Freitag, 26. November 2021

BODENSEEKREIS: Gürtelbahn erhält schlechte Bewertung

Südkurier hier

Kurzbericht: Das Landesverkehrsministerium hat ein Ranking zur Qualität des Zugverkehrs im ersten Halbjahr veröffentlicht: Die Bodenseegürtelbahn belegt unter 29 überprüften Verbindungen Platz 28.
Gründe: infrastrukturelle Defizite durch die eingleisige Strecke, anfälliges Zugmaterial, Engpässe in Werkstätten sowie zu wenige Lokführer. Die Bahn, der Regionalverband sowie der Interessenverband der Gürtelbahn wollen dem Strukturproblem entgegenwirken. 


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Schlechte Bewertung für Zugverkehr

...Ein neues Ranking des Verkehrsministeriums soll Bahnfahrer in Baden-Württemberg darüber informieren, wie der Zugverkehr in ihrer Region bei diesen Kriterien abschneidet. Auf den vorderen Plätzen eine Verbindung aus der Region: Der Seehas (SBB) im Landkreis Konstanz erreicht Rang drei. Doch wie steht es um den Zugverkehr im Bodenseekreis?

Knapp 39 von 100 Punkten

Verbesserungsbedarf sieht das Ministerium bei der Qualität im Bahnverkehr unter anderem bei einigen Netzen der DB Regio AG, darunter die Bodenseegürtelbahn und das sogenannte Netz 2 – Stuttgart-Ulm-Bodensee, das nach Friedrichshafen und weiter bis nach Lindau führt. Von 29 bewerteten Verkehrsnetzen im Land belegt die Bodenseegürtelbahn Rang 28 – und damit den vorletzten Platz. Während der Erstplatzierte im Ranking 91,38 von 100 Punkten erreicht, schneidet die Bodenseegürtelbahn mit 38,74 Punkten deutlich schlechter ab. Die Strecke Stuttgart-Ulm-Bodensee kommt mit 44,04 Punkten auf Rang 24.

Immer wieder berichten Pendler von Ausfällen, verspäteten Zügen und überfüllten Waggons auf der Gürtelbahn. „Das hat uns nicht überrascht“, sagt auch Wolfgang Heine, neuer Direktor des Regionalverbands Bodensee-Oberschwaben und künftiger Vorsitzender des Interessenverbands Bodenseegürtelbahn. „Wir wissen um die Probleme und das hat sich mit dem Ranking bestätigt.“ Und: „Das ist sicher kein Ergebnis, mit dem man sich zufriedengeben kann und darf.“ Hauptproblem: Infrastrukturelle Defizite durch die eingleisige Strecke und zu wenige Begegnungsmöglichkeiten, die es erschweren, einen stabilen Fahrplan zu leisten. Hinzu kommen laut Heine anfälliges Zugmaterial, Engpässe in Werkstätten in Ulm sowie ein Mangel an Lokführern. „Wenn all das zusammenkommt, wird es schwierig“, so Heine.

....Langfristig sei – so betont Heine – allerdings die Infrastruktur-Anpassung das A und O. „Wir müssen Tempo machen und dürfen keine Zeit mehr verlieren“, sagt er. Obwohl die Region dafür gar nicht zuständig sei, treibe sie den Ausbau und die Elektrifizierung der Strecke voran. Ziel des Ausbaus müsse sein, nicht nur den Fahrplan stabil zu halten, sondern insgesamt mehr Züge auf die Schiene zu bringen und den Takt zu verbessern. „Das ist das Mega-Thema des Jahrzehnts“, sagt Heine.

Wie sich die Gesamtbewertung zusammensetzt und wie die einzelnen Verbindungen abschneiden, ist online abrufbar: hier

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