Das-Allgäu-online hier Autor: Josef Brutscher aus Kaufbeuren
mit vielen schönen Bildern!
Klimaaktivisten stellen sich mit "Gehzeugen" gegen den Kiesabbau im Altdorfer Wald
Mit einer symbolischen Aktion machen Klimaaktivistinnen und Klimaaktivisten am heutigen Mittwochvormittag auf den Kiesabbau im Altdorfer Wald in Ravensburg aufmerksam. Mit Blick auf die internationale Klimakonferenz in Ägypten, mahnen sie, auch regional entschlossener gegen die Erderwärmung vorzugehen. Dazu laufen sie mit sogenanntem "Gehzeug" auf der Straße L317 in Richtung Kieswerk Tullius.
Aktion soll auf den klimaschädlichen Kiesabbau im Altdorfer Wald aufmerksam machen
Unter Gehzeug versteht man ein Holzgestell, das mit Bannern bestückt ist und das etwa die Größe eines Mittelklassewagens hat. Ein Mensch, der dieses Gestell trägt, darf dann nicht mehr auf dem Gehweg laufen, sondern muss die Straße benutzen. Mit dieser Aktion soll mehr Bewusstsein für den klimaschädlichen Kiesabbau im Altdorfer Wald geschaffen werden. Denn dort sollen in Zukunft rund 60 Hektar Waldfläche gerodet werden, um Platz für zusätzlichen Kiesabbau zu schaffen.
Für den Altdorfer Wald und gegen den Kiesabbau
Der Meinung der Klimaaktivistinnen und Klimaaktivisten nach, ist diese großflächige Zerstörung des Waldbodens ein absolutes "No-Go". Denn intakte Wälder seien mit ihrer kühlenden Wirkung auch für das Regionalklima von entscheidender Bedeutung und durch die Rodung würden Bäume und Waldboden zerstört, die ansonsten große Mengen an CO2 absorbieren könnten. Außerdem würden wertvolle Trinkwasserquellen durch die Zerstörung gefährdet. "Wir dürfen nicht nur auf beispielsweise den Amazonas gucken, sondern müssen auch regional schauen. Auch müssen wir die Politik dazu ermahnen, ihre Versprechen einzuhalten", begründet Klimaaktivist Martin Lang die Proteste im Altdorfer Wald gegenüber all-in.de.Schwäbische Zeitung hier
Klimaaktivisten im Altdorfer Wald setzen auch Zeichen für Windkraft
Wieder einmal ist am Mittwoch im Altdorfer Wald auf der Straße protestiert und der Verkehr aufgehalten worden. Wie schon am Mittwoch vor einer Woche waren die Aktivisten mit sogenannten Gehzeugen unterwegs – also Holzkonstruktionen, die zu Fuß transportiert werden.
... Zurzeit prüft die Staatsanwaltschaft Ravensburg, ob bei der Aktion von vor einer Woche eine Straftat vorliegt.
Allerdings: Auf dem Gehzeug hatten die drei Aktivisten ein Windrad angebracht. „Das soll dafür stehen, dass wir nicht nur gegen etwas sind, sondern zum Beispiel für mehr Klimaschutz“, hieß es vor Ort. Damit verbunden ist der Ausbau vpn mehr Erneuerbaren Energien. Zu Fuß und auf dem Rad begleiten zwei der Aktivisten das „Ein-Mann-Gehzeug“. Hintergrund dürfte sicherlich auch der Ausbau von Windkraft in der Region Bodensee-Oberschwaben sein.
Probleme mit dem Windpark-Projekt
Im Altdorfer Wald ist unter anderem der mit 42 Windrädern größte Windpark Baden-Württembergs geplant. Bekanntlich ist jedoch derzeit die Frage offen, ob und in wenn ja in welcher Form dieser Windpark kommen kann, weil es zurzeit Diskussionen über eine Tiefflugstrecke der Bundeswehr gibt. Diese könnte den Ausbau der Windenergie in der Region hemmen. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) will den Fall zum Anlass nehmen, über das Thema mit dem Verteidigungsministerium zu sprechen, das wurde am Dienstag bekannt.
Eine der Taktiken, mit denen die Klimaaktivisten am Mittwoch Aufmerksamkeit erreichen wollten: Kam ein Auto oder Lastwagen von hinten angefahren, ließen sie sich zunächst nicht überholen, sondern zogen in Richtung Mittelstreifen. So sollte sich der Verkehr stauen. „Unsere Protestform mit Gehzeugen bringt zwar den Verkehr kurzfristig ins Stocken, aber Rettungswagen weichen wir selbstverständlich aus und unterbrechen unseren Protest. Auch andere Fahrzeuge können uns – wie schon beim letzten Mal – einfach überholen“, wird Klimaaktivist Lukas Häfele aus Wolfegg in einer Pressemitteilung zitiert.
Anlass war die Klimakonferenz
Die Aktivisten nahmen die internationale Klimakonferenz in Ägypten zum Anlass für ihren Protest am Mittwoch. Sie wollten dabei auch auf die Auswirkungen regionaler Aktivitäten aufmerksam machen. So setzen sie sich unter anderem gegen mehr Kiesabbau im Altdorfer Wald ein.
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