Dienstag, 20. September 2022

LobbyControl e.V. - Newsletter vom 20. September 2022

 



Lindner & Porsche: So nicht!

Finanzminister Lindner möchte sich nur einseitig beraten lassen. Diese Haltung ist nicht akzeptabel! Fordern Sie mit uns transparente Lobbytreffen und ausgewogene Beteiligung an politischen Entscheidungen!

Jetzt Appell unterzeichnen

 

mit einem Umweltverband, der meine Meinung nicht teilt, treffe ich mich nicht – so Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) sinngemäß im ZDF-Sommerinterview. Genau einer Meinung scheint er sich dagegen mit Porsche-Chef Oliver Blume zu sein, mit dem er sogar während der eigentlich sehr vertraulichen Ampel-Koalitionsverhandlungen im Austausch stand – wofür er zu Recht kritisiert wurde.

Sich einseitig informieren, treffen und austauschen, das kann Christian Lindner als Privatperson machen, oder auch als FDP-Parteivorsitzender. Aber für einen Bundesfinanzminister ist so eine Haltung nicht akzeptabel! Das gilt auch für den Rest der Bundesregierung: Die Beteiligung an wichtigen politischen Entscheidungen muss ausgewogen und transparent sein! Auch und gerade in Krisenzeiten. Zugestanden: Entscheidungen müssen schnell getroffen und komplexe Gesetze unter großem Druck erarbeitet werden. Doch besonders einseitiger und intransparenter Austausch führt schnell zu Fehlern und unausgewogener Politik, die einigen wenigen nützt. Die Kosten dafür tragen am Ende wir alle.

Fordern Sie von Olaf Scholz: Lobbytreffen offenlegen!

Es ist wichtig, dass die Bundesregierung im Umgang mit Lobbyist:innen die Transparenz groß schreibt. Bundeskanzler Scholz muss sicherstellen, dass seine Regierung bei wichtigen Entscheidungen verschiedene Interessen und Perspektiven ausgewogen beteiligt. Ein einfach umzusetzender Schritt wäre es, nach Brüsseler Vorbild alle Treffen von Regierungsmitgliedern mit Interessenvertreter:innen transparent zu machen. Die EU-Kommission legt nämlich schon lange ihre Lobbytermine offen. Das wäre auch in Deutschland eine wichtige Ergänzung zum geplanten Lobby-Fußabdruck für Gesetze und dem seit Jahresbeginn eingerichteten Lobbyregister.

Als Regierungschef muss Olaf Scholz zudem dafür sorgen, dass die Spitzen der Ministerien bei ihren Lobbytreffen auf eine Balance verschiedener Interessen achten, genauso auch bei der Besetzung von Kommissionen. Wir fordern Bundeskanzler Olaf Scholz auf, seine Regierung dazu zu verpflichten!

Fordern Sie von Olaf Scholz: Faire und ausgewogene Beteiligung!



PS: Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer – erinnern Sie sich, der mit dem PKW-Maut-Debakel – traf übrigens in einem Verhältnis von 80:1 Unternehmen (80) und Umweltverbände (1). Deutlicher kann man nicht machen, wie unausgewogene Beteiligung aussieht und wie teuer die Folgen für uns sein können. Wie es bei Scheuers Nachfolger Wissing aussieht, wissen wir leider nicht. Genau deshalb fordern wir die Offenlegung der Lobbyterminkalender.

Jetzt transparente Lobbyterminkalender fordern!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen