Samstag, 3. September 2022

Artensterben in Deutschland

 ZDF  hier  von Daniel Koschera   01.09.2022   Video verfügbar bis 01.09.2024

Die Fakten mit Kai Kupferschmidt

Seit ein Meteorit vor 65 Millionen Jahren die Dinosaurier auslöschte, hat es auf der Erde kein so rasantes Artensterben gegeben wie heute. Was bedeutet das für unsere Zukunft?

Mithilfe von Forschenden aus ganz Deutschland analysiert Wissenschaftsjournalist Kai Kupferschmidt Ursachen und Folgen des Artenschwunds vor unserer Haustür und lotet aus, wie das große Sterben aufgehalten werden kann.

Zirpende Grillen, zwitschernde Vögel, bunte Sommerwiesen - üppige Natur ist selten geworden in Deutschland. Stattdessen ausgeräumte, stumme Landschaften. Rund die Hälfte des deutschen Bodens ist mehr oder weniger triste Agrarlandschaft, strapaziert durch Monokulturen und Agrarchemie.

Es sind die Kleinsten, die das Ökosystem am Laufen halten

Dass auch hierzulande die Vielfalt schwindet, wird in der Regel aber erst dann bewusst, wenn spektakuläre heimische Arten wie Luchs, Wolf und Bär von sich reden machen. Doch das Ausmaß des Rückgangs ist wesentlich größer: Auch der kleine Feldhamster stirbt. Es verschwinden viele Vögel wie Birkhuhn, Eisvogel und Kiebitz. Zahlreiche Pflanzenarten sind auf dem Rückzug – ebenso wie die meist ungeliebten Insekten, die aber als Fundament eines Ökosystems unbedingt notwendig sind.

Die Krise ist existenziell – denn nur funktionierende und gesunde Lebensräume sichern unsere Existenz.
Die Natur sorgt nicht nur für unsere Nahrung, seit Jahrtausenden liefert sie beispielsweise auch bedeutende Ressourcen für unsere medizinische Versorgung.

Kai Kupferschmidt zeigt an anschaulichen und eindringlichen Beispielen, wie das Sterben einzelner Arten der Anfang einer Kettenreaktion sein kann, an deren Ende der Mensch steht. Doch noch können wir gegensteuern. Dafür müssten wir bereit sein, uns zu ändern. Wenn wir weitermachen wie bisher, wird das Leben trotzdem weitergehen. Aber langfristig wahrscheinlich ohne uns.

Kai Kupferschmidt arbeitet als Wissenschaftsjournalist in Berlin. Er hat Molekulare Biomedizin studiert und die Berliner Journalisten-Schule besucht. Als Korrespondent für das Fachmagazin “Science” berichtet er unter anderem über Infektionskrankheiten, Biotechnologie und Wissenschaftspolitik. Daneben schreibt er für zahlreiche andere deutsche und internationale Medien und ist Teil des Teams hinter dem Podcast “Pandemia - Die Welt. Die Viren. Und wir.” Außerdem hat er zwei Bücher geschrieben, eines über die Wissenschaft der Farbe “Blau” und eines über “Seuchen”. Für seine Arbeit ist er mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden, unter anderem mit dem Medienpreis der Deutschen Aids-Stiftung und dem NIHCM Trade Journalism Award. 
  • Kamera - Davide Castellana, Torbjörn Karvang, Fabian Köchert, Nikolai Trawinski

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