Freitag, 5. November 2021

Fridays for Future: Klimakrise ruiniert die Landwirtschaft

 Norbert Lehmann, agrarheute      hier

Der Agrarsprecher von Fridays for Future warnt: Die Klimakrise gefährdet die Wirtschaftlichkeit der Landwirtschaft.

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Neue Wege für die Landwirtschaft fordert der Agrarsprecher von Fridays for Future, Tilman von Samson. Auf der Herbsttagung der Agrarsozialen Gesellschaft (ASG) in Göttingen sprach sich von Samson für eine breite und ehrliche Auseinandersetzung darüber aus, wie die Branche mit den Herausforderungen des Klimawandels umgehen sollte.

„Wir brauchen einen gerechten Wandel“, betonte der Klimaaktivist. Ziel müsse es sein, die notwendigen erheblichen Anpassungen mit wirtschaftlichen Perspektiven für die Betriebe zu verbinden.

Umstellungen sind für Bauern teuer und riskant

Von Samson skizzierte das Dilemma, vor dem viele Landwirte derzeit stünden: Zum einen seien die erforderlichen Umstellungen für die Bauern teuer und risikoreich. Zum andern ruiniere die fortschreitende ungebremste Klimakrise die Wirtschaftlichkeit der Betriebe. Auf die damit verbundenen Fragen müssten gemeinsam Antworten gefunden werden.

Eine Voraussetzung dafür sieht der Absolvent der Agrarfakultät in Halle in einer offenen Debatte zur Zukunft der Landwirtschaft. Als Negativbeispiel nannte er die jüngste Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP), die in Hinterzimmern ausgehandelt worden sei und bei der das Thema Klimaschutz weitgehend außen vor bleibe. Demgegenüber begrüßte von Samson ausdrücklich die Arbeit der Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL).

Zukunftskommission war ein wesentlicher Schritt nach vorn

Von Samson betrachtet den ZKL-Abschlussbericht als wesentlichen Schritt für eine Beendigung der Grabenkämpfe zwischen der Landwirtschafts- und der Umweltseite, auch wenn er hinsichtlich der für den Klimaschutz notwendigen Reduzierung der Treibhausgasemissionen hinter den Erwartungen zurückbleibe.

Der Aktivist betonte die zentrale Rolle des Moorschutzes sowie einer Reduzierung der Tierzahlen in der Landwirtschaft für eine Absenkung der landwirtschaftlichen Emissionen. Der scheidenden Bundesregierung warf von Samson fehlenden Mut vor. Entgegen der Ankündigung im Koalitionsvertrag habe die schwarz-rote Regierung keine Strategie für den Moorschutz vorgelegt. Die Bund-Länder-Zielvereinbarung Moorbodenschutz kritisierte von Samson als unzureichend.

EU-Agrarpolitik senkt die Einkommen, nicht die Emissionen

Vor der Bundestagswahl hatte agrarheute-Chefredakteur Simon Michel-Berger ein ausführliches Videointerview mit Tilman von Samson geführt.

Darin hatte der Agrarsprecher der Fridays-for-Future-Bewegung eine vernichtende Bilanz der EU-Agrarpolitik gezogen, die zwar die Agrareinkommen, jedoch nicht die Emissionen senke.

Mit Material von AgE

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