Tagesschau ARD hier 15.04.2022
Den Wunsch nach
dem Eigenheim teilen viele. Doch selbst wenn man sich den Bau eines
Einfamilienhauses leisten kann - ist dieser wirtschaftlich und ökologisch
sinnvoll? Nein, sagt Bauministerin Geywitz. Sie setzt auf die Sanierung älterer
Häuser.
Der Neubau von
Einfamilienhäusern in Deutschland muss aus Sicht von Bundesbauministerin Klara
Geywitz eingedämmt werden, um den Flächenverbrauch zu senken und die Umwelt zu
schützen. Es sei "ökonomisch und ökologisch unsinnig", wenn jede
Generation neue Einfamilienhäuser baue, sagte die SPD-Politikerin der "taz
am Wochenende".
"Anderer
Nutzungszyklus" als Lösung?
Anfangs werde noch
zu fünft auf 150 Quadratmetern gewohnt, "aber dann ziehen die Kinder aus -
und das Haus schrumpft in dem Moment nicht". Seit den 1950er-Jahren seien
Hunderttausende Einfamilienhäuser gebaut worden. "In denen leben meist
keine Familien mehr, sondern ein oder zwei Senioren." Die Lösung sei ein
anderer Nutzungszyklus, sagte sie. "Gut wäre, wenn die nächste Generation
von jungen Familien alte Häuser erwirbt und saniert. Dafür müssen wir
staatliche Anreize setzen. Dann kann man beides vereinbaren: Fläche sparen und
den Wunsch vom eigenen Haus ermöglichen."
Geywitz sagte,
nötig sei eine Debatte über "gutes Wohnen". In den vergangenen
Jahrzehnten sei die Wohnfläche pro Person immer weiter gestiegen. "Wir
reden zwar darüber, wie das eigene Ess- oder Mobilitätsverhalten das Klima
beeinflusst, beim Wohnen aber noch nicht."
"Umdenken im
Wohnbereich"
Es müsse anders gebaut werden, sagte sie - mit kleineren Wohnflächen, aber größeren Gemeinschaftsflächen.
"Aber wir werden keine Vorschriften machen, wie viel
Quadratmeter eine Wohnung haben darf. In anderen Bereichen setzen wir auf
reparieren statt wegwerfen oder teilen statt besitzen. Wenn wir die
Klimaschutzziele erreichen wollen, brauchen wir auch ein Umdenken im
Wohnbereich, also mehr gemeinsam statt 'Alles meins'."
Im Jahr 2020 gab
es laut Umweltbundesamt rund 42,8 Millionen Wohnungen, gut fünf Prozent mehr
als 2011. Im gleichen Zeitraum stieg die tatsächlich genutzte Wohnfläche aber
deutlich stärker um 6,5 Prozent - vor allem wegen der größeren Wohnfläche pro
Kopf.
Auch in der Zeit wurde das Interview thematisiert hier
Klara Geywitz plädiert für Abkehr von Einfamilienhäusern
Ergänzt wurde noch:
Gut wäre es aus Sicht der Ministerin zudem, mehr mit Holz und Lehm zu bauen: "Das wäre mein Wunsch. Für die Verbesserung der CO₂-Bilanz des Gebäudesektors ist Holz eine super Möglichkeit, man kann auch mehrgeschossig damit bauen."
Hier noch der Artikel aus der TAZ hier
„Wer billig baut, baut zweimal“
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen