Schwäbische Zeitung hier 01.11.2022
Die Initiative Bodensee-S-Bahn (IBSB hier) begrüßt es, dass das Verkehrsministerium Baden-Württemberg nun auch auf der Strecke Aulendorf – Kißlegg eine Elektrifizierung mittels Oberleitung in Betracht zieht. Das teilt die IBSB in einer Pressemeldung mit und nennt das Vorhaben „einen wichtigen Schritt für die Weiterentwicklung der Infrastruktur und damit des Bahnverkehrs in der Region“. Ein von Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) vorgestelltes Gutachten hatte zuvor den Bau einer Oberleitung auf dieser Strecke empfohlen (SZ berichtete).
„Dies stellt eine Abkehr von den bisherigen Plänen dar, auf dieser Strecke nur diesel- oder batteriebetriebene Züge zum Einsatz zu bringen“, schreibt die Initiative. Die Elektrifizierung der Strecke Aulendorf – Kißlegg sei vergleichsweise einfach möglich und schließe die Lücke zwischen der elektrifizierten Südbahn und der elektrifizierten Allgäubahn. Ähnlich hatte sich bei der Präsentation der Studienergebnisse Gerd Hickmann, Abteilungsleiter öffentlicher Verkehr, geäußert.
Laut Initiative würden mit dem „Ringzug bodo“ und der Zugteilung des RE München – Lindau bereits zwei gute Konzepte vorliegen, deren Betrieb dank Oberleitung ermöglicht würde.
Weitere Oberleitungen gefordert
Darüber hinaus setzt sich die Initiative in der Meldung für weitere Verbesserungen der Bahn-Infrastruktur ein. So fordert sie den Bau von Oberleitungen auch für die Donautalbahn und für den westlichen Teil der württembergischen Allgäubahn von Aulendorf über Herbertingen bis nach Sigmaringen.
In Sigmaringen käme es dann zu einem Lückenschluss, da dort künftig die Oberleitung aus der Richtung Stuttgart/Tübingen endet. „Die IRE-Linie Aulendorf – Tübingen – Stuttgart könnte dann durchgehend elektrisch betrieben werden“, so die Initiative.
Zusätzliches Gleis in Aulendorf und Kißlegg
Des Weiteren setzt sich die IBSB für eine Steigerung der Kapazität durch den Bau von zweigleisigen Streckenabschnitten, zusätzlichen Blockabschnitten, Ausweichgleisen und Bahnhofserweiterungen ein. „So benötigen die Bahnhöfe Aulendorf und Kißlegg mindestens ein zusätzliches Gleis“, heißt es in der Meldung. Neue zweispurige Abschnitte zwischen Leutkirch und Hergatz würden zudem nach Ansicht der IBSB mehr Flexibilität und Stabilität für den Betrieb bringen.
Die Initiative räumt zwar ein, dass für beide Bereiche das Land nicht hauptverantwortlich sei, dennoch fordert sie, dass sich „alle Akteure gemeinsam für Verbesserungen einsetzen“.
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