hier Schwäbische Zeitung
1298 Bürger von Weingarten sind laut des aktuellen Lärmaktionsplans (LAP3) durch den Straßenverkehr lärmbelastet. 805 davon so stark, dass die Stadt etwas dagegen tun muss. Das schreibt die EU-Umgebungslärmrichtlinie vor, deren Ziel die Lärmminderung ist.
Kommunen sind gemäß dieser Richtlinie dazu verpflichtet, alle fünf Jahre Lärmaktionspläne zu erstellen. Deren Grundlage sind wiederum die Umgebungslärmkarten, für die die Landesanstalt für Umwelt (LUBW) verantwortlich ist. Sie zeigen die Hauptverkehrsstraßen mit einem Verkehrsaufkommen von mehr als drei Millionen Autos pro Jahr oder, anders gerechnet, 8200 Autos am Tag auf. Das trifft auf die B 30/B 32, die Ravensburger- und Waldseer Straße sowie auf die Niederbieger Straße Richtung Osten bis Abzweig Gerbersteig in Weingarten zu.
.....Mögliche Schritte gegen den Lärm sind laut Roland Ratz mittel- und langfristig die Schließung von Baulücken, das Ausbessern alter und zum Teil kaputter Fahrbahnbeläge und bei anstehenden Fahrbahnsanierungen die Verwendung eines geräuschmindernden Fahrbahnbelags. „Ein Schallschutzfensterprogramm reduziert den Umgebungslärm nicht, kann aber begleitend angewandt werden“, so Ratz. Als kurzfristig Maßnahme könne über ein Tempolimit nachgedacht werden.....
Klaus Kessel, Fraktionsvorsitzender der Grünen, plädierte für flächendeckendes Tempo 30. „Das würde den Lärm um die Hälfte reduzieren und wäre billiger als andere Maßnahmen“, so Kessel. Die Stadt erstelle den Lärmaktionsplan auch nicht für die EU, sondern für die rund 1300 lärmbelasteten Bürger. Dabei handle es sich schließlich um fünf Prozent der Weingartener Bevölkerung.
Für Tempo 30 sprach sich auch Dietmar Straub (CDU) aus. Er sagte: „Innerhalb der Stadt muss man sowieso langsam fahren, da sind die Fahrräder ja schneller als die Autos.“ Aber auch beim Flüsterasphalt, der schon in der Wolfegger Straße verlegt wurde, habe man von heute auf morgen gemerkt wie viel das bringe.
Der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler Weingarten, Horst Wiest, dachte in eine ganz andere Richtung: „Es gibt bei uns viele sportliche, aber laute Autos und Motorräder. Könnte man diese Leute nicht dazu bringen, leiser zu sein?“ ...
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