Mittwoch, 27. April 2022

Lemke kündigt Plan für Kreislaufwirtschaft an

 ARD  hier   Stand: 29.03.2022


Umwelt- und Ressourcenschutz 

Produkte sollen nach dem Willen der Umweltministerin als neue Rohstoffquelle dienen, statt im Müll zu landen. Dafür will die Bundesregierung eine entsprechende Strategie auf den Weg bringen.


Bundesumweltministerin Steffi Lemke strebt einen deutlich effizienteren Umgang mit Ressourcen an. Wenn sich der Konsum weltweit nicht grundlegend ändere, würden weder die Klimaziele erreicht noch der Verlust der Artenvielfalt gestoppt, mahnte die Grünen-Politikerin auf einer Veranstaltung zur Agenda der G7- und G20-Staaten in Berlin.


Die Grünen-Politikerin kündigte an, dass die Bundesregierung eine Strategie zur Kreislaufwirtschaft beschließen werde. "Damit sollen der Primärrohstoffverbrauch Deutschlands gesenkt und Stoffkreisläufe effizient geschlossen werden", sagte Lemke. Ein konkretes Datum nannte sie zunächst nicht.


Es gehe grundsätzlich darum, "Ressourcen möglichst nachhaltig zu gewinnen, sparsam einzusetzen und so lange wie möglich im Kreislauf zu halten". Produkte müssten so gestaltet sein, dass sie nicht zu Müll würden und in erster Linie als Rohstoffquelle für neue Produkte dienten. "Die Natur kennt keinen Abfall", sagte Lemke.


"Eine Frage der globalen Gerechtigkeit"


Deutschland habe sich für seine G7-Präsidentschaft in diesem Jahr Ressourceneffizienz zum Schwerpunktthema gemacht. Die Volkswirtschaften der G7-Staaten seien für einen Großteil des weltweiten Ressourcenkonsums verantwortlich, sagte Lemke. Der G7-Gruppe gehören neben Deutschland auch Kanada, Frankreich, Italien, Japan, die USA und Großbritannien an.


Etwa die Hälfte aller globalen Treibhausgasemissionen sowie 90 Prozent des Artensterbens und der Wasserknappheit gingen auf die Gewinnung und Verarbeitung von Ressourcen zurück, sagte Lemke und verwies auf internationale Studien. "Drei Planeten wären notwendig, wenn alle Menschen auf der Welt so konsumieren würden wie wir in Deutschland." Mehr Sparsamkeit sei auch "eine Frage der globalen Gerechtigkeit".


Lemke betonte auch den Zusammenhang zum aktuellen russischen Angriffskrieg auf die Ukraine: Der Krieg habe Deutschland die Abhängigkeit von Rohstoffen klar vor Augen geführt. Auch deshalb brauche es einen effizienteren Umgang mit Ressourcen, sagte die Ministerin. 


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen