Samstag, 26. November 2022

„Ruder herumgerissen“ - Gute Nachrichten für Haie

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Deutschlandfunk  hier  26.11.2022  

Umweltschützer zufrieden mit Beschlüssen der Weltartenkonferenz

Zum Ende der Weltartenkonferenz Cites in Panama zeigen sich Umweltschützer zufrieden. Die Umweltstiftung WWF nannte die Konferenz einen „vollen Erfolg“ besonders für Meerestiere.


DW  hier

ARTENSCHUTZ

Der Mensch bringt so manche Art in arge Bedrängnis. Strenger kontrolliert werden soll künftig vor allem der Handel mit Haien, wie die Weltartenkonferenz beschloss. Naturschützer zeigen sich zufrieden.

Mehr als 470 wildlebende Arten werden künftig besser geschützt. Zum Abschluss der zweiwöchigen CITES-Weltartenkonferenz in Panama verabschiedeten Vertreter aus 184 Staaten ein großes Schutzpaket für Tiere und Pflanzen.

"Besonders für Meerestiere war die Konferenz ein voller Erfolg, so dürfen etwa 90 Prozent aller international gehandelten Hai- und Rochenarten nur gehandelt werden, wenn ihre Bestände dadurch nicht gefährdet sind", teilte die Umweltstiftung WWF mit. "Dies wird als Tag in die Geschichte eingehen, an dem wir das Ruder herumgerissen haben, um das Aussterben der Haie und Rochen auf der Welt zu verhindern", betonte die Nichtregierungsorganisation Wildlife Conservation Society (WCS). Entscheidend sei nun die Umsetzung.

Die Initiative für einen besseren Schutz der Haie war einer der meistdiskutierten Vorstöße auf der Konferenz. Insbesondere Japan und Peru hatten versucht, die Anzahl der zu schützenden Haifisch-Arten zu verringern. Haifleisch und besonders Haiflossensuppe gelten vor allem in ostasiatischen Ländern als Delikatesse. Oft werden die Tiere, nachdem ihnen die Flossen abgeschnitten wurden, wieder ins Meer geworfen, wo sie einen langsamen Tod sterben.

Für ein Kilo Haiflossen werden umgerechnet rund tausend Euro gezahlt, der Markt für den Handel mit ihnen wird auf 500 Millionen Dollar pro Jahr geschätzt. Nach Angaben der US-Umweltorganisation Pew Environment Group werden jährlich zwischen 63 und 273 Millionen Haie getötet.

"Historische Entscheidung"

Neben Haien und Rochen wurden auch zahlreiche Reptilien sowie tropische Baumarten unter besonderen Schutz gestellt. Die deutsche Umweltministerin Steffi Lemke sprach von einer "historischen Entscheidung für den Artenschutz". Die Staatengemeinschaft habe "ein starkes Zeichen gesetzt und sich klar für stärkere Kontrollen des internationalen Artenhandels ausgesprochen. Auch die Verbote des internationalen Elfenbein- und Nashornhandels bleiben." Deutschland habe wesentlich zu dieser Entscheidung beigetragen. "Diese wirklich guten Ergebnisse geben uns Rückenwind für die Verhandlungen auf der Weltnaturkonferenz in Montréal, die nächste Woche beginnen", sagte die Grünen-Politikerin.

"Die Regierungen auf der CITES-Konferenz haben gezeigt, dass sie beginnen zu begreifen, welche Anstrengungen erforderlich sind, um die Krise der Natur zu bewältigen", erklärte der Internationale Tierschutzfonds Ifaw. Die Organisation Pro Wildlife zeigte sich ebenfalls "erleichtert, dass CITES ein so deutliches Zeichen gegen die Plünderung der Artenvielfalt gesetzt hat".

Das Washingtoner Artenschutzübereinkommen CITES wurde 1973 geschlossen und regelt den internationalen Handel mit Wildtieren und -pflanzen. Bei den regelmäßigen Vertragsstaatenkonferenzen wie jetzt in Panama werden die Listen der Arten, für die Handelsbeschränkungen gelten, jeweils angepasst. Derzeit umfasst das Abkommen mehr als 5800 Tier- und 30.000 Pflanzenarten.

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