Donnerstag, 11. November 2021

Die Krise im Hintergrund: Demografischer Wandel

 Süddeutsche Zeitung  hier von Roland Preuß

Wie sich der Wohlstand ohne Babyboomer sichern lässt

Was passiert, wenn die geburtenstarken Jahrgänge in Rente gehen? Forscher des Instituts der Deutschen Wirtschaft haben verschiedene Szenarien berechnet. Die ökonomischen Folgen könnten verheerend sein.

Das Problem ist seit Langem absehbar. Die geburtenstarken Jahrgänge gehen demnächst, von Mitte der 2020er Jahre an, vermehrt in Rente. Das sind die Kinder vom Ende der Fünfziger und Anfang der Sechziger Jahre, ehe die Pille dem Kinderreichtum in deutschen Familie ein Ende bereitete. Die nachfolgenden Generationen sind wesentlich spärlicher besetzt - und das bringt eine Reihe von Herausforderungen mit sich.

...IW-Direktor Michael Hüther forderte bei der Vorstellung der Ergebnisse am Donnerstag von der neuen Bundesregierung, auf die Schrumpfung der Bevölkerung zu reagieren. "Im Sondierungspapier der drei Ampelpartner stand nahezu nichts zum Thema Alterung", sagte er.

Die Lage skizziert Hüther so: Die Zahl der Beschäftigten schrumpft von etwa 2025 an stark, während die Zahl der Ruheständler weiter wächst. Bis 2035 wird es laut IW rund fünf Millionen Menschen weniger im Erwerbsalter von 18 bis 67 Jahren geben. Die ökonomischen Folgen, so Hüther, seien gravierend, der Wohlstand gefährdet.

Drei unterschiedliche Szenarien wurden berechnet

...... Michael Hüther zeigte sich vorsichtiger. Das IW-Szenario sei bereits unter dem Strich von 200 000 Zuwanderern ausgegangen. Einwanderung könne einen Beitrag leisten, "aber sie löst das Problem nicht", sagte er. Zudem müssten es "integrationsfähige Zuwanderer sein". Wenn man die Zahl der Zuwanderer auf 400 000 pro Jahr verdoppele, wie das manche Fachleuten gefordert hatten, dann seien auch viel stärkere Integrationsleistungen nötig.

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