Mittwoch, 17. November 2021

Nachtrag zu COP 15: Unternehmen fordern Maßnahmen gegen das Artensterben

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Weltnaturkonferenz in Kunming

Die Vorstände von elf Konzernen haben sich in einem offenen Brief an die Staats- und Regierungschefs gewandt. Sie warnen: Ohne einen besseren Schutz der Artenvielfalt drohe ein »toter Planet«.
Zum Auftakt der Weltnaturkonferenz in der chinesischen Stadt Kunming haben sich die Vorstandsvorsitzenden elf großer Unternehmen in einem offenen Brief an die Staatsoberhäupter der Welt gerichtet: Die Verantwortlichen müssten mehr tun, um die Zerstörung der Natur zu verhindern. Ohne sinnvolle Maßnahmen gegen das Massenaussterben von Wildtieren und gegen den Zusammenbruch von Ökosystemen drohe »ein toter Planet«.
Knapp 200 Vertragsstaaten der Uno-Konvention für die biologische Vielfalt (CBD) nehmen an der Weltnaturkonferenz teil, die meisten Delegierten sind virtuell zugeschaltet. Das einwöchige Treffen findet unter dem Vorsitz Chinas statt. Ziel des Treffens ist die Vereinbarung eines neuen Rahmenabkommens zum Schutz der weltweiten Artenvielfalt. Geplant sind zudem weitere Verhandlungen im Januar und ein Präsenztreffen im Frühjahr 2022.
»Die Natur befindet sich an einem Wendepunkt und die Zeit läuft gegen uns.«

Aus dem Brief von »Business for Nature«

»Der Wettlauf um die Umkehrung des Naturverlustes und den Aufbau einer naturfreundlichen, umweltfreundlichen und gerechten Welt hat begonnen. Die Natur befindet sich an einem Wendepunkt und die Zeit läuft gegen uns«, heißt es in dem Schreiben der Unternehmerinnen und Unternehmer. »Wir müssen den Naturverlust als die Krise erkennen, die er ist. Wir müssen begreifen, dass die Natur, auch wenn sie für die Bewältigung des Klimawandels von entscheidender Bedeutung ist, mehr als nur eine Lösung für das Klima darstellt. Die Uno-Biodiversitätskonferenz COP15 ist unsere letzte und beste Chance, den Verlust der biologischen Vielfalt zu stoppen.«
Unter den elf CEOs, die das Schreiben mitzeichnen, sind unter anderem die Vorstandsvorsitzenden von Unilever und H&M. In der Vergangenheit standen diese Firmen wiederholt in der Kritik von Umweltschutzorganisationen. Der Konzern Unilever, der etwa die Eismarken Magnum und Langnese oder Körperpflegeartikel von Rexona oder Duschdas herstellt, zählt nach Angaben von Greenpeace zu den größten Plastikmüllerzeugern der Welt. Der Modekonzern H&M verkauft günstige Kleidung – und ist damit Teil einer Industrie, die nach Angaben der Vereinten Nationen für ein Zehntel der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich ist. Beide Firmen haben mittlerweile jedoch Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit beschlossen.

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