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Holzpellets sind der Standard, aber auch Laub ist als Brennstoff möglich – wenn man denn an Laubpellets herankommt. Alles Wissenswerte.
Verstärkt rücken deshalb alternative Heizmethoden wie Holzpellets in den Fokus. Im Unterschied zu klassischen Kaminen gibt es bei Pellets zwei Optionen: den Pelletofen und die Pelletheizung. Der Pelletofen ähnelt dem Kamin und ist primär für ein Zimmer gedacht. Die Pelletheizung kann tatsächlich eine Gas- oder Öl-Zentralheizung ersetzen und ein komplettes Haus mit Wärme versorgen. Doch zusammen mit Gas und Heizöl sind auch die Preise für Holzpellets in der Energiekrise gestiegen.
Pellets aus Laub: Wie die Blätter von der Straße zu Brennstoff verarbeitet werden
Umso interessanter ist die Tatsache, dass man statt Holz auch Blätter für die Produktion von Pellets nutzen kann. Die Rede ist tatsächlich von Straßenlaub, das von vielen Kommunen als Abfallprodukt entsorgt wird. Dabei kann Laub gerade jetzt einen wichtigen Beitrag zur Energiesicherheit leisten, meint Steffen Menzel, Geschäftsführer der Advanso GmbH mit Sitz in Dresden. Sein Maschinenbauunternehmen hat sich auf die Produktion von Laubpellets spezialisiert. Im Interview mit dem MDR bezeichnet er den Brennstoff als "Übergangstechnologie"
Er sagt: "Das Laub soll bloß temporär eine Rolle spielen, bis mal erneuerbare Energien, Wind und Photovoltaik-Anlagen zum Beispiel, eine größere Rolle spielen." Und gerade jetzt könne das Laub als Energielieferant eine beachtliche Rolle spielen. Die Produktion von Laubpellets unterscheidet sich dabei gar nicht allzu sehr von den klassischen Holzpellets. Genau wie das Holz sind die Blätter ein Restprodukt, das zerkleinert und in Form gepresst wird. Über die genauen Produktionsabläufe berichtet das Online-Portal "Utopia" – grob lässt sich die Herstellung in folgende fünf Schritte unterteilen:
Laub wird von der Straße aufgesammelt und zu einem Verarbeitungsunternehmen gebracht
Das Laub wird getrocknet und gesäubert
Anschließend werden die Blätter von einer Maschine fein zerstückelt
In einer Maschine wird das Laub unter enormem Druck zu Pellets gepresst
Die fertigen Laubpellets werden gekühlt gelagert und können anschließend verfeuert werden
Holz- und Laubpellets: Was ist der bessere Brennstoff? Der Vergleich überrascht
Da stellt sich die Frage: Wie gut sind die Laubpellets als Brennstoff? Und können sie mit den klassischen Holzpellets mithalten? "Man kann diese Pellets genauso verheizen wie Holzpellets", sagt Maschinenbauer Norbert Döring aus Reichenbach im Vogtland, der sich ebenfalls auf die Produktion solcher Laubpellets spezialisiert hat, dem MDR. Bei Laubpellets falle etwas mehr Asche an und der Brennwert sei im Vergleich zu Holzpellets rund zehn Prozent geringer.
Der Brennwert beschreibt bei Pellets den Energiegehalt – einschließlich der Kondensationswärme, berichtet das Fachportal "Heizungsfinder". Die Kondensationswärme wiederum ist die Energie, die durch den Wasserdampf bei Pellets freigesetzt wird. Bezogen auf den Vergleich von Holz- und Laupellets bedeutet das, dass Holzpellets etwas effizienter sind als die Blätter-Variante. Möglich ist auch, Holz und Blätter in Pellets zu mischen, um den Brennwert zu steigern. Der Vorteil von Laubpellets gegenüber reinen Holzprodukten ist, dass Blätter im Herbst fast überall auf der Straße liegen – und nicht wie bei Holz erst in der Verarbeitung anderer Produkte anfallen. Zudem wird bei der Produktion von Laubpellets kein Bindemittel benötigt.
Das Verbrennen von Laub in Pelletform ist übrigens erlaubt. Laut Verordnung des Bundesimmissionsschutzgesetzes gehören sie in die Brennstoffkategorie „Stroh- oder ähnliche pflanzliche Stoffe“ und können problemlos in jedem Pelletofen verheizt werden.
Ganz anders sieht das im Garten bei unverarbeitetem Laub aus. Wer einfach Blätter verbrennt, macht sich seit 2016 strafbar. Was aber erlaubt ist, ist die Laubpellets selbst herzustellen. Das geht, ist aber aufwendig und mit hohen Kosten verbunden – allein benötigte Geräte wie Presse und Mühle gehen ins Geld.
Ebenso schwierig ist es aber auch, Laubpellets zu kaufen. Berichten von "Utopia" zufolge werden die wenig produzierten Blätter-Pellets in Deutschland meist von staatlichen Einrichtungen benötigt – etwas für Kindergärten und Schwimmbäder. Das könnte sich ändern, wenn sich der Trend Laubpellets stärker durchsetzt und die Produktionskapazitäten ausgebaut werden. Grundsätzlich kann man in jedem Pelletofen aber auch Laubpellets verheizen – und bis auf die vermehrte Aschebildung sowie den etwas niedrigeren Brennwert gibt es nicht einmal einen großen Unterschied zum klassischen Holzpellet.
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