Wenn wir Berichte über den Klimawandel und die nötigen Veränderungen lesen, hören oder sehen, dann sagen diese oft eine dunkle Zukunft vorher. Viele von uns haben dann Bilder von zerrütteten Städten, grau, dreckig und verlassen vor Augen. Fast schon apokalyptischen Ausmaßes. Kein Wunder fällt es uns da schwer, das Positive zu sehen. Von radikalen Veränderungen, Verzicht und Einschränkungen ist auch oft die Rede. Das verunsichert und kann Ängste hervorrufen.
Doch eine umweltfreundliche Zukunft hält viele Benefits für uns und unsere Gesundheit bereit. Es wird Zeit für eine positive Vision unserer Zukunft – trotz Klimawandel.
Eine positive Zukunft – was bedeutet das?
Elena Bennett, eine US-amerikanische Ökologin, sagt sehr treffend in ihrem TedTalk, dass wir vor allem eine positive Zukunftsvision brauchen, wie unsere Welt in 30 Jahren aussehen könnte.
Ein gerechterer Ort, wo wir im Einklang mit der Natur leben und es auch uns dadurch besser geht.
Wenn wir nur an die dystopischen Bilder und den Untergang unserer Welt denken, trage das dazu bei, dass wir auch so handeln.
In der Psychologie gibt es dafür einen Ausdruck: Self-Fulfilling-Prophecy oder auch Selbsterfüllende Prophezeiung. Im Grunde sagt diese aus, dass bestimmte Erwartungen, die wir an Menschen, die Zukunft oder an was auch immer haben, einen entscheidenden Einfluss auf das tatsächliche Eintreten haben. Wir interpretieren unser Umfeld entsprechend dieser Prognose und passen unser Verhalten dementsprechend an.
Es ist also wichtig, positiv zu denken. Das ist ja jetzt wirklich nicht neu und erleuchtend! Was genau sind positive Aspekte einer umweltfreundlichen Zukunft?
Positive Auswirkungen eines nachhaltigen Lebensstils auf unsere Gesundheit
Die Klima- und Umweltkrise ist gleichzeitig auch eine Gesundheitskrise. Implementieren wir innovative und inspirierende Umweltlösungen, profitiert davon auch unsere Gesundheit.
Es gibt eine Menge direkter und indirekter Auswirkungen der Klimakrise auf unsere physische und psychische Gesundheit.
Auswirkungen auf unsere physische Gesundheit:
Wenn wir die Klima- und Umweltkrise in den Griff bekommen, senkt das langfristig die Zahl der jährlichen Hitzetote. Diese Zahl ist nämlich in den letzten Jahrzehnten durch die Auswirkungen des Klimawandels deutlich angestiegen.
Außerdem kann durch Klima- und Umweltschutz ein weiterer Anstieg von Allergien und Atemwegserkrankungen wie Asthma abgeschwächt werden.
Auch das Auftreten von vektorübertragene Erkrankungen (z.B. Zoonosen), bei denen Erreger über Tiere an den Menschen übertragen werden, kann durch umweltfreundliches Handeln reduziert werden. Zu diesen Erkrankungen zählen zum Beispiel Ebola oder auch Borreliose. Durch die menschliche Landnutzung begünstigen wir solche Zoonosen.
Ein verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen und Lebensräumen würde also erhebliche Vorteile für Tiere und Menschen mit sich bringen.
Auswirkungen auf unsere mentale Gesundheit:
Darüber hinaus würde ein Rückgang an Naturkatastrophen das Risiko reduzieren, an psychischen Störungen wie Depressionen, Angststörungen und posttraumatischen Belastungsstörungen zu erkranken.
Ist die Luft in Städten besser, gibt es ausgebaute Fahrradwege, schöne Grünflächen und verkehrsberuhigte Zonen, dann halten wir uns dort gerne auf. Wir bewegen uns mehr, atmen bessere Luft ein und die Grünflächen senken auch die Temperaturen in den dicht besiedelten Städten. Wir fühlen uns wohler.
Projekte für eine positive Zukunft
Damit wir uns eine positive Zukunft vorstellen können, ist es vor allem wichtig, den Weg dorthin zu betrachten und nicht nur an das Endergebnis zu denken. Das Endergebnis könnte so etwas sein wie: Eine gerechtere Welt mit mehr Biodiversität, anderen Strukturen und anderen Werten. Radikal anders als jetzt. Das ist ziemlich unspezifisch. Deswegen hilft es sich Projekte anzuschauen, die uns schon jetzt eine Idee geben, wie eine zukünftige Welt aussehen kann.
Seeds of the Good Anthropocene
Elena Bennett nennt diese Beispiele Seeds of the Good Anthropocene (sprich: Samen des guten Menschenzeitalters). Auf der Website von Seeds of the Good Anthropocene gibt es eine Weltkarte mit Seeds, die Positivbeispiele in den unterschiedlichsten Ländern zeigt. Dazu gehört zum Beispiel das Projekt vertical forests. Dabei geht es um die Begrünung und Wiederaufforstung in Städten, was CO2 bindet, die Luftqualität verbessert und auch den Lärm in Innenstädten reduzieren kann. Das Ganze kombiniert mit einer beeindruckenden Architektur.
Auch die App Zwopr ist ein Seed of the Good Anthropocene. Das Modell einer nachhaltigen Helfer-App fördert den Zusammenhalt in der Community, Austausch von Wissen und Skills und tut gleichzeitig Gutes für den Klimaschutz.
Fazit
Die großen Veränderungen, die wir benötigen, um die Klima- und Umweltkrise zu bewältigen, können auf jeden Fall sehr verunsichern und überfordern. Und es wird auf dem Weg zu einer umweltfreundlichen Welt sicher nicht immer angenehm.
Klar ist allerdings, dass unsere positive Vision nicht von Verzicht und Pessimismus geprägt sein muss. Mit vielen innovativen Ideen wirken wir schon jetzt daran mit, wie unsere gerechte und umweltfreundliche Zukunft aussieht. Und wenn wir viele kleine und große Veränderungen anstoßen und uns durch unkonventionelle Ideen inspirieren lassen, sorgt das dafür, dass wir der Klima- und Umweltkrise nicht machtlos ausgeliefert sind.
Werde Teil der Zwopr Community!
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