ZDF 08.05.2023 mit kleinen Videos
Die OECD hat Deutschland zu mehr Anstrengungen beim Klimaschutz aufgefordert. Um bis 2045 klimaneutral zu werden, müssten insbesondere zwei Sektoren schnell ambitionierter werden.
Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat Deutschland aufgefordert, ambitionierter zu handeln, um bis zum Jahr 2045 tatsächlich treibhausgasneutral zu werden.
Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck (Grüne) sagte bei der Übergabe des Wirtschafts- und des Umweltprüfberichts der OECD am Montag in Berlin: In der Vergangenheit waren wir beim Klimaschutz zu langsam. Diesen Rückstand müssen wir jetzt entschlossen aufholen. [...] Nur wenn wir rechtzeitig und kontinuierlich handeln, können wir Treibhausgasneutralität bis 2045 erreichen.
Die OECD appellierte an die Bundesregierung, bestehende Klimamaßnahmen beschleunigt umzusetzen und neue Maßnahmen zu ergreifen - vor allem in Sektoren, die ihre Ziele nicht erfüllt haben.
Der Petersburger Klimadialog sei "nur der Anfang", besonders wichtig seien dabei die "Finanzmechanismen", so Jennifer Morgan, Sonderbeauftragte für internationale Klimapolitik im Auswärtigen Amt.
OECD: Beim Klimaschutz hängen Bausektor und Verkehrsbereich deutlich hinterher
Bedarf sehen die Expertinnen und Experten dabei insbesondere beim Sektor Verkehr. So müsse es mehr öffentliche Investitionen in den Schienenverkehr geben - vor allem in den öffentlichen Nahverkehr, um die Anbindung dünn besiedelter Gebiete an die städtischen Zentren zu verbessern.
Der Verkehrsbereich hatte im vergangenen Jahr gesetzliche Ziele bei CO2-Emissionen deutlich verfehlt. Auch der Bausektor gehört zu den größten CO2-Emittenten in Deutschland.
Erstmals wurden der Wirtschaftsbericht und der Umweltprüfbericht der OECD gemeinsam vorgestellt und sowohl an Wirtschaftsminister Habeck als auch an Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) übergeben.
Laut Wirtschafts- und Umweltprüfbericht der OECD, muss Deutschland deutlich mehr Tempo bei der Reduktion der CO-2 Emissionen einlegen. Börsenexperte Frank Bethmann berichtet.
Für die Corona-Politik erntet Deutschland Lob
"Wirtschafts- und Klimaschutzpolitik lassen sich heute nur noch zusammen denken
und müssen gemeinsam gestaltet werden",
sagte Habeck.
Mit Blick auf die aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen lobte die OECD das gute Krisenmanagement der deutschen Politik - beispielsweise bei den Maßnahmen in der Corona-Pandemie und der Energiekrise.
Im kommenden Jahr rechnet sie mit einer leichten Zunahme des Bruttoinlandprodukts um 0,3 Prozent und einer Wachstumsrate von 1,3 Prozent für 2024.
Noch gibt es im Kampf gegen den Klimawandel die Chance, das 1,5-Grad-Ziel einzuhalten. Die Bundesaußenministerin sieht erneuerbare Energien als Schlüssel.
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