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Trotz Klimakrise fließen staatliche Gelder zunehmend in die Förderung fossiler Energieträger. Das zeigt eine aktuelle Studie.
Die Klimakrise steht nicht nur vor der Haustür, sondern hat es sich längst auf dem Sofa bequem gemacht – und was passiert mit den Subventionen, also staatlichen Geldern, die in fossile Quellen fließen? Sie steigen rasant an. Das zeigt eine aktuelle Auswertung von OECD und Internationaler Energieagnetur (IEA), die diese Woche vorgestellt wurde. Demnach hat sich die staatliche Förderung fossiler Energieträger im Jahr 2021 fast verdoppelt.
Für die Untersuchung wurden die Subventionen von 51 Ländern in aller Welt ausgewertet. Auf diese Länder entfallen zusammen etwa 85 Prozent des weltweiten Gesamtenergieaufkommens. Insgesamt belaufen sich die Zahlungen für Fossile demnach auf insgesamt 697,2 Milliarden US-Dollar. Im Jahr davor waren es noch 362,4 Milliarden US-Dollar gewesen. Für 2022 gehen die Autor:innen davon aus, dass die Subventionen weiter steigen – auf Grund des weiter zunehmenden Energiebedarfs und deutlich stärker steigender Energiepreise.
2021 führte die weltweite Konjunkturerholung nach der Pandemie dazu, dass die Energiepreise wieder stiegen – damit auch die staatliche Unterstützungsmaßnahmen, die meistens das Ziel hatten, den zarten Aufschwung nach dem Höhepunkt Covid-19 zu fördern. Die meisten Subventionen flossen laut der Untersuchung in die Förderung von Erdöl mit gut 300 Milliarden US-Dollar im vergangenen Jahr. Auf Platz zwei lag die Stromgewinnung aus fossilen Quellen mit rund 210 Milliarden US-Dollar. Auf den Plätzen drei folgt Erdgas mit 166 Milliarden US-Dollar und schließlich, abgeschlagen auf Platz vier mit knapp 20 Milliarden US-Dollar, Kohle.
„Subventionen für fossile Energieträger versperren den Weg in eine nachhaltigere Zukunft“, kritisiert IEA-Exekutivdirektor Fatih Birol. Stattdessen benötige es Investitionen in saubere Energietechnologie und -infrastruktur. Das trage auch dazu bei, Verbraucher:innen dauerhaft vor hohen Energiepreisen zu schützen.
Krieg führt zu noch höheren Subventionen
Aktuell stünden die Fossilen aber vor einer Renaissance, die staatliche Unterstützung für diese Energieträger hat vermutlich sogar weiter zugenommen. „Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine hat zu einem starken Anstieg der Energiepreise geführt und gefährdet die Energieversorgungssicherheit“, sagte OECD-Generalsekretär Mathias Cormann. „Deutlich höhere Subventionen für fossile Energieträger schaffen jedoch Anreize zur Energieverschwendung, ohne zwangsläufig bei den einkommensschwachen Haushalten anzukommen“.
Er fordert daher Maßnahmen, „die die Verbraucher so vor schweren Folgen sich verändernder Marktkräfte und geopolitischer Machtverhältnisse schützen, dass Energie bezahlbar bleibt und die Versorgung gesichert ist, wir aber weiter auf CO2-Neutralität zusteuern“.
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