Mittwoch, 28. September 2022

In Österreich wird über das heikle Flächenthema diskutiert. Bei uns traut sich noch keiner, dieses wichtige Thema wirklich anzugehen.

 DER STANDARD - Klimaklartext <klimaklartext@email.derstandard.at>   hier

ein "Irrtum der Geschichte" sei es, dass Gemeinden über die Flächenwidmung in Österreich entscheiden, sagte Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) vergangene Woche im STANDARD-Interview. Damit sprach er aus, was  viele Bodenexpertinnen und -experten schon seit Jahren kritisieren: Die schwierige Entscheidung, was mit dem knappen Gut Fläche passieren soll, ist bei den Gemeinden nicht gut aufgehoben.

Den Bürgermeistern schmeckt die Idee des Sozialministers, die Gemeinden in dieser Sache zu entmachten, naturgemäß gar nicht. Man würde selbst wissen, "was ins Ortsbild passt", heißt es etwa vom Gemeindebundpräsidenten Alfred Riedl (ÖVP). Rauch habe eine Debatte losgetreten, "die er nicht gewinnen wird."

In der Salzburger Gemeinde Adnet entlädt sich der Streit um den Boden gerade nicht im Grundsätzlichen, sondern sehr konkret: Dort will ein Jalousienhersteller sein Betriebsgelände erweitern. Für den Bürgermeister geht es vor allem um 700 neue Arbeitsplätze und Investitionen in Höhe von 120 Millionen Euro, für eine Bürgerinitiative um sechs Hektar Ackerland, die verlorengehen. Wie der Streit nun zu eskalieren droht, lesen Sie hier.

Vergangenen Freitag wurde wieder demonstriert: Der weltweite Klimastreik trieb auch in Österreich, laut Angaben der Veranstalter, 20.000 Menschen auf die Straße. Sie forderten Klimaschutz und eine "Energiewende für alle". Vertreter von Fridays for Future forderten außerdem eine Energiegrundsicherung, über die allen Menschen eine bestimmte Menge an Energie kostenlos zur Verfügung gestellt werden soll.

Während die Klimastreiks nur zweimal im Jahr stattfinden, ist im Podcast-Feed von Edition Zukunft alle zwei Wochen Klimafreitag - da erscheint nämlich immer die aktuelle Folge "Klimafragen". In der aktuellen Episode sprechen wir über eine umstrittene Lösung auf die Klimakrise: Carbon Capture and Storage (CCS). Kürzlich sorgte ja Norwegen mit seiner Ankündigung für Aufsehen, das gesamte in Europa produzierte CO2 unter der Erde sicher "entsorgen" zu wollen. Wie das funktioniert, wie viel es kostet und ob sich damit viele Klimawandelprobleme im wahrsten Sinne des Wortes in Luft auflösen, erklärt Tobias Pröll von der Boku im Podcast. Wenn Sie uns lieber auf Spotify hören (und abonnieren!) wollen, haben wir ebenfalls einen Link für Sie. Danke!

Gute Lektüre wünscht Ihnen
Philip Pramer

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