Der Krieg in der Ukraine und die sich immer weiter aufheizende Atmosphäre unserer Erde zwingen uns zum Handeln. Weg aus der fossilen Drecksschleuder Kohle, raus aus Putins Gas. Die Lösung: Erneuerbare Energien, allen voran Windkraft und Solarenergie.
Wenn wir uns aber ausschließlich auf Wind und Sonne verlassen, dann taucht immer wieder ein Schreckgespenst am Horizont auf: Die Dunkelflaute. Was ist das genau und droht uns wirklich ein Black out?
Schon im Jahr 2030 sollen 80 Prozent unseres Strombedarfs aus Erneuerbaren kommen, nur fünf Jahre später soll der Stromverbrauch dann weitgehend klimaneutral gedeckt werden. Mit dem Fokus auf Wind und Sonne machen wir uns aber vom Wetter abhängig. Ist das klug? Was ist mit den sogenannten Dunkelflauten, den Zeiten, in denen sehr wenig Erneuerbarer Strom erzeugt wird, weil es dunkel und windstill ist? Fällt dann der Strom aus?
Das Sciencemediacenter (SMC) hat untersucht, wie oft der Wind versiegte und die Sonne sich hinter dicken Wolken verbarg:
- Windstrom-Flauten treten überall in Europa regelmäßig auf, dauern aber nur kurz.
- Solarstrom-Dunkelheiten dauern im Norden länger als im Süden, wolkige Perioden halten dabei üblicherweise nur wenige Tage an
Seit 2015 kam es immer mal wieder zu Dunkelflauten: 2015 gab es vier, 2016 fünf, 2017 zwei, 2018 und 2019 je eine. Die Dauer dieser Wind- und Sonnenflaute schwankte zwischen 174 und 334 Stunden. Zu einem Black out, einem größeren Stromausfall, kam es nicht.
Allerdings wurden Ende 2021 drei Kernkraftwerke vom Netz genommen und sukzessive sollen einzelne Blöcke von Kohlekraftwerken abgeschaltet werden. Droht also doch das, was Experten eine Stromlücke bzw. Versorgungslücke nennen?
Die Bundesnetzagentur erklärt, sie habe mehrere Stresstests durchgeführt und verschiedene Simulationen berücksichtigt. Dabei seien für die nächsten Jahre keine unbeherrschbaren Probleme aufgetreten.
Um Ausfälle in der Energieversorgung zu verhindern, müssen in diesen Extremsituationen des Wetters flexible Kraftwerke einspringen. Sogenannte Backup-Kraftwerke müssten dann zum Einsatz kommen, wenn der Strombedarf hoch und die Stromerzeugung aus Photovoltaik und Windkraft niedrig ist.
UND: Es gibt ein großes Potenzial, das bisher völlig ungenutzt ist: Denn laut der Denkfabrik Aurora Energy Research können durch einen digitalisiert intelligent gesteuerten Stromverbrauch rund 20 Prozent der Stromnachfrage flexibilisiert werden. Das bedeutet, dass zum Beispiel der Betrieb von Wärmepumpen an die schwankende Energieerzeugung angepasst werden kann. Auch Elektroautos können flexibel geladen werden, selbst energieintensive Industrien könnten zu den Tag- oder Nachtzeiten arbeiten, wenn private Haushalte weniger Strom benötigen.
Es gibt also für alles eine Lösung, eine Alternative zu den Erneuerbaren gibt es hingegen nicht.
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