Schwäbische Zeitung
Zu Artikeln „Gigantischer Windpark für Oberschwaben“ und „Windräder in Oberschwaben“ (SZ vom 20. und 22. Oktober)
Unser baden-württembergischer Forstminister Peter Hauk (CDU) stellt seine klimapolitische Verant- wortung, die er nun endlich entdeckt haben will, vor und erklärt den Altdorfer Wald zum Eldorado für Windräder.
Die Notwendigkeit einer Energiewende ist den meisten Bürgern wohl ohnehin klar. An den Anfang einer Energiewende gehört aber eine schlüssige und umfassende Strategie für Baden-Württemberg – gerade dieses ist uns Minister Hauk ebenso wie Landesumweltministerin Thekla Walker schuldig geblieben.
Hier geht Minister Hauk genau so vor, wie wir es bereits zu den geplanten Kiesabbauverfahren im Altdorfer Wald in Vogt-Grund kennen: Ohne gültigen Regionalplan will er samt Forst BW die Bürger wieder vor vollendete Tatsachen stellen. In Vogt- Grund war es ein voreiliger und gegen den gültigen Regionalplan (2017) verstoßender Pachtvertrag mit dem Kiesabbauunternehmer Mohr. In Bezug auf Windräder ist es jetzt die Ausschreibung zur verbindlichen Abgabe von Windradangeboten, welche am 21. Oktober von Forst BW an Interessenten verschickt wurden. Weiß denn Peter Hauk nicht, dass derzeit das Landratsamt Ravensburg nach den Vorgaben des Kreistags ein Gutachten zum Landschaftsschutzgebiet (=LSG) Altdorfer Wald – explizit des Waldburger Rückens – erstellen lässt? In hartnäckiger Unwissenheit bezeichnet Peter Hauk dieses Gebiet als für einen Schutz „irrelevanteste“ Fläche!
Gerade dieses LSG will Minister Hauk vermutlich ausbremsen und die Bürger mit der Windkraft wieder mal vor vollendete Tatsachen stellen. Seine Pläne zielen in ihrer Gesamtheit auf einen „Industriestandort Altdorfer Wald“ und läuten die endgültige Zerstörung dieses einmaligen Waldgebiets in Oberschwaben ein. Die Aufforderung an Minister Hauk muss also lauten: Kommen Sie vor Ort und sprechen Sie mit den Bürgern über Ihr Energiekonzept!
Helmut Fimpel, Wolfegg
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