untersuchungszeitraum zugrunde.

„Das Parken von Autos wird als selbstverständlich angesehen. Aber das ist kein Naturgesetz.“

 Auszüge aus der Wirtschaftswoche  hier

LIME-CEO WAYNE TING  Interview von Stephan Knieps  21. Februar 2023

Die grellgrünen E-Scooter von Lime sind in Deutschlands Städten weit verbreitet. Tragen Sie zum Klimaschutz bei – oder liegen sie im Weg? Und wie kann man damit Geld verdienen? Fragen an den Lime-Chef Wayne Ting.

....WirtschaftsWoche: Wayne Ting, zum ersten Mal in der sechsjährigen Unternehmensgeschichte von Lime haben Sie ein Geschäftsjahr ohne Verlust hinter sich gebracht. Was war 2022 anders?

Wayne Ting: Es ist das erste Mal, dass überhaupt ein Unternehmen aus der Mikromobilitätsbranche Gewinn gemacht hat. Das ist ein Meilenstein. Wir haben den unbedingten Willen, zur Dekarbonisierung des Verkehrs beizutragen. Alles was wir tun, zahlt darauf ein, CO2 einzusparen.

Am 03.03. gehen wir wieder weltweit auf die Straßen, um für eine klimagerechte und bessere Welt zu demonstrieren. Auch in Ravensburg wird gestreikt. Angesichts der immer schlimmer werdenden Klimakrise, die immer mehr Menschenleben fordert, fordern wir, dass die Politik jetzt endlich angemessen handelt, um noch schlimmere Folgen zu vermeiden. 

Die Demo startet am 03.03. um 11:00 Uhr am Bahnhof in Ravensburg

Bringt Ehrgeiz und gerne auch bunte Demoschilder mit. Wir freuen uns auf euer zahlreiches Kommen.

#FridaysForFuture #FFF #Klimastreik #GlobalStrike #Klimakrise #ClimateJustice #ClimateJusticeNow #ClimateCrisis #ClimateStrike



Raddemo für den Radschnellweg Friedrichshafen - Baindt


Für den Klimaschutz und die Verkehrswende in unserer Region ist ein Ausbau der Radinfrastruktur überfällig. 

Dazu gehört als zentraler Bestandteil der Radschnellweg Friedrichshafen - Baindt. Im Frühjahr oder Sommer soll in Ravensburg und Weingarten entschieden werden, ob er gebaut werden soll und auf welcher Trasse er verlaufen soll.  

In einer gewachsenen Bebauung ist es schwierig, eine optimale Trasse zu finden, da viele Randbedingungen und Interessen verknüpft werden müssen. Der ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrradclub) setzt sich für eine zentrale und attraktive Streckenführung ein, mit der viele Ziele schnell und ohne Umweg erreicht werden können. 

Leider erwecken manche Leserbriefe - sogar von Radfahrern - den Eindruck, ein Radschnellweg sei überflüssig. Daher lädt der ADFC zusammen mit BUND, NABU, VCD, Radfahrerverein Weingarten, Lebenswertes Schussental und Bündnis 90/ Die Grünen zu einer Rad-Demonstration ein. Sie soll zeigen, dass viele Alltagsradler den Radschnellweg und einen Ausbau der Radinfrastruktur unterstützen. Dabei wird auch über den aktuellen Planungsstand informiert, um eine Grundlage für Diskussionen und Entscheidungen zu schaffen.

Termin: So 5. März 2023

Startpunkt 1: 14:00 Uhr, Eschach, Parkplatz Pizzeria B30 (Friedrichshafener Str. 101)

Startpunkt 2: ca. 14:45 Uhr, Ravensburg, Ecke Friedrich-Schiller-Str./Jahnstr. für Teilnehmer, die nicht so weit fahren wollen


15:30 Uhr, Kundgebung im Stadtgarten Weingarten mit Informationen und Beiträgen

Danach führt die Rad-Demo noch zum Endpunkt des Radschnellwegs in Baindt.


Wer den ganzen geplanten Radschnellweg abfahren will, kann um 12:30 Uhr am Bahnhof Friedrichshafen bei einer geführten Radtour nach Eschach zur Raddemo mitfahren.



