28.09.2022 hier im Südkurier
Der Facebook-Mutterkonzern Meta hat ein russisches Netzwerk ausgehoben, das unter anderem durch Fälschungen deutscher Nachrichtenportale Desinformation zum Ukraine-Krieg verbreitete. Die im Mai gestartete Desinformationskampagne habe vor allem auf Deutschland, aber auch auf Frankreich, Italien, Großbritannien und die Ukraine abgezielt, hieß es. Es sei „der größte und komplexeste aus Russland stammende Einsatz, den wir seit Beginn des Krieges in der Ukraine gekappt haben“. Im Zentrum der Kampagne standen laut Meta rund 60 Websites, die die Online-Auftritte bekannter Medien wie „Spiegel“ und „Bild“ oder den britischen „Guardian“ imitierten. Das russische Netzwerk veröffentlichte Artikel, die die Ukraine kritisierten, sich negativ über ukrainische Flüchtlinge äußerten, für Russland warben und warnten, die westlichen Sanktionen gegen Russland würden letztlich dem Westen schaden.
Diese Artikel wurden dann auf Online-Plattformen wie Facebook, Instagram, YouTube, Telegram und Twitter sowie auf Petitions-Plattformen verbreitet. Meta-Manager David Agranovich sprach von einer „ungewöhnlichen Mischung aus Raffinesse und roher Gewalt“ bei der Desinformationskampagne.
Meta nahm seine Untersuchung auf, nachdem die Nachrichtenseite „t-online“ Ende August über die gefälschten Websites berichtet hatte. Meta blockierte nach eigenen Angaben auf Facebook 1633 Konten, 703 Seiten und eine Gruppe sowie 29 Accounts auf Instagram.
Meta machte auch ein Netzwerk aus China öffentlich, mit dem die US-Kongresswahl im November beeinflusst werden sollte. Dabei wurden auf gefälschten Accounts auf Facebook, Instagram und Twitter Beiträge zu besonders umstrittenen Themen veröffentlicht, wie Abtreibungen oder das Waffenrecht. Das Netzwerk sei zwar „klein“ gewesen, sagte Meta-Manager Ben Nimmo. Es sei aber das erste aufgedeckte chinesische Netzwerk, das sich vor der Kongresswahl auf die US-Politik konzentriert habe. Unklar ist , ob die chinesische Regierung hinter der Kampagne stand. Sie kam laut Meta aber eindeutig aus China. (dpa)
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