Unser Umgang mit Holz wird sich wesentlich ändern müssen, das legt diese Notiz aus einem Forst-Heft nahe
Forstpraxis hier zum Ukraine-Krieg von Marc Kubatta-Große am 6. April 2022
Mit dem Verhängen von Sanktionen gegen Russland und Belarus haben sich die weltweiten Holzhandelsströme augenblicklich verändert. Handelssanktionen und Beschränkungen bei Finanztransaktionen durch Europa, Nordamerika und wichtige asiatische Märkte sorgten für einen Stopp von Lieferungen aus Russland und Belarus.
Darüber hinaus wurden aufgrund der Kriegssituation auch Exporte aus
der Ukraine gestört.
Die Gesamtholzexporte aus den drei Ländern des
Kriegsgebiets beliefen sich 2021 auf 34 Mio. m3.
Über 25 %
dieses Volumens wurden in Länder mit aktuellen Sanktionen gegen Russland
und Belarus exportiert. Zudem haben die beiden großen
Holzzertifizierungsorganisationen FSC und PEFC sämtliche Hölzer aus den
beiden Ländern als „Konfliktholz“ gekennzeichnet, was per se einen
Import beispielsweise in die EU unmöglich macht.
Europa am schwersten betroffen
Das Gesamtvolumen an Nadelschnittholz, das aufgrund von Sanktionen derzeit nicht auf den Markt in Europa und Asien (außerhalb Chinas) gelangen wird, beläuft sich nach Schätzungen des US-amerikanischen Branchendienstes Wood Resource International (WRI) auf schätzungsweise 10 Mio. m3 oder gut 30 % des gesamten Exportvolumens aus Belarus, Russland und der Ukraine im Jahr 2021.
Die Aberkennung der FSC und PEFC-Zertifikate für Holz aus Russland und Belarus trifft auch China. Wollen Hersteller dort zertifizierte Holzprodukte für Europa und Nordamerika produzieren, geht dies nicht mehr mit Holz aus Russland.
Europa, das 2021 8,5 Mio. m3 Nadelschnittholz aus den drei Ländern importierte, wird am stärksten betroffen sein, da das Schnittholzimportvolumen 2021 fast 10 % des Gesamtverbrauchs ausmachte.
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