Dienstag, 21. Februar 2023

Der neue Klimarichter

 Deutschlandfunk hier

RND  hier  Christian Rath  20.02.2023
Martin Eifert am Bundesverfassungsgericht

Richterwechsel am Bundesverfassungsgericht: Prof. Martin Eifert kommt neu hinzu.
Der renommierte Rechtsprofessor Martin Eifert wurde ans Bundes­verfassungs­gericht berufen – auf Vorschlag der Grünen. Der parteilose Jurist wird unter anderem für öffentliches Umweltrecht zuständig sein. In Zeiten des Klimawandels ruhen viele Hoffnungen auf ihm.

Eine neue Initiative schließt sich uns an: Rettet das Reicher Moos

 


Klimafreundliche Baupolitik: Sanieren statt neu bauen

TAZ  hier

Das Umweltbundesamt empfiehlt, Gebäude zu renovieren, statt neue zu errichten. Das schützt das Klima und mindert den Rohstoffverbrauch.

Die Bundesregierung sollte sich bei der Baupolitik auf Sanierungen und Umbauten bestehender Gebäude konzentrieren. Das empfiehlt die im Umweltbundesamt (UBA) angesiedelte Kommission Nachhaltiges Bauen in einem am Montag vorgestellten Konzeptpapier. Klimaemissionen und unnötig hohe Rohstoffverbräuche ließen sich so am einfachsten vermeiden, erklärten die Experten.

„Neuer Wohnraum im Bestand spart Rohstoffe und schützt die freie Landschaft vor weiterer Zersiedlung“, erklärte UBA-Präsident Dirk Messner. Eine weitere wichtige Stellschraube sei das Recyceln von Baustoffen. „Wenn neuer Wohnraum in erster Linie in Innenstädten und auf Siedlungsbrachen entsteht und Bestandsgebäude saniert und umgebaut werden, spart das Energie, Abfälle und Treibhausgase und senkt den Flächenverbrauch“, sagte Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne).

Die Kommission empfiehlt konkret, Nachhaltigkeitskriterien in der Musterbauordnung und den Landesbauordnungen zu verankern und dem Bestandsschutz prinzipiell Vorrang vor Neubau zu geben. Ökologische Baustoffe sollten zudem gefördert und die Mindestabstände für Photovoltaikanlagen auf Dächern reduziert werden. Außerdem seien „Standards für die Vorsorge vor Gefahren für Gesundheit und Umwelt“ zu erwägen.

Studie: Wie in Deutschland künftig gebaut werden soll

Süddeutsche Zeitung  hier 20. Februar 2023 Von Michael Bauchmüller, Berlin

Viel Beton, wenig Bäume: Deutschlands Städte sind schlecht vorbereitet auf höhere Temperaturen und extremeres Wetter. Eine Studie fordert nun den Umbau.

Wenn Matthias Lerm in deutsche Städte schaut, dann sieht er Sünden über Sünden. "Vieles, was im Bauwesen reguliert wird, rührt noch aus der Wiederaufbau-Zeit", sagt er. Aus Zeiten, in denen es vor allem darum ging, schnell viel Wohnraum zu schaffen. "Heute stellen wir fest, was dabei alles zu kurz gekommen ist" - der Klimaschutz etwa, oder die Anpassung ganzer Städte an höhere Temperaturen und extremeres Wetter. Oft zögen 30 Jahre ins Land, ehe solche Fehler auffielen.

Für das neue Eigenheim ist beim klimaverträglichen Bauen wenig Platz

Schwäbische Zeitung  hier  Von Claudia Kling

Die Quadratur des Kreises am Bau: Deutschland braucht Wohnraum und soll klimaneutral werden
Das empfehlen Experten

Die Ziele könnten auf den ersten Blick kaum widersprüchlicher sein:
Die Bundesregierung strebt den Bau von 400.000 neuen Wohnungen im Jahr an, gleichzeitig soll Deutschland bis 2045 klimaneutral werden. Dabei ist der Gebäudesektor ganz vorne mit dabei, wenn es um den prozentualen Anteil der Treibhausgasemissionen geht. 

Wie dieser Konflikt aufgelöst werden könnte? Dazu hat das Umweltbundesamt (UBA) am Montag der Bundespolitik Empfehlungen übergeben. Hier die wichtigsten Fragen und Antworten dazu.

Was sind mit Blick auf Klima und Umwelt die größten Probleme beim Bauen?

Der große Ressourcenverbrauch - und die gewaltigen CO2-Mengen, die beim Bau, Erhalt und Betrieb von Gebäuden ausgestoßen werden. 30 bis 35 Prozent der Treibhausgasemissionen entstehen im Gebäudesektor. Wenn die globale Zementindustrie ein Land wäre, wäre sie nach China und den USA der drittgrößte CO2-Emittent weltweit. Nach Angaben des Umweltbundesamtes werden 50 Prozent der gesamten Rohstoffe in Deutschland für Baumaterialien benötigt. Auf der anderen Seite gibt es so viel Bauabfälle, dass der Platz auf den Deponien knapp wurde. Auch der Flächenverbrauch ist ein Riesenthema. Bis 2030 sollen täglich noch 30 Hektar in Deutschland verbaut werden dürfen, derzeit sind es 54 Hektar am Tag.

Rückblick auf den Flächenfraß- §13b: "Nirgends entsteht so viel neues Bauland wie in dieser Region" (Aussage 2021)

Ja dieser § 13b wurde tatsächlich verlängert bis Ende 2022. In vielen Kommunen liegen noch baufertige Bebauungspläne in den Schubladen, die vorsorglich erstellt wurden. Und der §13b hat riesigen Schaden angerichtet: Vor allem die alten Streuobstwiesen an den Ortsrändern fielen ihm zum Opfer. Für Einfamilienhäuser auf der grünen Wiese, wo der Wohnraum halt aus dem Zentrum hinaus an den Ortsrand verlagert wurde... Der berüchtigte Donut-Effekt.

Schwäbische Zeitung hier  Veröffentlicht:03.01.2021   Kara Ballarin

Fast drei Jahre konnten die Städte und Gemeinden kleine Baugebiete am Ortsrand ausweisen – und dabei auf Hürden wie Umweltprüfungen verzichten.

Knapp drei Jahre konnten Städte und Gemeinden schnell und einfach neues Bauland ausweisen. Eine Regelung im Baugesetz des Bundes hat das möglich gemacht. Die Kommunen in den Kreisen Ravensburg und Biberach haben diese Chance besonders stark genutzt.

Das geht aus einer Übersicht des Wirtschaftsministeriums hervor, die der „Schwäbischen Zeitung“ vorliegt. Der Bund will diese Möglichkeit neu auflegen. Darum gibt es erbitterten Streit, auch innerhalb der grün-schwarzen Koalition. Denn das alte Dilemma bleibt: Boden ist ein kostbares Gut, um das Landwirte, Naturschützer und Bauwillige ringen.

Umwelthilfe gewinnt Klage gegen Kraftfahrbundesamt wegen Thermofenstern

Spiegel  Artikel von Anika Freier •20.2.23  hier © Marijan Murat / dpa

Wichtiger Erfolg für die Deutsche Umwelthilfe: Laut dem Verwaltungsgericht Schleswig hat das Kraftfahrt-Bundesamt Autos von VW zu Unrecht genehmigt. Das kann Folgen für die ganze Branche haben.

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat im Rechtsstreit mit dem Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) in Sachen Abschalteinrichtungen von Abgasreinigungssystemen in Dieselfahrzeugen einen wichtigen Etappensieg erreicht: 

Die Umweltorganisation hatte das KBA vor dem Verwaltungsgericht in Schleswig verklagt, weil sie der Auffassung ist, dass sogenannte Thermofenster unzulässig sind und die vom KBA im Nachhinein bewilligten Abschalteinrichtungen entfernt werden müssen. Der Autobauer Volkswagen war in dem Prozess beigeladen.

Die Klage sei im Wesentlichen erfolgreich, sagte der Vorsitzende Richter in der Urteilsverkündung am Montagabend. Die Thermofenster in dem genehmigten Umfang seien unzulässig. Der Entscheidung ging eine mehrere Stunden dauernde mündliche Verhandlung voraus.

Leserbrief zum Altdorfer Wald

 


Öffentliche Vergabe reformieren: Sozial, ökologisch, bürokratiearm

 

Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Interessierte,

ein dreistelliger Milliardenbetrag fließt durch öffentliche Aufträge an private Unternehmen und schafft so Beschäftigung und öffentliche Güter. Damit sind die Vergabeentscheidungen des Staates eine riesige Chance für Innovationen, soziale Standards und die Ökologisierung der Wirtschaft. Gleichzeitig sind schon heute die bürokratischen Anforderungen an die öffentliche Vergabe hoch. Angesichts von Personalknappheit in öffentlichen Verwaltungen und zu langsamen Entscheidungen benötigen wir auch eine Minderung der bürokratischen Lasten. Gleichzeitig gilt es ein Hoflieferantentum zu verhindern, das neue Wettbewerber und vor allem kleineren Unternehmen die Chancen auf einen Zuschlag nimmt.

Im Koalitionsvertrag der Ampel wird an vielen Stellen auf die Bedeutung der öffentlichen Beschaffung hingewiesen. Dieses dicke Brett einer weiteren Modernisierung des Vergaberechts wollen wir nun bohren und dabei Hinweise aus Unternehmen, Zivilgesellschaft, Wissenschaften und Praxis der Vergabe in der öffentlichen Verwaltung aufnehmen. Um diesen Prozess werde ich mich in den nächsten Jahren weiter kümmern.

Montag, 20. Februar 2023

 




Filmpremiere in Weingarten

 Am kommenden Wochenende in der Linse in Weingarten


Das Ministerium muss den Regionalplan an die Klimaziele anpassen

Pressemitteilung der Initiative "Zukunftsfähiger Regionalplan Bodensee-Oberschwaben"

Nachdem der Regionalverband Bodensee-Oberschwaben (RVBO) schon im Juni 2021 den nächsten, 15-20 Jahre gültigen Regionalplan für die Kreise Ravensburg, Sigmaringen und Bodenseekreis verabschiedet hatte, liegt der Ball nun beim Landesministerium für Entwicklung und Wohnen in Stuttgart, ihn zu genehmigen oder auch nicht. Der Regionalplan legt vor Allem fest, wieviel Flächen für Wohngebiete und Gewerbegebiete genehmigt werden sollen, wieviel Menge an natürlichen Ressourcen abgebaut werden darf und was an Natur geschützt werden soll.

Die Mitglieder des RVBO werden aus den drei Kreistagen gewählt und halten mit dem Instrument der Raumplanung eine bisher wenig beachtete Entscheidungsmacht in Händen.
Mit zunehmender Bevölkerung steigen nämlich regional wie global die Konflikte um Land, das als Lebensraum und für die Nahrungsmittelproduktion von uns Menschen genutzt werden will. Auch wollen wir uns in intakter Natur erholen und die Landschaft als unsere Heimat erhalten. Vielen Menschen wird erst langsam bewusst, dass Bodenversiegelung und Bebauung etwas mit Klimaschutz zu tun hat. Je intakter der Boden ist, umso mehr Humus und Klimagase wie CO2 sind darin gespeichert. Wenn wir Flächen verbauen, werden Klimagase freigesetzt.

SPD Fraktion in der Regionalversammlung drängt auf Genehmigung des Regionalplans

Die SPD Fraktion hatte trotz aller Einwände für die Fortschreibung des Regionalplanes gestimmt. Nun werden langsam alle Beteiligten unruhig, da der Genehmigungsprozess sich hinzieht.

Doch auch das gehört zur Wahrheit: Sollte das Ministerium tatsächlich diesen völlig überzogenen Plan frei geben, steht der BUND bereits mit einer Klage in den Startlöchern.

SPD verärgert über langen Genehmigungsprozess


Die SPD-Fraktion in der Regionalversammlung Bodensee-Oberschwaben zeigt sich verärgert über den langen Genehmigungsprozess beim Regionalplan. Seit Ende 2021 liegt die fertige und verabschiedete Fortschreibung des Regionalplans beim Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen in Stuttgart zur Genehmigung. Der SPD geht das nicht schnell genug.

»Konservative« Energiepolitik: Mit Vollgas in die falsche Richtung

Eine Kolumne von Christian Stöcker  19.02.2023

Das sogenannte bürgerliche Lager kennt in Sachen Energie und Mobilität nur eine Richtung: zurück in die Vergangenheit. Das hat sich diese Woche wieder auf dramatisch-komische Weise gezeigt. Lustig ist es nicht.

Das Jahr 2011 war ein Rekordjahr – was den Ausstoß von Kohlendioxid angeht: 34 Milliarden Tonnen wurden damals emittiert, mehr als je zuvor. Unglücklicherweise halten CO₂-Rekorde auf dem Planeten Erde nie länger als ein Jahr. 2022 war der Ausstoß schon auf über 40 Milliarden Tonnen gestiegen .

Schon 2011 waren zwei Dinge klar:

Die Menschheit muss dringend und so schnell wie möglich damit aufhören, fossile Brennstoffe zu verfeuern.

Die Industrie der Zukunft wird eine sein, die, soweit irgend möglich, ohne solche Verbrennungsprozesse auskommt, und zwar weltweit.

am 21.2 nicht vergessen: DUH Live -Talk zu Klimaklagen 2023

Das Jahr 2022 war ein verlorenes Jahr für den Klimaschutz. Nun kommt es darauf an, in diesem Jahr Politik und Wirtschaft auf Klimakurs zu bringen. 

Nach dem großen Erfolg in unserer Klimaklage gegen das Land Baden-Württemberg blicken wir nun gespannt auf 2023: Gleich zu mehreren unserer aktuell 10 laufenden Klimaklagen gegen Wirtschaftsunternehmen, Bundes- und Landesregierungen stehen in diesem Jahr Verhandlung an.

Zoom Klimaklagen-Live-Talk am 21.02. um 19:00 Uhr

Unter folgendem Link  hier können Sie den Live-Talk sehr gerne erneut anschauen. 

Entscheidungsjahr 2023 – Wie wir Politik und Wirtschaft über Klimaklagen zu echtem Klimaschutz zwingen können

 Rechtsanwalt Prof. Dr. Remo Klinger und ich werden Sie über den aktuellen Stand der seit 2020 eingelegten Klagen, unsere jüngsten Erfolge und vor allem über unsere Vorbereitung der ersten Verhandlung der wichtigsten fünf Klimaklagen gegen die Bundesregierung unter anderem wegen deren fortgesetzten Verstoßes gegen ihr eigenes Klimaschutzgesetz informieren. Besonders freuen wir bei uns wie bei jedem vorangegangenen Klimaklagen-Live-Talk auf Ihre Anregungen und Fragen und den persönlichen Austausch mit Ihnen.

Habeck startet Reform des Stromsystems

 hier  Artikel von dpa 20.2.23  © Fabian Sommer/dpa

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat den Startschuss zur Reform des Stromsystems gegeben. Der Grünen-Politiker eröffnete in Berlin die «Plattform Klimaneutrales Stromsystem». Dabei sollen Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft Vorschläge für das künftige Strommarktdesign entwickeln.

Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, machte klar: Eine grundlegende Reform braucht Zeit.

Im Jahr 2030 soll Strom aus erneuerbaren Energien aus Wind und Sinne einen Anteil von 80 Prozent am Verbrauch beitragen, im vergangenen Jahr war es etwa die Hälfte. Der Strombedarf wird stark steigen, vor allem durch den Ausbau der Elektromobilität sowie durch Wärmepumpen, wie Habeck sagte. Er kündigte an, das Ministerium werde noch im ersten Quartal eine Kraftwerkstrategie auflegen. Gaskraftwerke und wasserstofffähige Kraftwerke würden vor allem als Backup benötigt.

Zehn Hektar Solarpark für Markdorf?

 MARKDORF: Pläne für einen großen Solarpark  hier

In Markdorf werden seit dem Herbst rathaus- und ratsintern Pläne für eine große Freiflächen-Photovoltaikanlage diskutiert. Eine zehn Hektar große Anlage könnte rund 3800 Drei-Personen-Haushalte ein Jahr lang mit Strom versorgen. Die Stadt hat dazu bei der EnBW eine Studie in Auftrag gegeben, die nun vorliegt. Darin schlägt die EnBW zehn konkrete Flächen in der Stadt, die in sogenannten benachteiligten Bereichen liegen, zur Prüfung vor.

Sonntag, 19. Februar 2023

"Bridgetown-Initiative": Wie Barbados das Klima retten will

ZDF  hier  von Elisa Miebach  17.02.2023 Quelle: AP

Eine Idee aus Barbados könnte zur Klima-Reform des internationalen Finanzsystems führen - und soll nun sogar auf der Münchner Sicherheitskonferenz diskutiert werden.

Die Premierministerin der Karibikinsel Barbados hat Erfahrung mit Hurrikans. Doch die Stürme werden stärker, die Überschwemmungen größer und der steigende Meeresspiegel nagt an der Insel, die so groß ist wie das Bundesland Bremen.

Mia Mottley weiß, wenn auf ihrer Insel langfristig ein gutes Leben möglich sein soll, darf die Erde sich nicht mehr viel stärker erwärmen.

