3 verschiedene Aspekte der Wasserstoff-Wirtschaft
- Im ersten Artikel geht`s um eine Studie zur Verfügbarkeit von grünem Wasserstoff
- im zweiten Artikel zu einer Studie zur Nachhaltigkeit von grauem-gelben-grünen Wasserstoff
- Und zum Schluß um einen Hoffnungsträger in Form eines Startups zum (hoffentlich rein-) grünen Wasserstoff
efahrer hier 10. September 2022 | Tobias Stahl
Es gibt große Hoffnungen in Wasserstoff: Doch Forscher zweifeln an dem Gas
Grüner Wasserstoff gilt als Hoffnungs- und Energieträger der Zukunft in den Bereichen, die sich nicht – oder nicht auf absehbare Zeit – elektrifizieren lassen. Eine neue Studie lässt nun aber Zweifel daran aufkommen, ob das überhaupt machbar ist.
Während der Individualverkehr längst den Weg in Richtung batterieelektrischer Mobilität eingeschlagen hat, gibt es nach wie vor Verkehrszweige, die sich wohl nicht ausreichend schnell elektrifizieren lassen werden, um die von Deutschland und der EU gesteckten Klimaziele zu erreichen. Da wären der Fern-, Schwerlast, Schiffs- und Flugverkehr – aber auch in der Industrie soll grüner Wasserstoff die Rolle als Energieträger der Zukunft einnehmen.
Nun bescheinigt eine im Fachmagazin Nature Energy veröffentlichte Studie grünem Wasserstoff allerdings nur begrenztes Wachstumspotenzial – selbst dann, wenn viel Geld in den Ausbau der Erzeugungskapazitäten investiert wird.
Wasserstoff ist zu knapp, die Versorgung zu unsicher
Grüner Wasserstoff soll im großen Stil per Elektrolyse aus Wasser hergestellt. Das Wasser wird dabei unter Verwendung von Strom aus erneuerbaren Quellen in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff aufgespalten. Das macht den Wasserstoff klimaneutral und somit 'grün'.
Eine Gruppe von Forschenden um Adrian Odenweller und Dr. Falko Ueckerdt vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung verpassen den Wasserstoff-Hoffnungen mit den Ergebnissen einer neuen Studie nun jedoch einen Dämpfer. „Grüner Wasserstoff und daraus abgeleitete Elektrokraftstoffe sind ein attraktiver Ersatz für fossile Kraftstoffe in Anwendungen, in denen eine direkte Elektrifizierung nicht möglich ist“, heißt es zwar in den Ergebnissen. Aber: „rasche Skalierung der Versorgung ist kritisch und eine Herausforderung.“
Die Versorgung mit grünem Wasserstoff werde „kurzfristig knapp und langfristig unsicher“ bleiben, selbst wenn die Elektrolysekapazität so schnell wächst wie die Erzeugungskapazitäten im Bereich der Wind- und Solarenergie. Trotz eines anfänglichen exponentiellen Wachstums werde grüner Wasserstoff mit einer Wahrscheinlichkeit von mehr als 75 Prozent bis 2030 in der Europäischen Union und 2035 weltweit nur weniger als 1 Prozent der Energie liefern.
„Sowohl die kurzfristige Knappheit als auch die langfristige Ungewissheit behindern Investitionen in die Endanwendungen und die Infrastruktur von Wasserstoff, wodurch das Potenzial von grünem Wasserstoff verringert und die Klimaziele gefährdet werden“, erklären die Forschenden. Es gibt jedoch auch Hoffnung: „Historische Vergleiche deuten jedoch darauf hin, dass notfallähnliche politische Maßnahmen wesentlich höhere Wachstumsraten begünstigen könnten, was den Durchbruch beschleunigen und die Wahrscheinlichkeit der künftigen Verfügbarkeit von Wasserstoff erhöhen würde“. Ob diese „notfallähnlichen politischen Maßnahmen“ jedoch rechtzeitig und mit entsprechendem Nachdruck umgesetzt werden, steht bislang in den Sternen.
In einem Beitrag des Redaktionsnetzwerk Deutschland ist von grünem Wasserstoff als „Champagner der Energiewende“ die Rede: Sehr begehrt – aber eben auch sehr teuer und ziemlich selten.
Demnach verfügen viele potenzielle Exportländer nicht im Ansatz über die erforderlichen Erzeugungskapazitäten für Ökostrom, der die Grundlage für grünen Wasserstoff ist. Umwandlungs- und vor allem Transportverluste des notorisch schwierig zu lagernden und transportierenden Gases sind hier noch gar nicht mit einbezogen. Die geringe Dichte von Wasserstoff und die Neigung der Wasserstoff-Atome, sich in Metall einzulagern und es damit zu schädigen, sind eine gewaltige Herausforderung für den Transport. Für den Übergang zur Wasserstoff-Wirtschaft ist es aber angedacht, anfänglich mit der Beimengung zu fossilem Erdgas zu arbeiten. So soll sich der Wasserstoff transportieren lassen.
Laut dem Branchenportal PV Magazine haben Forscher des University College London aber kürzlich in einer Studie festgestellt, dass das Einpumpen von Wasserstoff in bestehende Gaspipelines Risiken birgt und ein Überdenken der üblichen Mischtechniken erfordern würde. Die Gaspipelines könnten dem Bericht zufolge durch den Wasserstoff schon bei kleinen zugemischten Mengen Schaden nehmen. Eine mögliche Lösung wäre es, die Pipelines mit hochwertigem Edelstahl zu verstärken – ein langwieriger Prozess, dessen Kosten für eine einzelne Pipeline etwa durch das Mittelmeer in die Milliarden gehen könnten.
Und noch eine Studie zum Wasserstoff mit anderen, aber ebenso wichtigen Inhalten
Nabu-Studie weckt Zweifel an Nachhaltigkeit
„Mit dem aktuellen Strommix ist die Klimawirkung des Wasserstoffs aus der Elektrolyse höher als die des grauen Wasserstoffs, deswegen lehnt der NABU die Nutzung vom gelben Wasserstoff ab“, heißt es.
Vielleicht doch noch Hoffnung?
Da ist die Rede von alten Uniper- und Blackrockmitarbeitern und der Infrastruktur von alten Kraftwerken...und das Zauberwort für gut fließende staatliche Gelder: "Strukturhilfe" fehlt auch nicht..
Na ja , schauen wir mal was rauskommt dabei, wie seriös und nachhaltig das tatsächlich wird. Man würde es der Gegend dort tatsächlich wünschen, bei mir herrscht momentan eher die Skepsis vor. Ich lass mich aber zu gerne positiv überraschen
Spiegel hier Von manager-magazin-Redakteur Dietmar Student 04.08.2022
Wasserstoff-Start-up aus LubminÜ50-Truppe mischt Energiebranche auf
Voigt profitiert von seinem Bekannt-wie-ein-bunter-Hund-Image in der Green-Tech-Szene. Er kennt viele Ökos schon seit Jahren, saß sieben Jahre im Greenpeace-Aufsichtsrat (»als tolerabler Unternehmer der E-Welt«). Und er versteht es, Leute an sich zu binden. Wie etwa Hanno Balzer (51), das Trüffelschwein der Firma. Der Prokurist hat sein ganzes Karriereleben in der Energiewirtschaft verbracht und weiß, wo in jedem ostdeutschen Kraftwerk der Besen nicht hinkommt. Er sucht die Grundstücke und bahnt die Projekte an, 20 Flächen hat er sich schon gesichert, schließlich soll dem ersten bald der zweite Wachstumsschub folgen.
Die Bürokapazitäten halten längst nicht mehr Schritt: Die HH2E-Truppe (derzeit 15) ist aus einer kleinen Location in Wilmersdorf in ein geräumigeres Domizil gezogen, das ausreichend Platz für 30 Mitarbeitende bietet, am ehemaligen Flughafen Tegel – auch eine Art Lost place......
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