Donnerstag, 11. November 2021

Markdorfer sind wieder zum Bürgerentscheid aufgerufen

Schwäbische Zeitung   hier  von Alexander Tutschner

Heißes Eisen Südumfahrung

Großes Lob an die Schwäbische Zeitung! Dieser Artikel gefällt mir wirklich sehr gut, weil versucht wird eine gute Übersicht herzustellen. Es kommt sehr viel zur Sprache und enthält auch 2 kleine Videos mit Argumenten dafür und dagegen.

Hier ein paar Ausschnitte, die nach meiner Meinung wesentliche Aussagen enthalten:

Wie viel Verkehr bleibt?

Laut Markdorfs Bürgermeister Georg Riedmann verbleiben im Bereich der B 33 zwischen Ittendorfer Kreisel und Bischofsschloss laut Prognose für das Jahr 2035 von 21 300 Fahrzeugen noch 16 300. Bei der Kreuzung Zeppelinstraße demnach von 23 900 Fahrzeugen noch 19 000.

Ist durch die neue Südumfahrung neuer Verkehr in den umliegenden Orten zu erwarten?

Laut Kreis nimmt der Verkehr in Ittendorf um 2000 Kfz pro 24 Stunden zu, in Leimbach um 700.

Was sagt Markdorfs Bürgermeister?

Georg Riedmann (CDU) positioniert sich deutlich gegen die Südumfahrung. Sie könne nach dem Verzicht auf die Ortsumfahrung Kluftern und den Planungsstopp für die Landesstraßen um Bermatingen und Neufrach „eine wirklich effiziente Wirkung nicht mehr entfalten“, schreibt er in einer Informationsbroschüre. „Die Südumfahrung Markdorf wird ein Torso bleiben“, sagt Riedmann weiter.

Was sagt der Gemeinderat?

16 Räte positionieren sich gegen die Südumfahrung. Zehn Räte sind für die Straße.

Wie lautet die Begründung der Räte?

Die Gegner verweisen im Gemeinderat auf die hohe Restbelastung von 16300 Kraftfahrzeugen pro Tag, auf neue Mehrbelastungen in Ittendorf, Riedheim und Kluftern, die fehlende Weiterführungen in Richtung Bermatingen und Kluftern, die hohen Kosten und darauf, dass wertvolle Natur versiegelt werde. Außerdem kritisieren sie, dass mit der parallel geplanten B 31 eine doppelte Zerschneidung droht.

Die Befürworter im Gemeinderat führen die Stadtentwicklung von Markdorf als Argument und ein Zusammenwachsen von Nord- und Südstadt an sowie die Beseitigung von Verkehrschaos und die Entlastung von Schleichwegen. Sie wollen mit der Straße die Infrastruktur und die Wirtschaft stärken. Durch die Reduzierung von Stickoxidbelastung soll ein Beitrag für die Gesundheit der Markdorfer Bürger erreicht werden.

Sehr bedenklich stimmt mich in diesem Zusammenhang, dass die Südumfahrung im European Energy Award des Kreises als "Klimaschutzmaßnahme" verkauft wurde. Mir scheint, da wird mit gezinkten Karten gespielt, um gewisse Interessen durchzusetzen. Ich kann nur hoffen, dass diese Sache nicht einfach so im Hintergrund durchläuft, weil keiner genauer hinschaut.

Neben den bereits im Südkurier erwähnten Gruppierungen bekennt sich auch Martin Hahn, Grüner Landtagsabgeordneter, zu den Gegnern:

Hahn fordert Bestattung erster Klasse

Eine „Bestattung erster Klasse“ für die Südumfahrung fordert der Grüne Landtagsabgeordnete Martin Hahn in einer Stellungnahme. Diese Entlastungswirkung auf den Verkehr stehe bei dem Projekt in keinem Verhältnis zu den Kosten und den Umweltschäden. „Die zu erwartenden Kosten sind explodiert. Von ursprünglich geplanten 11 Millionen, liegen die Kosten mittlerweile bei 33 Millionen“, schreibt Hahn.

Diese enormen Kosten seien nicht vertretbar. Die geplante Südumfahrung habe keine Anbindungen in Richtung Bermatingen oder Kluftern. Zu dem würden weiterhin täglich die LKWs auf der B33 durch Markdorf rollen. Nach der Zusage für die B31 neu zwischen Meersburg und Immenstaad habe sich die Ausgangslage verändert. „Die B31 neu wird zusätzlichen verkehrenden Transitverkehr von der B33 aufnehmen und Markdorf entlasten.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen