Donnerstag, 7. April 2022

Friedrichshafen: Friedrichstraße wird umgestaltet

 06.04.2022  |  VON KATY CUKO KATY.CUKO@SUEDKURIER.DE  hier

Friedrichstraße wird umgestaltet

Genau genommen ist die Friedrichstraße nach wie vor eine Bundesstraße. Obwohl die neue Bundesstraße 31 seit Oktober komplett in Betrieb ist, hat das Regierungspräsidium (RP) Tübingen die Ortsdurchfahrt im Stadtzentrum immer noch nicht zur Gemeindestraße umgewidmet. .

Trotzdem kann die Stadt nun zumindest planerisch Nägel mit Köpfen machen. Dank einer Einzelfallentscheidung des RP dürfe schon jetzt umgebaut werden, informierte Stadtbauamtsleiter Wolfgang Kübler......  Laut Zeitplan soll die Neugestaltung erst im Frühjahr 2023 erfolgen....

Der erste Schritt ist allerdings als Provisorium gedacht (siehe Infokasten): Die größte Veränderung im Straßenbild bilden mehrere Podeste, die auf der Fahrbahn entlang der Häuserzeile auf dem Niveau des Gehwegs aufgebaut werden. Dafür werden Stahlrahmen auf die Straße geschraubt und Platten darauf montiert, erläuterte Wolfgang Kübler. Der Hohlraum darunter dient der Entwässerung und soll mit Schaumglas aufgefüllt werden, damit sich hier keine Nager einnisten.

Auf den Podesten ist Platz für Bänke und Tische, Pflanztröge und Fahrradständer, Schirmhülsen, Brüstungen oder Abfallbehälter. Wie die einzelnen Podeste genutzt werden, will die Stadt mit den Anliegern besprechen. Dazwischen ist Platz für weitere Pflanztröge sowie drei Parkbuchten für den Anlieferverkehr. Mit dieser Gestaltung wird die Friedrichstraße automatisch auf zwei Spuren verengt und der nördliche Gehweg enorm aufgewertet.

Auf der Straße gilt dann Tempo 20, denn der Radverkehr soll künftig im Autoverkehr „mitschwimmen“. Der heute kombinierte Geh- und Radweg bleibt den Fußgängern vorbehalten. Am Stadtbahnhof und an der Kreuzung Karlstraße/Metzstraße werden sogenannte Shared Spaces eingerichtet, also Zonen, wo kein Verkehrsteilnehmer Vorrang hat, jeder auf jeden achten muss. Für all diese Regelungen werden Markierungen und Piktogramme auf die Straße gebracht. Nicht zuletzt wird – ebenfalls provisorisch – ein Kreisverkehr an der Olgastraße mit vier Fußgängerüberwegen eingerichtet.

...Die Stadt will zunächst testen, ob man die Straße mit diesen Maßnahmen tatsächlich aufwerten und den Verkehr beruhigen kann. Dieser Feldversuch ist mit Kosten von derzeit rund 600 000 Euro alles andere als billig zu haben...

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