2 Leserbriefe gegen die Umfahrung
Geht’s noch?
Zum selben Thema:
Es ist schon dreist, wie Bürgermeister Manfred Härle aus Salem derzeit versucht, mit einer Stellungnahme im Faltblatt des Wirtschaftskreises Einfluss auf den Bürgerentscheid zur Südumfahrung Markdorf zu nehmen. Er selbst forciert in Salem die Ausweisung eines riesigen, 27 Hektar großen Gewerbegebiets, und wir Markdorfer Bürger sollen mit 12 Millionen aus der Stadtkasse die Südumfahrung als Zubringerstraße dafür mit bezahlen. Geht’s noch? Vom Land hätten er und sein Bermatinger Bürgermeister-Kollege Martin Rupp dann gerne auch noch die auf Eis gelegte Ortsumfahrung Bermatingen geschenkt, obwohl diese sicherlich noch weniger eine Fernstraße (Landesstraße) wäre wie die als Kreisstraße geplante Südumfahrung. Die Landschaft käme mit so viel Asphalt dann endgültig unter die Räder – und auch das Klima, weil neben so einer neuen Rennstrecke auch eine ausgebaute Gürtelbahn kaum große Chancen hätte. Warum gibt es nicht mehr Schwung und eindeutigen Vorrang für die Ausbaupläne bei der Schiene? Neue Gewerbegebiete sind nach meiner Überzeugung auch das Hauptmotiv der Freien Wähler in Markdorf für die Südumfahrung, zumal sie sich bei anderen Maßnahmen zur Entlastung der B 33-Anwohner (wie Tempo 30) ja eher vornehm zurückgehalten haben. Ich erinnere auch an den Vorstoß vom ehemaligen FW-Bürgermeister Bernd Gerber im Jahr 2012, ein großes neues Gewerbegebiet beim geplanten Abzweig der Südumfahrung von der B 33 (beim ehemaligen Haslacher Hof) durchzusetzen. Daran sollte man immer denken, wenn der Markdorfer Wirtschaftskreis etwas von einem „klaren Bekenntnis zur Stadtentwicklung“ schreibt.
Brigitte Graf-Serr, Markdorf
Irren ist menschlich
Zum selben Thema:
“Irren ist menschlich” sprach der Hahn und stieg von der Ente: Bürgermeister Martin Rupp und Bürgermeister Manfred Härle, beglücken Sie die Bürger in Bermatingen beziehungsweise Salem mit Ihren Weisheiten, aber nicht die Markdorfer Bürger zum Bürgerentscheid. Wir in Markdorf haben einen eigenen Bürgermeister, der mit 57 Prozent der Wählerstimmen vor knapp fünf Monaten wiedergewählt wurde.
Fritz Käser, Markdorf
3 Leserbriefe für die Umfahrung
Widergegeben wird nur einer davon, der von einem wirklich Betroffenen stammt. Die 2 anderen Leserbriefe beschwören lediglich die "Rechtmäßigkeit der Einmischung" der 2 Bürgermeister aufgrund ihres Kreistags-Mandates.
Wohnungstausch
Zum Thema Südumfahrung:
Liebe Gegner der Südumfahrung, in Sachen Klimaschutz besteht sicherlich Einigkeit, es gilt, Emissionen zu reduzieren. Leider ist es dem Klima egal, ob der CO2-Ausstoß in der Stadt oder daneben stattfindet. Einen großen Unterschied macht es dagegen für die betroffenen Anwohner, die den unmenschlichen Verkehr täglich aushalten müssen. Es geht also um die Perspektive, wohin sich Mobilität entwickelt. Da können wir aus der Erfahrung lernen. Wenn eine Markdorfer Umfahrung trotz Bürgerwillen und eindeutiger Gerichtsentscheidungen in über 20 Jahren nicht gebaut wurde, wie lange würde wohl der Bau eines zweiten Schienengleises als ernsthafte ÖPNV-Alternative durch die Bodenseeregion dauern? Und wer wirklich glaubt, dass ein Stau von E-Autos, die demnächst aus Sicherheitsgründen wahrscheinlich mit Maserati-Sound aufgerüstet werden, mehr Spaß macht, als mit konventionellem Antrieb, oder dass Lastwagen demnächst durch Lastenfahrräder ersetzt werden, der sei herzlich eingeladen zu einem Wohnungstausch mit Anwohnern der B 33, Weinsteige, Bernhardstraße, Schießstattweg und weiteren Straßen.
Hans Peter Klesel, Markdorf
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