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24.11.2022 |
Andreas Zörner ist ein echter Fan des 500er-Busses. Seit dreieinhalb Jahren fährt der Mitarbeiter des Überlinger Biogroßhändlers Bodan täglich mit dem Regiobus von Pfullendorf zur Arbeit ins Gewerbegebiet Oberried. „Der Stundentakt passt gut zu meinen Arbeitszeiten“, sagt Zörner, der auch die Zuverlässigkeit des Busses schätzt.
Der 500er sei fast immer pünktlich und in der ganzen Zeit noch kein einziges Mal ausgefallen. Früher ist Zörner von Owingen mit dem Fahrrad zur Arbeit gefahren. „Das geht jetzt leider nicht mehr“, erzählt er. Und das Auto sei für ihn keine Alternative. Wie Zörner nutzen mittlerweile etliche Pendler den Bus aus dem Hinterland, der in einer guten Stunde von Sigmaringen über Krauchenwies, Pfullendorf, Herdwangen-Schönach und Owingen zum Überlinger Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) fährt.
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Dass der seit 2016 fahrende 500er eine Erfolgsgeschichte ist, wurde zuletzt im Juli deutlich, als Ministerpräsident Winfried Kretschmann eine Bilanz der 36 Regiobus-Linien zog, welche das Land Baden-Württemberg mit hohen Millionenbeträgen fördert. Die Linie Sigmaringen-Überlingen wurde hier als klarer Spitzenreiter genannt, mit einer Verdreifachung auf rund 1150 tägliche Fahrgäste – von den Verlusten während der Corona-Zeit einmal abgesehen.
„Insgesamt haben wir auf der Strecke bislang 2,2 Millionen Passagiere befördert“, sagt Max Stöhr, Leiter des Fachbereichs Kommunales und Nahverkehr beim Landratsamt Sigmaringen. Weiteren Auftrieb erwartet er durch das neue Jugendticket des Verkehrsverbunds Naldo, das ab März 2023 für 365 Euro im Jahr kommen soll. Der 500er Bus ist hier – wie in allen Naldo-Zeitkarten – bis nach Überlingen integriert. So können etwa Tübinger oder Reutlinger Studenten mit ihren Semestertickets kostenlos nach Hause oder zum Ausflug an den Bodensee fahren. Umgekehrt geht es mit Bodo-Zeitkarten aber nur bis Pfullendorf. Wer weiter will, braucht ein Naldo-Ticket.
Es bleibt ein Zuschussgeschäft
...Insgesamt 1,15 Millionen Euro habe der Betrieb im Jahr 2021 verschlungen, rechnet Stöhr vor. Dem stünden Ticketeinnahmen von 215 000 Euro gegenüber. Um wirtschaftlich rentabel unterwegs zu sein, müsste der Bus also fünfmal so viele Fahrgäste befördern. Am Verlust von gut 900 000 Euro, dem sogenannten Abmangel, beteiligt sich das Land Baden-Württemberg zur Hälfte.
Finanzierung bis 2025 geregelt
Die andere Hälfte teilen sich die Landkreise entsprechend der Streckenanteile (Sigmaringen 71,5 Prozent, Bodenseekreis 28,5 Prozent). Gesichert ist diese Finanzierung vorerst bis 2025. D..
Ungeachtet dessen soll ab Dezember ein weiterer Regiobus im Hinterland starten. Hier fährt bereits die Linie 600 zwischen Meßkirch und Sigmaringen. In gut einem Jahr kommt dann der geplante Regiobus 800 hinzu. Er soll Pendler von Bad Saulgau über Ostrach nach Pfullendorf bringen – mit nahtlosem Anschluss an den 500er nach Überlingen.
Die Linien
Regiobuslinien werden dort eingerichtet, wo keine gute Bahnverbindung existiert. Sie fahren im Stundentakt, durchgängig montags bis freitags zwischen etwa 5 und 24 Uhr, samstags ab 6 und sonntags ab 7 Uhr. Zum Versprechen der Regiobusse gehören die sichere Anbindung an den Zugverkehr und das Warten auf verspätete Züge.
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