Mittwoch, 7. September 2022

Neues vom KlimaCamp: Diebe oder Wohltäterinnen?

Kontext Wochenzeitung  Ausgabe 597  hier 
Von Wolfram Frommlet|  Datum: 07.09.2022
Ein kleiner Auszug - lesen Sie das Original!

Erst Corona, jetzt Krieg und Inflation: Die Schlangen vor den Tafelläden werden länger und länger und länger. Weggeworfene Lebensmittel aus Discounter-Mülltonnen zu nehmen, bleibt trotzdem verboten und endet, wie in Ravensburg, nicht selten vor Gericht. Ein Rechtsverständnis zum Aus-der-Haut-Fahren......

"Eigentlich dürfte es gar keine Tafeln geben. Das ist eine moralische Bankrotterklärung des Staates, ohne Wenn und Aber. Alle unsere Kunden bekommen Sozialhilfe. Doch die reicht nicht einmal für die alltäglichen Lebensmittel." Die Tafeln machten den Sozialjob des Staates, sagt Walter Lehmann. Dass die jungen Menschen, die containern und die geretteten Lebensmittel verteilten, angezeigt würden, sei für Besucher:innen der Tafel wie für Helfer:innen nicht nachvollziehbar.

Weggeworfene Lebensmittel, die Klimaaktivisten wie Charlie Kiehne und Samuel Bosch zu Protesten, zu sozialen Aktionen motivieren, sind nur ein Synonym für eine egomane, zerstörerische Warengesellschaft. Es werden in Deutschland auch 1,3 Millionen Tonnen Textilien verramscht, weggeworfen und im Gegensatz zum verbreiteten Mythos nicht zu neuer Kleidung gemacht, sondern zu Füllstoffen und Dämmmaterialien verarbeitet. Bei Textilien gilt dasselbe wie bei Lebensmitteln: weil sie billig sind, werden sie zu Wegwerfartikeln. Jedes fünfte Kleidungsstück wurde nie getragen.

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