Die Essensretter*innen Samuel Bosch (19) und Charlie Kiehne (20) wurden am 28.07.2022 vom Amtsgericht Ravensburg verurteilt. Sie hatten Anfang des Jahres Lebensmittel aus Supermarktcontainern gerettet und an Bedürftige verteilt.
Am 17.09.2022 (Samstag) leisten die Essensretter*innen einen Teil ihrer gerichtlich angeordneten Sozialstunden ab. Sie werden gemeinsam mit Mitgliedern des gemeinnützigen Vereins "Foodsharing" nicht mehr verkäufliche Lebensmittel von Marktständen des Wochenmarktes abholen und am "Fairteiler" (Herrenstraße) an Bedürftige verteilen.
Presse und das Fernsehen sind ausdrücklich eingeladen, die beiden Aktivist*innen sind mit der Nennung ihrer Namen einverstanden.
Seit Januar 2022 verteilen Klimaaktivist*innen in Ravensburg aus Supermarktmülltonnen der umliegenden Städten gerettete Lebensmittel, um auf Lebensmittelverschwendung aufmerksam zu machen und auf soziale Missstände hinzuweisen.
Am 05.02.2022 wurde dann eine Gruppe von Aktivist*innen von der Polizei aufgegriffen, sie hatten gerettete Lebensmittel dabei. Die Lebensmittel wurden beschlagnahmt und ein Strafverfahren eingeleitet.
Am 07.07.2022 wurde am Amtsgericht Ravensburg die Hauptverhandlung gegen Samuel Bosch und Charlie Kiehne eröffnet. Der Vorwurf: Diebstahl. Vor dem Gerichtsgebäude verteilten die beiden abermals gerettete Lebensmittel.Nach einem Geständnis wurden die Aktivist*innen zu je 10 Sozialstunden verurteilt. Diese leisten sie seit Anfang September 2022 beim Verein "Foodsharing" ab.
"Es ist erschreckend, wie viele Lebensmittel in die Tonne wandern, obwohl sie noch gut sind. Auch jetzt bei den Abholungen sieht man das immer wieder. Und gleichzeitig sind es unfassbar viele Menschen, die sich Essen nicht mehr leisten können. Es ist für uns unverständlich, dass es keine Verpflichtung für Lebensmittelgeschäfte gibt, ihre übrig gebliebene Ware an gemeinnützige Organisationen zu spenden!" so Charlie Kiehne (20) und Samuel Bosch (19).
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