Milliarden gegen den Klimawandel

Bodnegg macht Wohnraum - Schule: „Aus Alt mach 2 und mehr“ wird Förderprogramm

Beratungsprämie für Hauseigentümer  hier  Von Katja Korf

Südwest-Bauministerin will mit neuem Angebot und Steuerrabatt Wohnungsnot begegnen

Baden-Württemberg bietet Eigentümern von Einfamilienhäusern ab dem 1. April eine kostenlose Beratung durch Architekten im Wert von 400 Euro an. Zielgruppe sind vor allem alleinstehende Menschen, denen ihr Haus zu groß geworden ist. Bauexperten zeigen in der Beratung Wege auf, eine Immobilie zum Beispiel in zwei Wohnungen zu teilen und barrierefrei zu gestalten. Ziel ist es, neuen Wohnraum zu schaffen und es gleichzeitig älteren Menschen zu ermöglichen, länger in ihrem Haus zu leben. Vorbild für das landesweite Programm ist eine Initiative aus dem Kreis Ravensburg.

Samstag, 18. Februar 2023

Europa soll zum Fahrrad-Kontinent werden

 16.02.2023  |  VON KATRIN PRIBYL WIRTSCHAFT@SUEDKURIER.DE  hier

Frans Timmermans ist nicht nur ein Sozialdemokrat fürs Grüne, sondern auch Niederländer und damit praktisch auf dem Radsattel geboren worden. Deshalb wird der Vizepräsident der EU-Kommission auch als natürlicher Verbündeter all jener Abgeordneten betrachtet, die von der Brüsseler Behörde fordern, erstmals eine europäische Fahrradstrategie zu entwickeln und das Verkehrsmittel in Gesetzgebungsprozesse sowie bei der Vergabe von Geldern zu berücksichtigen. 

Das EU-Parlament will über eine entsprechende Resolution abstimmen. Das Ziel: den Fahrradsektor als Teil der Mobilitätswende in den Mittelpunkt zu stellen und die Zahl der mit dem Velo zurückgelegten Kilometer in Europa bis 2030 auf 312 Milliarden Kilometer pro Jahr zu verdoppeln.

Die Vorteile liegen für die EU-Parlamentarier auf der Hand: gesündere Menschen, weniger Staus und Lärmbelästigung, bessere Luftqualität, Schutz der Artenvielfalt. Gleichzeitig verweisen die Abgeordneten auf die aktuellen Hindernisse. So herrsche ein Mangel an gesicherten Abstellplätzen und Radwegen, aber auch an unzureichenden Maßnahmen zur Verhinderung von Diebstählen. Es brauche, wie es in der Resolution heißt, mehr Synergien mit anderen Verkehrsträgern wie der Bahn, etwa mehr Abstellplätze in Zügen oder sicherere Parkmöglichkeiten an Haltestellen des öffentlichen Nahverkehrs. Zu den Forderungen gehört neben der Ausrufung eines „Europäischen Jahres des Fahrrads 2024“ zudem, die Mehrwertsteuersätze für den Kauf, den Verleih und die Reparatur von Fahrrädern und E-Bikes zu senken.

Verkehrswende: Naturschützer fordern Straßenbau-Bremse nach walisischem Vorbild

Heise  hier   17.02.2023 

Im Streit zwischen FDP und Grünen über den Straßenausbau bringt der BUND das walisische Modell mit strengen Vorgaben für Natur- und Klimaschutz ins Gespräch.

Straßenbau ist zurzeit umstritten in der Regierung, weil er sich nicht gut mit den Klimaschutzzielen vereinen lässt. Die FDP ist unbedingt dafür, die Grünen lehnen weiteren Zubau ab. Der BUND schlägt nun das walisische Modell vor. 

Nachdem Wales große Straßenbauprojekte aufgegeben hat, fordert die Naturschutzorganisation BUND auch in Deutschland strengere Vorgaben beim Bau. "Naturzerstörung, Erhöhung der Klimagasemissionen durch den Bau und mehr Verkehr müssen auch in Deutschland zum Ausschlusskriterium für den Neu- und Ausbau von Autobahnen und Bundesstraßen werden", sagte der Fachmann für Verkehr beim BUND, Jens Hilgenberg. Dass die Ampel-Koalition derzeit darüber diskutiere, veraltete Pläne für zusätzliche Autobahnkilometer noch schneller umzusetzen, widerspreche den aktuellen Anforderungen an Natur- und Klimaschutz.

Altdorfer Wald: Ein Hort der Hoffnung

Kontext Wochenzeitung hier  Von Roland Reck| Datum: 15.02.2023

Der Altdorfer Wald ist der größte Forst Oberschwabens und Bühne für viele Akteure in einem Stück, in dem es um Liebe, Ansprüche, Erwartungen und Enttäuschungen geht. Jetzt auch noch um den größten Windpark im Land.

