Samstag, 24. September 2022

Update: Russland gab offenbar 300 Millionen Dollar für Wahleinmischung aus

Dass Deutschland zu den betroffenen Ländern zählt ist inzwischen vollkommen klar  hier und hier. Gezielt werden die Parteien, die dem Klimawandel Einhalt gebieten wollen, durch Desinformationskampagnen  heimgesucht, denn Putin verspricht sich dadurch persönliche Macht-Vorteile. Und wer spielt alles mit im Club? Es lohnt sich genauer hinzuschauen.


Eine Kolumne von Christian Stöcker  hier im Spiegel 18.09.2022

»Biolabs«-Desinformation
So schafften es Putins Lügen bis in den Bundestag

Russland investiert Hunderte Millionen Dollar, um Politik zu beeinflussen – auch in Europa, auch in Deutschland. Eine aktuelle Fallstudie zu Moskaus Propaganda zeigt: Das ist nur die Spitze des Eisbergs.

    Zeit hier   dpa 14. September 2022

    Laut US-Medien hat Russland seit 2014 riesige Summen an politische Parteien in mehr als 24 Ländern gezahlt. Das gehe aus einem neuen Bericht der US-Geheimdienste hervor.

    Russland hat nach Angaben von US-Geheimdiensten in den vergangenen Jahren große Summen in die Beeinflussung ausländischer Wahlen gesteckt. Das Land habe seit 2014 verdeckt mehr als 300 Millionen Dollar an ausländische politische Parteien und Kandidaten in mehr als zwei Dutzend Ländern gezahlt, um Einfluss auf die dortige Politik zu nehmen, berichteten mehrere Medien, darunter die Washington Post und der Sender CNN, unter Berufung auf einen hochrangigen US-Regierungsvertreter.

    Das sei das Ergebnis eines neuen Berichts der Geheimdienste. Die Regierung habe entschieden, Teile der Untersuchung öffentlich zu machen, um Russlands Gebaren entgegenzuwirken.

    Betroffene Länder informiert

    Um welche Länder es sich handelte, wurde nicht genannt. Die betroffenen Länder würden aber informiert. "Indem wir ein Licht werfen auf die verdeckte russische Politikfinanzierung und die russischen Versuche, demokratische Prozesse zu untergraben, machen wir diesen ausländischen Parteien und Kandidaten klar, dass wir aufdecken können und werden, wenn sie heimlich russisches Geld annehmen", wurde der US-Regierungsvertreter zitiert.

    Die USA werfen Russland seit Langem vor, sich auch in US-Wahlen eingemischt zu haben. Nach Erkenntnissen der Geheimdienste setzte sich Russland bei der Präsidentschaftswahl im November 2020 für den damaligen US-Präsidenten Donald Trump ein und bemühte sich, dessen Herausforderer Joe Biden zu schaden. Russland habe sich auf Desinformation konzentriert, anders als bei der Wahl 2016 aber nicht versucht, die US-Wahlinfrastruktur direkt zu untergraben. Damals hatte Russland demnach zugunsten des Kandidaten Trump interveniert, um die Demokratin Hillary Clinton auszubremsen.

    In den vergangenen Monaten hatte die US-Regierung wiederkehrend Geheimdiensterkenntnisse zu Russland öffentlich gemacht, um den Druck auf den Kreml zu erhöhen – vor allem mit Blick auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

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