Die Vielfalt tausender alter Sorten kann nur durch das Handeln vieler Menschen bewahrt werden, die sich aktiv für die Erhaltung einsetzen und Saatgut für die Weitergabe und Wiederverbreitung erzeugen. Und durch die vielen GärtnerInnen und Landwirtinnen, die diese Samen in ihren Gärten anbauen, die Sorten genießen und erhalten.
Nur gemeinsam und nicht überreglementiert kann es gelingen, die Vielfalt der samenfesten Sorten zu erhalten. Nachdem die EU 2015 damit gescheitert ist die Saatgutgesetzgebung zu verschärfen, wird nun ein neuer Anlauf gestartet, Erhaltern alter, samenfester Sorten die Arbeit zu erschweren.
Aktuell plant die EU für Saatgutretter eine Meldepflicht einzuführen. Angegebene Ziel ist in der EU die Ausbreitung von Schädlingen einzudämmen, deshalb sollen PflanzenvermehrerInnen erfasst und Teil des Kontrollsystems der EU-Pflanzenschutzverordnung werden. Mit der Registrierung werden Verpflichtungen eingegangen: EU-Vorschriften kennen, Rückverfolgbarkeit gewährleisten,
Pflanzenpässe für besonders anfällige Pflanzen wie Tomaten und Bohnen erstellen.
Schon jetzt sind Saatgutretter bedroht, kümmern sie sich doch um „verbotene Sorten“, Sorten die keine amtliche Zulassung besitzen, die als Familien- und Haussorten nie eine hatten, deren Qualitäten aber unbedingt erhalten werden sollten. Die bestehenden Regeln zum Erhalt von Amateur- oder Erhalter Sorten sind kompliziert, in der Umsetzung aufwändig, teuer und für Initiativen nicht zu praktizieren.
Wer sich um Saatgut kümmert, kümmert sich auch um die Gesundheit seiner Pflanzen und Sorten und betreibt Pflanzenschutz. Eine weitere Reglementierung ist unnötig und würde die Arbeit der Erhaltungsinitiativen erschweren und einschränken.
Saatgut ist Kulturgut, ist Gemeinschaftsgut. Wir wollen auch zukünftig selbst bestimmen, was in unseren Gärten wächst, was auf unsere Teller kommt.
Bis zum 25.11. werden 10.000 UnterzeichnerInnen gebraucht. Hier der Link
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