ARD hier Stand: 29.03.2022
Umwelt-
und Ressourcenschutz
Produkte
sollen nach dem Willen der Umweltministerin als neue Rohstoffquelle dienen,
statt im Müll zu landen. Dafür will die Bundesregierung eine entsprechende
Strategie auf den Weg bringen.
Bundesumweltministerin
Steffi Lemke strebt einen deutlich effizienteren Umgang mit Ressourcen an. Wenn
sich der Konsum weltweit nicht grundlegend ändere, würden weder die Klimaziele
erreicht noch der Verlust der Artenvielfalt gestoppt, mahnte die
Grünen-Politikerin auf einer Veranstaltung zur Agenda der G7- und G20-Staaten
in Berlin.
Die
Grünen-Politikerin kündigte an, dass die Bundesregierung eine Strategie zur
Kreislaufwirtschaft beschließen werde. "Damit sollen der Primärrohstoffverbrauch Deutschlands
gesenkt und Stoffkreisläufe effizient geschlossen werden", sagte Lemke.
Ein konkretes Datum nannte sie zunächst nicht.
Es gehe
grundsätzlich darum, "Ressourcen möglichst nachhaltig zu gewinnen,
sparsam einzusetzen und so lange wie möglich im Kreislauf zu halten".
Produkte müssten so gestaltet sein, dass sie nicht zu Müll würden und in erster
Linie als Rohstoffquelle für neue Produkte dienten. "Die Natur kennt
keinen Abfall", sagte Lemke.
"Eine
Frage der globalen Gerechtigkeit"
Deutschland
habe sich für seine G7-Präsidentschaft in diesem Jahr Ressourceneffizienz zum
Schwerpunktthema gemacht. Die
Volkswirtschaften der G7-Staaten seien für einen Großteil des weltweiten
Ressourcenkonsums verantwortlich, sagte Lemke. Der G7-Gruppe gehören neben
Deutschland auch Kanada, Frankreich, Italien, Japan, die USA und Großbritannien
an.
Etwa die
Hälfte aller globalen Treibhausgasemissionen sowie 90 Prozent des Artensterbens
und der Wasserknappheit gingen auf die Gewinnung und Verarbeitung von
Ressourcen zurück,
sagte Lemke und verwies auf internationale Studien. "Drei Planeten wären
notwendig, wenn alle Menschen auf der Welt so konsumieren würden wie wir in
Deutschland." Mehr Sparsamkeit sei auch "eine Frage der
globalen Gerechtigkeit".
Lemke
betonte auch den Zusammenhang zum aktuellen russischen Angriffskrieg auf die
Ukraine: Der Krieg habe Deutschland die Abhängigkeit von Rohstoffen klar vor
Augen geführt. Auch deshalb brauche es einen effizienteren Umgang mit
Ressourcen, sagte die Ministerin.
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