Schwäbische Zeitung hier Von Annette Vincenz und Lena Müssigmann
Parken auf der Fläche kostet künftig - Gemeinderat hat nach großem Krach entschieden
Jetzt also doch: Trotz aller Kritik wird Parken in Ravensburg ab 2023 teurer, und auf den bislang kostenlosen Parkplätzen auf der Kuppelnau werden dann erstmals überhaupt Gebühren fällig. Das hat der Ravensburger Gemeinderat nach langem Ringen am Montagabend entschieden. Die CDU-Fraktion wollte die Regel mit einem Antrag im letzten Moment kippen, scheiterte aber knapp.
Das neue Parkkonzept war aufgrund des Klimakonsenses auf den Weg gebracht worden, der von Fachleuten, Kommunalpolitikern und Bürgern erarbeitet und im Gemeinderat einstimmig verabschiedet worden war. Die Stadt Ravensburg will bis 2040 klimaneutral werden. Dazu zählt auch, eine Mobilitätswende herbeizuführen, die Bus-, Bahn- und Radfahren attraktiver und Autofahren unattraktiver machen soll. ..
Die Parkplätze auf der Kuppelnau aus dem Parkkonzept herauszunehmen, hatte Oberbürgermeister Daniel Rapp in einer Pressekonferenz vor der Sitzung bereits kategorisch abgelehnt. „Diese Rosinenpickerei wird es mit mir nicht geben. Man kann nicht die angenehmen Teile des Konzepts umsetzen und die unpopulären ablehnen“, sagte er. Er fühle sich nicht nur den Einzelhändlern aus dem Wirtschaftsforum pro Ravensburg (Wifo) verpflichtet, sondern allen Bürgern. Hätte sich die CDU mit ihrem Antrag durchgesetzt, hätte er das Thema ganz neu aufgerollt, so seine Ankündigung vorab.
Rapp wies die Kritik der Einzelhändler, die Stadt werde durch das neue Konzept unattraktiver für Einkäufer, zurück. „Wenn Sie auf der Kuppelnau morgens um 8 einen Parkplatz suchen, ist bereits alles belegt.“....
Zudem gebe es 2500 Parkplätze im Herzen der Innenstadt beziehungsweise am Rand der Altstadt, die außer samstags nie ganz belegt seien. Samstags und sonntags hingegen sei kostenloses Parken auf der Kuppelnau weiter möglich. Und wer wirklich mit dem Auto einpendeln müsse, aber kein Geld für das Parken ausgeben wolle, könne weiterhin kostenlos auf dem Oberschwabenhallengelände parken.
Rapp bezeichnete das Mobiliätskonzept bereits als „verwässert“, weil die Stadt von ihren ursprünglichen Vorstellungen von gestaffeltem Anwohnerparken beispielsweise weit abgewichen sei.
....Weitere Bestandteile des neuen Mobilitätskonzeptes sind höhere Parkgebühren überirdisch, „damit die Leute auf der Suche nach einem Parkplatz nicht dreimal durch die Innenstadt cruisen, sondern gleich ein Parkhaus ansteuern“, so Rapp, eine Verdreifachung der Ausgaben für das Radwegenetz und der Ausbau einen „Busses on demand“, der die Nordstadt mit der Innenstadt verbinden soll.
Eine erfreuliche Kehrtwende von F. Hautumm !
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen