Plädoyer für Kooperation in großer Runde
„Ein hohes Maß an Problembewusstsein, Handlungsbereitschaft und Solidarität“: Das müssen laut Franz Beer vom Ortsverband des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) Stadtverwaltung, Gemeinderat, Gewerbe und Bürger gleichermaßen aufbringen, damit das große Ziel Klimaneutralität für Markdorf bis 2035 erreicht werden kann. „Die Aufgabe ist riesig und muss sofort begonnen werden“, findet Beer deutliche Worte. Dass bei der Stadt eine Stelle für den Klimaschutz geschaffen wird, findet Beer richtig. Wichtig ist dem Naturschützer aber auch, dass deren Aufgaben transparent gemacht werden. Beers Wunsch: „Die Ergebnisse sollten unabhängig zertifiziert und öffentlich sein.“
Um die Kräfte zu bündeln, empfiehlt Franz Beer außerdem eine Art Forum. Vertreter etlicher Gruppen und Zusammenschlüsse – etwa Bürgerschaft, Gewerbe, Agenda 21, Nachhaltigkeitsteam der evangelischen Kirche, Sonnenkraftnetzwerk, German Zero, Fridays for Future, Verkehrsclub Deutschland (VCD) und BUND – sollten dann darin gemeinsam Vorschläge und Konzepte erarbeiten. Parallel dazu müsste die Stadt auf eigene CO 2 -intensive Projekte verzichten und Minderungs- und Kompensationsmaßnahmen zügig umsetzen.
Doch Beer hat auch noch
weitere in seinen Augen dringliche Aspekte auf dem Schirm.
Private
Solaranlagen müssten finanziell unterstützt werden, ebenso weitere
Bürgersolardächer auf öffentlichen Gebäuden. Beim Verkehr hat Beer eine
klare Meinung: Vorrang für Fußgänger, Radfahrer und E-Autos sowie
durchgängig Tempo 30 in der Stadt. Der projektierte Stadtbusverkehr
müsse zudem kräftig gefördert werden.
Klar ist für Franz Beer,
dass die Verwaltung mit gutem Beispiel vorangehen müsse:
durch
vorbildhaftes Handeln, finanzielle Anreize, Informationen und eventuell
auch durch Vorschriften. Denn nur so könne man auch die Bürger dazu
animieren, ihr Verhalten klimaneutraler zu gestalten. „Klimaschutz gibt
es nicht zum Nulltarif“, mahnt Beer. Eine unbegrenzte Klimaerhitzung
werde noch zu unabsehbar höheren Lebenskosten in allen Bereichen führen.
Etwaige soziale Härten könne die Stadt durch „sorgfältiges Management
und kluge Gebührengestaltung“ ausgleichen.
Die Serie
Nach
dem Beschluss des Gemeinderates zur klimaneutralen Stadt bis 2035
lassen wir in einer vierteiligen Serie Akteure der Markdorfer
Umweltinitiativen Sonnenkraftnetzwerk, Klimaplan Markdorf, BUND und
VCD-Ortsverband mit ihren Vorstellungen, wie dieses Ziel anzugehen ist,
zu Wort kommen.
Heute Franz Beer für den BUND-Ortsverband.
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