Natürlich muss sich die Bundesregierung darum kümmern, dass gesundheitsbedrohliche Missstände ausgehebelt werden. Das tut dem einzelnen Ofenbesitzer weh - der Allgemeinheit aber gut. Also muss es sein.
Nachdem die Deutsche Umwelthilfe mithilfe von Klagen die Einhaltung von Grenzwerten erzwungen hatte , konnten wir nachträglich ziemlich dankbar für diesen Druck sein (hier), der eine Verbesserung in vielen Städten herbeigeführt hatte. Warum also an einem bekannten Misstand festhalten?
Möglicherweise wird dennoch daran festgehalten, weil das Thema Wärmeversorgung gerade ein äußerst heikles Thema ist. Wenn die Lage so verzweifelt scheint, dass Öl aus Katar ins Auge gefasst wird, dann ist wohl auch ein Verstoß gegen Grenzwerte möglich. Das mag übergangsweise gerechtfertigt sein, muss aber irgendwann in naher Zukunft aufgearbeitet werden.
Dazu kommt, dass auch von Naturschutzseite immer mehr über die Holzplünderung in unseren Wäldern geklagt wird.(hier)
.04.2022 |
Der Krieg in der Ukraine führt Deutschland schmerzlich vor Augen, wie abhängig es von Energielieferungen aus dem Ausland ist. Was passiert, wenn Putin dem Westen den Gashahn abdreht oder Deutschland sich für den Boykott des Brennstoffs entscheidet? Wer zu Hause einen Kamin oder Kachelofen hat oder mit Holzpellets heizt, muss sich nicht fürchten, im nächsten Winter zu frieren. Holz liefert demnach Freiheitsenergie, um einen Spruch von FDP-Chef Christian Lindner abzuwandeln.
Doch diese Freiheit ist bedroht. Denn die Europäische Union arbeitet an neuen Grenzwerten für saubere Luft. Diese fußen auf Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation WHO. Erlangen diese Gesetzeskraft, dann könnte Deutschland gezwungen sein, das Heizen mit Holz zu verbieten und neue Fahrverbote für Dieselautos in Städten zu erlassen. Wie aus einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der Unionsfraktion hervorgeht, unterstützt die Bundesregierung das Vorhaben der EU-Kommission. „Die Grenzwerte sollten dabei schrittweise an die 2021 aktualisierten Richtwerte der Weltgesundheitsorganisation angenähert werden“, heißt es in dem Schreiben, das unserer Redaktion vorliegt.
Erhöhte Werte in Deutschland
Das Umweltbundesamt hat schon einmal nachgerechnet, ob Deutschland die Vorgaben erfüllen könnte. Die klare Antwort lautet Nein. An 99 Prozent der Messstellen würden die Grenzwerte für Feinstaub gerissen, der unter anderem beim Verbrennen von Holz entsteht. Wie aus der Antwort der Bundesregierung weiter hervorgeht, wird derzeit geprüft, ob die entsprechende Verordnung für „kleine Feuerungsanlagen“, wie es im schönsten Behördendeutsch heißt, angepasst werden soll. .....
Umweltbundesamt für Kamin-Verbot
...Vor einiger Zeit löste Behörden-Chef Dirk Messner einen Schlagzeilenwirbel aus, weil er das Heizen mit Holz verbieten will. „Am Ende des Tages sollten wir uns verabschieden von der Verbrennung von Holz in unseren Haushalten“, hatte Messner im Februar gesagt. ...
Die Bundesregierung jedenfalls glaubt selbst nicht daran, dass Deutschland die verschärften Vorschriften bis 2030 einhalten könnte. Bis zum Jahr 2030 sei das nicht generell möglich, räumte sie auf die Anfrage der beiden Unions-Politikerinnen ein.
In den zurückliegenden Jahren hatte sich Deutschland mit Luftgrenzwerten, die nicht erreicht wurden, ziemlich geplagt. Die Diskussion um Diesel-Fahrverbote beschäftigte Autofahrer in der gesamten Republik. Durchgesetzt hatte sie schließlich die Deutsche Umwelthilfe, die reihenweise Großstädte verklagte....
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