Auszug:

....Der Wald birgt viele Überraschungen. Das war schon immer so. Den einen ist er Quell der Freude, den anderen ist er nicht geheuer. Nun sollen also bis zu 40 himmelhohe Windräder im Altdorfer Wald, der größte Windpark im Land, endlich Hilfe beim Ausbau der grünen Energie bringen, um die digitale Zukunft ohne Energiedebakel zu wuppen. So die Absicht der grün-schwarzen Landesregierung. Ob, wo und wie das geschehen könnte, wird bereits intensiv geprüft, es soll schließlich schneller gehen als in der Vergangenheit. Und der Blick in die ungewisse, aber mit Sicherheit krisenhafte Zukunft, fördert offensichtlich eine Allianz der Zustimmung – unter Schmerzen. Denn der Eingriff in die Natur und in das Landschaftsbild wird gravierend sein. Die trutzige Waldburg aus dem Mittelalter, die steinerne Ruhe ausstrahlt und erhaben auf ihrem Berg weithin sichtbar ist, erhält Konkurrenz von über 200 Meter hohen Windmühlen, deren Zweck es sein wird, unaufhörlich zu rotieren.

Das muss nicht allen gefallen und tut es auch nicht. Die Baumklettergruppe selbst ist gespalten, kleine Teile davon haben am vergangenen Samstag in Stuttgart gar für die Anlagen im "Alti" demonstriert. Auch im Naturschutzverein von Gertrud Kording gehen die Meinungen auseinander, von kategorischer Ablehnung zu rationaler Duldung. Und selbst Forstmann Dingler, einst skeptisch gegenüber der Windenergie, hält sie jetzt für notwendig: "So schnell wie möglich regenerativ und regional."...

Von morgen auf den Klimawandel blicken

 RND hier  Daniel Dettling und Matthias Horx  18.02.2023

Plädoyer für Perspektivwechsel

Der Klimawandel ist möglich und wahrscheinlich. Doch dafür müssen wir den Blick auf diese gigantische Herausforderung verändern. Statt einer Prognose brauchen wir eine „Re-Gnose“ – eine Art Rückschau auf die Gegenwart. Das kann uns aus dem jetzigen Kulturkampf befreien und zu echten Innovationen führen. 

Eigentlich wissen wir alle, wohin die Reise geht. Wir stehen als Menschheit, Gesellschaft, Individuen, ja als ganze planetare Zivilisation vor der Aufgabe eines großen Wandels in unseren Produktions- und Energiesystemen. Es gibt klare gesellschaftliche Mehrheiten für das große Wandlungsprojekt unserer Tage: den Ausstieg aus den fossilen Energieträgern, die Dekarbonisierung. Wir müssen uns als technische Zivilisation neu erfinden.

USA: »Wir sind auf Wind gestoßen«

Spiegel hier  22.01.2023  Eine Kolumne von Christian Stöcker

Die USA geraten in den Windkraft-Rausch – und wir sollten folgen

Erneuerbare Energien weltweit

Die USA geraten in den Windkraft-Rausch – und wir sollten folgen

In den USA und global werden erneuerbare Energien ab jetzt atemberaubend schnell wachsen. Europa droht ins Hintertreffen zu geraten. Eine Subventionsschlacht steht bevor – gut so.

Die Website der »Texas Land & Liberty Coalition«  sieht aus wie ein Archiv alter Marlboro-Werbefotos: Cowboys mit Lasso am Gürtel im Gegenlicht oder zu Pferde vor Sonnenuntergang. Die Organisation macht aber keine Werbung für Zigaretten, und sie hat auch nichts mit der »Texas Landowners Coalition« zu tun, die im Auftrag von Fracking-Investoren Stimmung gegen Windenergie macht.

Die »Texas Land & Liberty Coalition« setzt sich für »vernünftige Politik« ein, die »erneuerbare Energien voranbringt, Eigentumsrechte schützt und lokalen Gemeinden nützt«.

»Wir sind auf Wind gestoßen«

Freitag, 17. Februar 2023

EU-Pläne: Fahrrad soll als vollwertiges Verkehrsmittel anerkannt werden

 hier  t3n  Von Stefica Budimir Bekan  16.02.2023

Fahrradfahren ist mindestens genauso wichtig wie Autos und öffentliche Verkehrsmittel? Ja, wenn es nach dem EU-Parlament geht. Eine neue Fahrradstrategie soll dem bisher vernachlässigten Verkehrsmittel nun die Anerkennung bringen, die es verdient.

„Fahrradfahren kann heute nicht länger als reines Hobby verstanden werden, sondern ist als Teil der Transport-Infrastruktur in Europa anzusehen.“ Dies erklärte die Vorsitzende des Verkehrs- und Tourismusausschusses im Europäischen Parlaments (TRAN), Karima Delli, am 31. Januar in Brüssel nach dem vorbereitenden Votum zum 1. EU-Fahrradplan. Um das zu erreichen, hat das EU-Parlament nun eine wichtige Entscheidung getroffen.

„Ich bin sehr stolz auf den TRAN-Parlamentsausschuss, der mit diesem grundlegenden Beschluss einen Meilenstein für die zukünftige Entwicklung und Integration des Fahrradsektors im EU-Transportsystem geleistet hat”, so Delli.

17-Punkte-Aktionsplan beschlossen

Die Entschließung des Europäischen Parlaments, die am 16. Februar 2023 fast einstimmig in Straßburg angenommen wurde, legte einen 17-Punkte-Aktionsplan fest. Das Fahrrad soll als vollwertiges Verkehrsmittel anerkannt und bei allen Planungen berücksichtigt werden. Der Entschluss soll vor allem für einen gezielteren Ausbau der Fahrradinfrastruktur und den Aufbau einer eigenständigen europäischen Fahrradproduktion sorgen. Das Ziel: die grüne Transformation in der EU beschleunigen.

Technische Innovationen: Die Erfindung des Alten

 hier in der Zeit  Von Nils Markwardt  3. Februar 2023


Ihre Hoffnung auf eine bessere Zukunft legen viele Menschen nur noch in technische Erfindungen. Dabei schaffen die oft keine neue Welt, sondern erhalten die alte.

In der Serie "Politisch motiviert" ergründen unsere Autorinnen und Autoren politische Themen der Woche. Dieser Artikel ist Teil von ZEIT am Wochenende, Ausgabe 05/2023.

Dass die Welt absehbar zu einem angenehmeren Ort wird, mag kaum noch jemand glauben. Dafür läuft das Klima zu heiß, kommen die Kriege zu nah, drehen sich die alltäglichen Hamsterräder zu schnell. Nur in einem gesellschaftlichen Bereich hat sich die utopische Energie gehalten: Technologie. Ob Kernfusion, Elektromobilität oder künstliche Intelligenz – hier ist das Neue für viele noch Verheißung, eine potenzielle Lösung zivilisatorischer Probleme.

Technologie ist seit je der Dynamo moderner Fortschrittsversprechen. Von Henry Fords Traum des totalen Individualverkehrs über Lenins Diktum vom Kommunismus als "Sowjetmacht plus Elektrifizierung" bis zu Elon Musks Vision eines dekarbonisierten Kapitalismus. Auf den zweiten Blick allerdings erstaunt diese technologische Erlösungssehnsucht. Denn in Wahrheit schaffen bahnbrechende Erfindungen oft gerade keine neue Welt, sondern erhalten die alte.
Zugespitzter: Technologie ist konservativ.  

Die Macht der Gaslobby in Deutschland

 

LobbyControl e.V. - Newsletter vom 15. Februar 2023

Pipelines in die Politik

Neue Studie zur Macht der Gaslobby

Unsere Studie zur Macht der Gaslobby in Deutschland liegt endlich vor. Sie zeigt, wie schädlich der Lobbyeinfluss der mächtigen Gaskonzerne war und ist. Die Studie kann jetzt bestellt werden!

Jetzt Studie bestellen

 

viele Monate intensiver Recherche, zahlreiche Gespräche und detaillierte Datenauswertungen liegen hinter uns, jetzt ist es endlich so weit: Heute haben wir unsere große Studie zur Macht der Gaslobby veröffentlicht! Darin zeigen wir: Die fossile Gaslobby hat immer noch zu viel Einfluss in der Politik – mit schweren Folgen. Wir benennen, wer verantwortlich ist für weitere fossile Abhängigkeiten, hohe Gasrechnungen und das Risiko massiver Fehlinvestitionen und Klimaschäden. Und wir machen Vorschläge, welche politischen Veränderungen es jetzt braucht.

Jetzt die Studie bestellen