Deutschlandfunk hier 09.11.2022
Bundesumweltministerin Lemke hat Verständnis für Kritik am Tempo der Bundesregierung beim Klimaschutz geäußert. Die Grünen-Politikerin sagte im Deutschlandfunk, es sei gut, dass der Politik der Spiegel vorgehalten werde. Im Kabinett stellt sie heute ihr Konzept zum Schutz von Mooren vor.
Sie verstehe den Zorn der jungen Generation und die jüngste Kritik des Expertenrats für Klimafragen, sagte Lemke im Deutschlandfunk. Die Regierung habe aber Weichen gestellt, etwa bei Windkraft, Photovoltaik und bei natürlichem Klimaschutz durch C02-Senken.
Lemke äußerte sich auch zum vielkritisierten Versprechen der Bundesregierung, den Senegal bei der Erschließung eines neuen Gasfeldes zu unterstützen. Sie betonte, das geplante Projekt könne nur eine Übergangslösung sein. Die durch den Ukraine-Krieg entstandene Situation dürfe nicht dazu führen, dass man den eingeschlagenen Pfad verlasse. Als Übergangstechnologie werde man Gas aber für einen kurzen Zeitraum noch brauchen.
Über Lemkes Konzept für eine Moorschutzstrategie wird heute im Bundeskabinett beraten. Ziel ist es, Moore in Deutschland besser zu schützen, damit sie als Speicher für Kohlenstoffdioxid wirken. Derzeit sind mehr als 90 Prozent der Moore in Deutschland entwässert.
Lemke sagte, sie setze zunächst auf Freiwilligkeit der Landwirte und wolle ohne eine gesetzliche Verpflichtung auskommen. Der Deutsche Bauernverband betonte, die geplante Wiedervernässung von Mooren dürfe nur im Einvernehmen mit den Betroffenen erfolgen.
Diese Nachricht wurde am 09.11.2022 im Programm Deutschlandfunk gesendet.
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