27.09.2022 |
Seit einigen Wochen säumen Schilder die Hagnauer Ortsdurchfahrt und werben um Unterstützung. Das Bündnis Pro B 31-neu, in dem Verkehrsinitiativen aus Hagnau, Stetten und Immenstaad vertreten sind, möchte eigenen Angaben zufolge die Planungen für die Bundesstraße zwischen Immenstaad und Meersburg vorantreiben, eine Reduzierung des Vorhabens oder gar ein Scheitern unbedingt verhindern.
Die Befürchtung: Das Projekt könnte in den politischen Krisen untergehen. Zudem würde der Planungsprozess durch die Interventionen von Gegnern aufgebauscht. Hierbei nennt das Bündnis etwa den baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann, den Grünen-Landtagsabgeordneten Martin Hahn, aber auch „die Aktivisten der Umweltverbände BUND, Nabu, VCD und ADFC“. Angesichts „der Gegnerschaft mit ihrer starken Vernetzung untereinander“ sehe man die Planungen gefährdet.
Andere Lösungen im Blick
„Wir sind keine Neinsager und Verhinderer“, weist Fritz Käser, der Vorsitzende der Interessengemeinschaft Verkehrsplanung Ittendorf, den Vorwurf zurück. Man sehe die aktuellen Verkehrsprobleme auf der Bundesstraße und in der Region durchaus. Umweltverbände, Verkehrsclubs, Initiativen und Politiker, die sich für den Ausbau der bestehenden Trasse statt des geplanten Neubaus aussprechen und einen deutlich geringeren Straßenquerschnitt als die geplanten 28 Meter fordern, seien keine Gegner des B-31-Projekts, sie haben vielmehr eine andere Lösung für das Verkehrsproblem zwischen Meersburg und Immenstaad, betont Käser.
Denn schon ein dreistreifiger Ausbau würde bereits für eine erhebliche Entlastung auf der Straße sorgen. „Gleichzeitig brauchen wir substanzielle Verbesserungen für Bahn, Bus und Radverkehr“, so Käser über den Lösungsansatz der Arbeitsgemeinschaft Ausbau B 31-neu, in der verschiedene Initiativen und Verbände vertreten sind. Schließlich müssten auch der Klimawandel und die Energiekrise berücksichtigt und daher eine kleinere Trassenlösung angestrebt werden.
Als irreführend bewertet er auch die Aussage des Bündnisses Pro B 31-neu, dass die „landschaftszerstörenden A/AB-Varianten“ endgültig und unwiderruflich ausgesondert werden müssten. Dabei hätten die Gutachter doch gerade die AB1-Trasse rein aus Umweltaspekten als konfliktärmste Trasse eingestuft. Wie komme das Bündnis da zu dem Schluss, dass die Umwelt- und Naturzerstörung in Ufernähe stärker sei als im Weingartener Wald mit seinen wertvollen Waldbiotopen und Mischwäldern?
Rudolf Landwehr, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Ausbau B 31-neu, kritisiert bei den Planungen nach wie vor vor allem die Ausbaubreite. So hätten selbst Kommunalpolitiker, die einen vierstreifigen Bau befürworten, vor noch nicht allzu langer Zeit eine Trasse ohne Standstreifen und damit eine Reduzierung des Querschnitts von 28 auf 21 Meter gefordert. Doch was blieb von diesem Minimalkonsens übrig? Der Bund hat sich im August 2021 für eine vierstreifige Variante mit Seitenstreifen entschieden.
Kritik vor allem an Ausbaubreite
„Wir reden in den aktuellen Planungen also nach wie vor von 28 Metern“, hebt Rudolf Landwehr hervor, „das entspricht einer Autobahn.“ Selbst die vierspurige Neubaustrecke bei Friedrichshafen sei mit weniger ausgekommen, zwischen Stockach und Überlingen funktioniere es dreispurig und auch beim Überlinger Abschnitt hätte man nicht in solchen Dimensionen geplant. Auf der 11,6 Kilometer langen Strecke zwischen Meersburg und Immenstaad komme man bei 28 Metern Breite auf einen irren Flächenverbrauch. „Das wird ein extremer Einschnitt“, sagt Landwehr........
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