Sonntag, 17. April 2022

Ravensburg: Angriff auf den Klimakonsens

Da haben wohl Einige den Schuß noch nicht gehört in Ravensburg! So wie in Friedrichshafen auch.
Das Wirtschaftsforum will den Klimakonsens und die Mobilitätswende einfach ausblenden -  Klimawende findet ohne Ravensburg statt, die machen dann mal weiter so!
Auch wenn sich die Lage zugespitzt hat, die Klimakrise macht nicht mal eben Pause bis es den Verantwortlichen in den Kram passt. Es  ist wirklich verantwortungslos weiterhin zu verzögern


Schwäbische Zeitung Von Frank Hautumm

Händler klagen über „Verbotskultur“

Wifo will einen Weckruf starten - Verschiebung der Beschlüsse zum Klimakonsens gefordert

Inmitten einer andauernden Krise fühlen sich die Ravensburger Händler von den Entscheidern in Verwaltung und Kommunalpolitik ins Abseits gedrängt. Vertreter des Wirtschaftsforums pro Ravensburg (Wifo) werfen den Verantwortlichen eklatante Fehleinschätzungen sowie mangelnde Wertschätzung vor und kritisieren eine „Verbotskultur“ in der Stadt.
Konkrete Forderung des Wifo, das sich als die Stimme der Wirtschaft versteht: Die geplanten Beschlüsse zu Klimakonsens und Mobilitätswende müssten vorerst vom Tisch.

„Die Lage für die Unternehmen hat sich weiter zugespitzt“, sagte Wifo-Vorstandssprecher Florian Burk in einem Gespräch vor der Gemeinderatssitzung der „Schwäbischen Zeitung“. Mitten hinein in die nach zwei Jahren auslaufenden Beschränkungen durch die Corona-Pandemie seien der Krieg in der Ukraine und eine steigende Inflation geplatzt - mit den entsprechenden Auswirkungen auf das Verhalten der Kunden: „Die Oberschwaben halten jetzt ihr Geld zusammen“, so Burk.

Dieser schwierigen Situation, verstärkt noch durch die wachsende Konkurrenz im Online-Geschäft, würden sich die Händler stellen, so der Wifo-Vorstand. Höchst ärgerlich sei es aber, wenn man vor Ort zusätzliche Knüppel zwischen die Beine geworfen bekomme. Vor allem richtet sich die Kritik von Florian Burk und seinem Vorstandskollegen Thomas Reischmann gegen die nach Ostern geplanten Beschlüsse im Gemeinderat: Parken in den Ravensburger Straßen soll teurer werden. Vor allem aber soll es mit dem kostenlosen Parken auf dem Scheffelplatz und Bechtergarten bald vorbei sein. Die Ideen gehen auf den 2020 gefassten Klimakonsens zurück.

Ein Tagesticket soll wie berichtet in der Nordstadt unter der Woche künftig 4 Euro kosten, ein Monatsticket 48 Euro. Das Parken in Altstadtgassen soll künftig nicht mehr günstiger sein als in der Marienplatzgarage - Ziel ist, dass nicht mehr so viele Autos auf der Suche nach einem günstigen Parkplatz umherfahren. Und ganz grundsätzlich wollen Stadt und Teile des Gemeinderates eine „Mobilitätswende“ in Ravensburg befördern. Das Ziel: den Autoverkehr draußenhalten. Das Paket ist laut Stadtverwaltung wichtig, um das Ziel „einer erheblichen CO2 -Reduktion“, wie es im Klimakonsens festgelegt ist, zu erreichen. Geld, das beim Parken eingenommen wird, soll für eine Verbesserung von Rad-, Fuß- und Busverkehr verwendet werden. Die vorgesehenen Beschlüsse waren im Winter 2021 schon einmal verschoben worden. Begründung damals: Eine laut Baubürgermeister Dirk Bastin „extrem missliche und belastende Situation für unseren Einzelhandel“.

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