Spektrum der Wissenschaft hier
LIVEBLOG ZUM 26. UN-KLIMATREFFEN
:
Der offiziell letzte Tag der Klimakonferenz COP26 hat begonnen. Wird es einen guten Abschluss geben? Wahrscheinlicher ist, dass die 40 000 Delegierten in die Verlängerung gehen. Der Liveblog
von Manon Bischoff, Jan Dönges, Christiane Gelitz, Lars Fischer, Daniel Lingenhöhl, Esther Megbel, Daniela Mocker, Jan Osterkamp, Alina Schadwinkel, Karin Schlott, Frank Schubert und Mike Zeitz
Zum Leben zu wenig, zum Sterben zu viel? Mit den bisherigen Ergebnissen bei COP26 sind viele nicht zufrieden. Christiana Figueres, die frühere Hauptverantwortliche fürs Klima bei den Vereinten Nationen und Vorsitzende des Pariser Klimagipfels 2015, der französische Diplomat und Verhandlungsführer Laurence Tubiana und der ehemalige französische Außenminister Laurent Fabius äußerten gegenüber dem »Guardian« schon mal ihren Unmut. Die Vereinbarungen seien bislang zu schwach, um einen verheerenden Klimawandel abzuwenden.
Unter den momentanen Umständen müssen die Ziele schon nächstes Jahr wieder verschärft werdenLaurent Fabius
Mit den bislang erzielten Ergebnissen steuere die Welt eher auf 2,4 Grad Celsius Erwärmung zu – und bliebe nicht deutlich unter den zwei Grad Celsius, die viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bereits als katastrophal ansehen.
Der vorletzte Tag der Weltklimakonferenz geht mit vielen Appellen und wenigen Beschlüssen zu Ende. Unter anderem der Papst, Konferenzpräsident Alok Sharma und UN-Generalsekretär Antonio Guterres haben die Teilnehmer des Gipfels noch einmal dazu aufgerufen, endlich mehr Einsatz und Kompromissbereitschaft zu zeigen. Bei den bislang bei den UN eingereichten Klimaschutzplänen gebe es eine »tiefe und reale Glaubwürdigkeitslücke«, beklagte etwa Guterres. »Jedes Land, jede Stadt, jede Firma, jede Finanzinstitution muss radikal, glaubwürdig und nachvollziehbar ihre Emissionen runterfahren und ihre Portfolios entsprechend bereinigen – und zwar ab jetzt.«
Auch die ugandische Klimaaktivistin Vanessa Nakate fand drastische Worte:
Auch die ugandische Klimaaktivistin Vanessa Nakate fand drastische Worte:
Wir ertrinken in Versprechen. Aber Versprechen werden das Leiden der Menschen nicht stoppenVanessa Nakate, Klimaaktivistin
Als kleiner Lichtblick des Tages darf gewertet werden, dass China und die USA sich wieder ein wenig zusammengerauft haben. Die beiden Nationen haben heute eine gemeinsame Erklärung veröffentlicht, in der sie verstärkte gemeinsame Anstrengungen in Sachen Klimaschutz vereinbaren. Ebenfalls positiv: Das Vorhaben von rund ein Dutzend Staaten, einen Ausstieg aus Öl und Gas festlegen zu wollen. Deutschland gehört allerdings mal wieder nicht zu den Unterzeichnern.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen