Montag, 29. November 2021

"Eine wundervolle Frage"

Auszug aus dem SZ Klimafreitag <klimafreitag@newsletter.sueddeutsche.de>

Harald Lesch ist ein Internet-Star. Nein, nicht weil der Physiker eine äußerst populäre Sendung im ZDF hat, die auch im Netz viele Freundinnen und Freunde hat. Harald Lesch ist ein Star im Internet, weil eine Sequenz aus einem Interview, das er dem Bayerischen Rundfunk gab, auf Tiktok sehr ausgiebig als sogenannter Sound genutzt wird. Das bedeutet, dass man Lesch nicht mehr sieht, sondern nur seine Worte hört, die in lustigen kleinen Filmchen in neue Kontexte gestellt werden. Man hört Harald Lesch lachen. Er sagt: „Das ist eine wundervolle Frage, da gibt es eine einfache Anwort: Nein.“.......

Die Corona-Pandemie ist häufig schon mit der Klimakrise verglichen worden. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass es Menschen gibt, die sich wünschen, dass die Wissenschaft etwas erfinden möge, was fürs Klima so wirkt wie die Impfung gegen Corona: eine technische Erfindung, die einen Ausweg bietet aus der aktuellen Situation.

Womit ich wieder bei Harald Lesch bin. Denn seine oben zitierte lachende Antwort ist die Reaktion auf genau diese Frage, ob es eine technische Lösung für die Klimakrise geben könne. Seine vollständige Antwort lautet: „Das ist eine wundervolle Frage, da gibt es eine einfache Anwort: Nein.“ Und dann erklärt er: "Technologie alleine wird uns hier nicht helfen, wir werden uns in unserem Verhalten verändern müssen, ob wir wollen oder nicht. Das muss aber kein Verzicht sein. Das heißt einfach nur, dass es anders wird. Und dieses Andere wird gut sein."

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