Samstag, 24. September 2022

Nord-süddeutscher Krach um Strompreise und eine gute Erkenntnis aus der Schweiz

Die Zeit  am 24. September 2022,  Quelle: dpa Bayern  hier

Die norddeutschen Flächenländer fordern eine Aufteilung Deutschlands in unterschiedliche Strompreiszonen - zu Lasten Süddeutschlands. Nach einem Bericht der «Welt am Sonntag» wollen die norddeutschen Länder günstigere Strompreise für ihre Bürger und Unternehmen durchsetzen. Die Staatsregierung (Bayern) reagierte empört und stellte eine Gegenrechnung mit dem Länderfinanzausgleich an

Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nannte die Forderung im Bayerischen Rundfunk absurd, Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) kritisierte die norddeutschen Forderungen als «schlicht unverschämt».

Niedersachsens Energieminister Olaf Lies (SPD) sagte der Zeitung: «Wenn ich da lebe oder produziere, wo auch die Energie produziert oder angelandet wird, muss diese Energie dort auch günstiger sein.»
Der Norden trage seit Jahren die Hauptlast der Energiewende.

Mecklenburg-Vorpommerns Energieminister Reinhard Meyer (SPD) kritisierte laut Bericht: «Die Höhe der Stromnetzentgelte belastet die Letztverbraucher und benachteiligt den norddeutschen Wirtschaftsstandort.» Es könne nicht sein, dass Länder, die einen hohen Anteil am Ausbau der erneuerbaren Energien schultern, die höchsten Strompreise verkraften müssten.

Söder hingegen argumentierte, Bayern versorge sich überwiegend mit eigenem Ökostrom. «Aber was das Absurdeste ist: Bayern zahlt neun Milliarden Länderfinanzausgleich.»

Anlass der norddeutschen Kritik ist, dass die CSU den Ausbau der Windkraft in Bayern wegen des Widerstands in Teilen der Bevölkerung faktisch zum Erliegen gebracht hatte, einen Kurswechsel gab es erst in diesem Jahr. Aiwanger wiederum hatte ehedem in der Opposition jahrelang Widerstand gegen die geplanten großen Stromtrassen von Nord- nach Süddeutschland geleistet.


Auch aus unserer Schweizer Nachbarschaft kommt ein interessanter Artikel zur Energiepolitik:

Watson hier

In der Strom-«Arena» stritt jeder mit jedem – bis ein Rentner allen die Leviten las

Braucht es eine Solaroffensive? Oder mehr Atomstrom? Wer ist schuld an allem? In der SRF-«Arena» zur drohenden Strommangellage schob man sich gegenseitig die Schuld in die Schuhe. ........Die Diskussion endete ergebnislos. Ein Gewinner war auch nicht auszumachen, da man den Pfad der gesitteten Diskussion bereits nach 20 Minuten verlassen hatte. 
Das Schlusswort gebührt deswegen dem Architekten Hannes Heuberger:
«Ob Solarenergie die Stromlücke schliessen kann, kann ich nicht beurteilten. Was ich jedoch feststelle: Wir gehen seit Generationen zu fahrlässig um mit Energie. Und warum? Weil sie viel zu günstig ist. Der Liter Benzin hätte vor 20 Jahren schon fünf Franken kosten müssen. Dann hätten wir heute besser isolierte Häuser, es würde weniger Auto gefahren und die Technologie der erneuerbaren Energien wäre viel weiter.»

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