Die Aufzeichnung
der digitalen Diskussion zum Thema:
"Primetime fürs
Klima" ist online hier
Eine wirklich gute Diskussion zum Thema Klimaschutz in den Medien.
Sara Schurmann hat als Journalistin einen offenen Brief geschrieben hier :
Journalist:innen, nehmt die Klimakrise endlich ernst!
Sara Schurmann berichtete aus ihrer Erfahrung als Journalistin:
Sie sagt "es gibt guten Klimajournalismus in Deutschland" aber "in den meisten Politik- und Wirtschaftsbeiträgen, auch im Lokalen, wird Klima einfach ausgeblendet".
Sie meint: Wir hören seit 50 Jahren vom Klimawandel und jeder meint das Problem einschätzen zu können - und haben gesellschaftlich nicht mitbekommen, dass sich diese Krise in 5 Jahrzehnten zur lebensbedrohenden Klimakrise ausgeweitet hat.- Die Klimakrise erscheint nicht akut vor Ort und daher fehlt die persönliche Betroffenheit. Man denkt: "Die Klimakrise ist weit weg, sie wird erst kommende Generationen betreffen" oder "Wir in Deutschland kommen gut weg"
- Die Klimakrise wird wie ein weiteres Thema neben Sport und Wirtschaft behandelt - dabei müsste es überall mitgedacht werden - in Politik-, Wirtschafts- und Lokalressort-Bereich.
- Das 1,5° Limit wirkt abstrakt obwohl es sehr konkrete Auswirkungen hat. Diese zeigen sich aber nicht linear sondern z.B. durch Kipppunkte.
- Wir können uns schlichtweg eine solche kollektive globale Veränderung nicht vorstellen!
Alle Infos sind bekannt, aber man denkt: Wenn es wirklich so schlimm wäre, dann würde doch jemand Alarm schlagen und die Politik doch handeln!
Gleichzeitig werden Menschen die das tun als Alarmist:innen oder Aktivist:innen abgewertet. - Journalisten orientieren sich an anderen Journalisten - die nicht reagieren
Wir bleiben ruhig weil die Anderen ruhig bleiben - Die Klimakrise wird als politisches Problem mißverstanden, unterschiedliche Meinungen stehen als gleichwertig nebeneinander auch wenn sie wissenschaftlich fragwürdig sind. Wissenschaftliche Ansätze werden als "Meinung" verkauft.
- sich neutral zwischen Klimaschutz und nicht-Klimaschutz zu stellen ist nicht möglich, wie könnten wir Demokratie und Menschenrechte bewahren wenn unsere Lebensgrundlagen zerstört werden?
- Es fehlt in den Redaktionen an Fachwissen
Andreas Müller von der Schwäbischen Zeitung und Sara Schurmann beleuchteten den Journalismus.
Julia Hübinger moderierte.
Andreas Müller/ andreas.mueller@schwaebische.de meinte dazu: Fast alle Journalisten werden (in Zukunft) Klimareporter werden
Man darf nur Ziele
und Maßnahmen nicht vermischen - die Wege sind steinig, gute Absicht wird oft ins Gegenteil
verkehrt
als Bsp. nannte er das Ziel "die Bahn stärken" Journalisten haben die Aufgabe die Auslastung zu hinterfragen, wie schnell und wo etwas passieren soll - wenn das nicht mit Augenmaß passiert, dann gibt es Riesenprobleme
Immer
mehr Leute haben das Problem verstanden - es ist eine Art "positiver Kipppunkt" bei vielen Menschen erreicht -in der Gesellschaft muss schnellst möglich eine Antwort gegeben werden.
Doch bei Lokalzeitungen ist keine eigene Klimaredaktion möglich . Sie können auch keine Studien
mit großer Expertise vorweisen (wie z.B. die Süddeutsche Zeitung)
Dafür beschäftigen sie sich mit regionalen kleine Dingen: Aktivisten begleiten, Klimafreundlichkeit im Wirtschaftsleben vor Ort aufzeigen etc. Wichtig ist der persönliche Bezug vor Ort, das ist die Stärke der Lokalzeitungen.
Das hat durchaus auch einen wirtschaftlichen Aspekt für den Verlag, man erreicht neue Leute mit dem Thema Klima.
Andreas Müller wurde auch konkret auf die Berichterstattung über die Ravensburger Klimaaktivisten angesprochen. Dazu gab er Folgendes zu bedenken: "Es ist nicht unsere Aufgabe positiv zu berichten. Unsere Aufgabe ist es zu berichten"
Sara Schurmann verweist
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