Die Sache mit der TBS-GIFPRO Methode,
die den 2,5 fachen Bedarf generiert
Aussage im Regionalplan Entwurf (Anfang Januar 2021):
Ermittlung des oben genannten "Bedarfs":
Mit Datum vom 25.01.2017 beauftragte der Regionalverband Bodensee-Oberschwaben das Büro Dr. AcocellaStadt-und Regionalentwicklung, eine Berechnung des gewerblichen Flächenbedarfes für das Gebiet des Regionalverbandes in seiner Gesamtheit sowie für die einzelnen Landkreise mit dem Zieljahr 2035vorzunehmen.
Als methodische Grundlage für die Berechnungen diente das GIFPRO-Modell (Gewerbe-und industrieflächen-Prognose) in mehreren Varianten
-der Basisvariante,
-der von Professor Vallee / RWTH Aachen entwickelten Varianten
Bei der Variante Vallee wurde dahingehend eine Modifikation vorgenommen, als die Quote der Neuansiedlungen in Anlehnung an die anderen Modellvarianten von 0,3 auf 0,15 reduziert wurde
-der vom Deutschen Institut für Urbanistik entwickelten TBS-GIFPRO-Variante,
Dabei kann bei der TBS-GIFPRO-Variante des Modells das Gesamtergebnis für die Region von der Summe der Einzelergebnisse der drei Landkreise abweichen. Grund für diese Abweichung ist die Zusammenfassung der Branchenentwicklungen in den einzelnen Landkreisen zu einem Gesamtergebnis
Der Bedarf an zusätzlichen gewerblichen Bauflächen resultiert vor allem aus der Nachfrage mobiler Betriebe. Dabei ist zu differenzieren nach
- Neuansiedlungsbedarf (interkommunale Mobilität) incl. Neugründungen, d.h. Flächeninanspruchnahme durch Betriebe, die von außerhalb in die Kommune zuwandern bzw. neu gegründet werden;
- Verlagerungsbedarf,d.h. Flächeninanspruchnahme durch Betriebe, die innerhalb einer Kommune ihren Standort wechseln
In der Modellkonzeption wird für die Ansiedlungsquote ein Wert von 0,15 Beschäftigten pro 100 gewerbeflächenbeanspruchenden Personen und für die Verlagerungsquote ein Wert von 0,7 Beschäftigten pro 100 gewerbeflächenbeanspruchenden Personen empfohlen
Während die Ergebnisse des GIFPRO-Standardmodells und der Variante Vallee sehr nah beieinander liegen, weicht das TBS-GIFPRO-Modell mit dem zweieinhalbfachenWert der beiden anderen Modelle deutlich nach oben ab.
Diese extrem hohen Werte des TBS-GIFPRO-Modells entstehen vor allem in den Bereichen des emissionsintensiven und des emissionsarmenVerarbeitendenGewerbes –die zusammen rd. 70% des gesamten Flächenbedarfes stellen –sowie im Logistiksektor und sind bedingt durch die Fortschreibung der Trendentwicklung, die bei einer günstigen Beschäftigungsentwicklung in der Vergangenheit hohe Steigerungen für die Zukunft –mit entsprechend hohem Flächenbedarf –ergibt. Ohne diese Trendfortschreibung würde der Flächenbedarf bis 2035 bei rd. 267 ha Nettobauflächen liegen.
aus: Berechnung des Gewerbeflächenbedarfes für die Region Bodensee-Oberschwaben
Der Regionalverband hat sich entschlossen mit dem TBS-GIFPRO-Modell zu arbeiten, also mit dem Modell mit der höchsten Flächenausweisung. Daraus leitet sich ab:
Beim Bodenseekreis stößt der Regionalverband inzwischen auf harte Grenzen, da der Uferbereich entlastet werden soll, indem auf die 2. Reihe ausgewichen wird.
Das Wirtschaftsministerium verwies in seiner Stellungnahme darauf, dass der Landesentwicklungsplan die 2. Reihe - anders als im Regionalplan dargestellt - weiter im Hinterland verortet. (eher Richtung Pfullendorf)
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